Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
Vom Netzwerk:
1
NEUE FREUNDE, ALTE FEINDE
     
     
    Der ehemalige imperiale Offizier Han Solo saß niedergeschlagen an einem klebrigen Tisch in einer schäbigen Bar auf Devaron, nippte an einem schlechten alderaanischen Ale und wünschte sich, allein zu sein. Zwar hatte er nichts gegen die Anwesenheit der übrigen Gäste – gehörnte devaronianische Männer und pelzige devaronianische Frauen sowie ein paar Nichtmenschen von anderen Welten. Han war an Aliens gewöhnt, er war an Bord der Händlerglück , eines großen Frachtschiffs, das die Handelsrouten der Galaxis bereiste, unter ihnen aufgewachsen. Er hatte bereits im Alter von zehn Jahren ein halbes Dutzend nichtmenschlicher Sprachen gesprochen und verstanden.
    Nein, es waren nicht die Aliens ringsum, die ihn störten. Es war der Nichtmensch neben ihm. Han nahm einen großen Schluck Ale, verzog wegen des säuerlichen Geschmacks das Gesicht und warf der Ursache all seiner Probleme einen scheelen Blick zu.
    Das riesige zottige Wesen erwiderte den Blick mit bekümmerten blauen Augen. Han seufzte vernehmlich. Wenn er doch nur nach Hause gehen würde! Aber der Wookiee – Chew-irgendwas – weigerte sich ungeachtet der wiederholten nachdrücklichen Aufforderungen Hans, nach Kashyyyk zurückzukehren. Der Nichtmensch behauptete, dem ehemaligen imperialen Lieutenant Han Solo durch etwas verpflichtet zu sein, das er ›Lebensschuld‹ nannte.
    Lebensschuld… großartig. Das hat mir gerade noch gefehlt, dachte Han bitter. Ein großes pelziges Kindermädchen, das mir auf Schritt und Tritt folgt, mir gute Ratschläge erteilt, mich bemuttert, wenn ich einen über den Durst getrunken habe, und mir weismacht, auf mich aufpassen zu wollen. Großartig. Wirklich großartig.
    Han starrte düster in sein Ale, und das fahle, wäßrige Gebräu spiegelte seinen Gesichtsausdruck wider, entstellte seine Züge, bis er beinahe ebenso nichtmenschlich aussah wie der Wookiee. Wie hieß er doch gleich? Chew-irgendwas. Der Wookiee hatte es ihm gesagt, aber Han hatte Schwierigkeiten mit der richtigen Aussprache, obwohl er Wookiee im allgemeinen sehr gut verstand. Abgesehen davon wollte er den Namen dieses speziellen Wookiee auch gar nicht erfahren. Wenn er sich erst den Namen einprägte, würde er seinen zottigen Schatten wahrscheinlich nie mehr loswerden.
    Han fuhr sich erschöpft mit der Hand durchs Gesicht und spürte die Bartstoppeln mehrerer Tage. Er hatte vergessen, sich zu rasieren, seit er unehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen worden war. Als Kadett, als Junior-Lieutenant und später als Lieutenant war er sehr genau auf sorgfältige Pflege bedacht gewesen, so wie es sich für einen Offizier und Gentleman gehörte. Aber jetzt… was machte es schon aus?
    Han hob mit leicht zittriger Hand das Glas und spülte das saure Ale hinunter. Dann stellte er den geleerten Humpen ab und sah sich in der Bar nach der Bedienung um. Ich brauche noch einen Drink. Nur einen noch, und mir wird’s gleich viel besser gehen. Nur einen noch…
    Der Wookiee ließ einen gedämpften Klagelaut hören, und Hans Miene verdüsterte sich noch mehr. »Behalte deine Meinung für dich, Pelzknäuel«, brummte er. »Ich weiß, wann ich genug habe. Das letzte, was ich brauche, ist ein Wookiee, der Kindermädchen für mich spielt.«
    Der Wookiee – Chewbacca, das war sein Name! – knurrte leise, die blauen Augen waren von Sorge überschattet. Han verzog einen Mundwinkel. »Ich bin absolut fähig, auf mich selbst aufzupassen, vergiß das nicht. Bloß weil ich deinen zottigen Hintern davor bewahrt habe, vaporisiert zu werden, schuldest du mir noch lange nichts. Ich hab’s dir schon mal erklärt: Ich war einer Wookiee mal was schuldig. Vor langer Zeit. Ich verdankte ihr mein Leben. Mehrmals. Also hab’ ich dich gerettet. Weil ich ihr was schuldig war.«
    Chewbacca gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Seufzen und Knurren angesiedelt war. Han schüttelte den Kopf. »Nein, das bedeutet, daß du mir gar nichts schuldest, kapierst du das nicht? Ich war ihr was schuldig, aber ich konnte meine Schulden nicht zurückzahlen. Da hab’ ich dir geholfen, und damit sind wir quitt… fertig miteinander. Würdest du also bitte die Credits nehmen, die ich dir angeboten habe, und nach Kashyyyk zurückfliegen? Du tust mir keinen Gefallen damit, wenn du hierbleibst, Pelzknäuel. Ich brauche dich so sehr wie einen Blasterschuß in meinen Allerwertesten.«
    Chewbacca richtete sich beleidigt zu seiner vollen Wookiee-Größe auf. Aus seiner

Weitere Kostenlose Bücher