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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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schon etwas anderes einfallen lassen.«
    Zaraides deutete auf ein Brett, auf dem mehrere Pergamentstreifen lagen. »Ich befestige verlockende Einladungen an geflügelte Samen, die ein Windhauch in den Wald zu tragen vermag. Der Erfolg ist fragwürdig, da es Vorüberkommende, wenn überhaupt, nur bis zur Höhle führt, doch nicht weiter. Ich fürchte, mir bleiben nur noch fünf Tage. Hätte ich doch bloß meine Schriften, meine Aufstellungen, meine Zauberbücher. Welch mächtige Magie ich damit zu wirken vermöchte! Ich könnte dieses Loch von einem zum anderen Ende spalten! Ich könnte diese Nagerkreaturen von grünem Feuer verschlingen lassen! Ich könnte Fabeln bestrafen, weil er mich betrogen hat … Hmmmm! Der Kreisel? Lugwilers Unerträgliche Krätze?«
    »Auch der Zauber Hilfloser Verkapselung wäre nicht zu verachten«, warf Cugel ein.
    Zaraides nickte. »Er wäre der Überlegung wert … Aber das sind alles nur Wunschgedanken. Man beraubt mich meiner Zauberhilfen und brachte sie an einen geheimen Ort.«
    Fabeln schnaubte verächtlich und wandte sich ab. Hinter den Gitterstäben erklang ein quiekendes Tadeln: »Wunschgedanken und Bedauern sind armseliger Ersatz für Gutschriften. Laßt Euch etwas einfallen, Fabeln. Ihr habt bereits eine Gutschrift, und eine zweite steht in Aussicht. Männer wie Euch ziehen wir allen anderen vor!«
    »Mir habt ihr ihn zu verdanken!« brüllte Cugel. »Wo ist euer Gerechtigkeitssinn? Ich habe ihn in die Höhle geschickt, deshalb muß er mir gutgeschrieben werden!«
    Zaraides rief heftig: »Keineswegs! Cugel verdreht die Tatsachen! Würde der Gerechtigkeit Genüge getan, müßten sowohl er als auch Fabeln mir gutgeschrieben werden!«
    »Es hat sich nichts geändert!« quiekte ein Ratten-wesen.
    Zaraides zuckte die Schultern und machte sich daran, mit zitternden Händen Pergamentstreifen zu beschriften. Fabeln ließ sich auf einem dreibeinigen Hocker nieder und schien nicht unangenehmen Gedanken nachzuhängen. Cugel, der an ihm vorbeikroch, stieß wütend nach dem Hocker, und Fabeln kippte zu Boden. Er sprang jedoch sofort auf und wollte Cugel anspringen, als der den Hocker nach ihm warf.
    »Ruhe!« quietschte der Rattenwächter. »Wenn ihr keinen Frieden gebt, müßt ihr mit Bestrafung rechnen!«
    »Cugel hat den Hocker unter mir umgestoßen!« beschwerte sich Fabeln. »Wieso wird er dafür nicht bestraft?«
    »Ein bedauernswertes Mißgeschick«, behauptete Cugel. »Ich bin der Meinung, man sollte den jähzornigen Fabeln wenigstens zwei, besser aber drei Wochen in Einzelhaft stecken.«
    Fabelns Stimme überschlug sich, als er Cugel zu beschimpfen begann, doch da befahl die schrille Quiekstimme absolutes Schweigen für alle.
    Nach einiger Zeit wurde das Essen für die Gefangenen gebracht, ein klebriger Brei von ekligem Geruch. Nachdem die drei ihn hinuntergewürgt hatten, mußten sie in eine noch niedrigere, engere Höhle etwas tiefer im Hügel kriechen, wo man sie an die Wand kettete. Cugel fiel in unruhigen Schlaf, aus dem ihn ein für Fabeln bestimmter Ruf durch die Tür weckte: »Die Botschaft wurde übermittelt und mit großer Aufmerksamkeit gelesen.«
    »Eine gute Nachricht!« freute sich Fabeln. »Schon morgen werde ich als freier Mann durch den Wald wandern.«
    »Ruhe!« krächzte Zaraides in der Dunkelheit. »Ich muß den ganzen Tag Lockbotschaften schreiben, von denen immer andere Vorteil ziehen, und dann läßt man mich nicht einmal des Nachts ungestört schlafen, sondern zwingt mich, selbstsüchtige Reden anzuhören!«
    »Ha ha!« höhnte Fabeln. »Man höre sich diesen unfähigen Zauberer an!«
    »Hätte ich bloß meine Bücher!« stöhnte Zaraides. »Dann würdest du einen anderen Ton anschlagen!«
    »Wo hat man sie denn versteckt?« erkundigte sich Cugel.
    »Ich fürchte, da mußt du schon diese stinkenden Nager fragen. Sie überfielen mich, ehe ich es mich versehen hatte.«
    Fabeln hob den Kopf und beschwerte sich: »Habt ihr vor, die ganze Nacht Erinnerungen auszutauschen? Ich möchte endlich schlafen!«
    Erbost beschimpfte Zaraides Fabeln so heftig, daß die Rattenleute den Weisen aus dem Loch zerrten und Cugel allein mit Fabeln zurückblieb.
    Zum Frühstück aß der Kräutermann hastig seinen Brei, dann rief er durch das Gitter. »Nehmt mir nun den Eisenkragen ab, damit ich die zweite Person nach Cugel herbeilocken kann.«
    »Wie schändlich!« brummte Cugel.
    Ohne Fabelns Protest zu beachten, schlossen die Rattenwesen das Metallband, statt es abzunehmen, noch

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