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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Katherines
     Hand, die sich immer noch an seinen rechten Arm klammerte, und er spürte, dass er auf irgendetwas Hartem platt auf demRücken lag. Dann fiel ihm etwas ins Gesicht. Etwas Leichtes – eine Feder oder ein Blatt?
    Er erinnerte sich daran, dass er bei seiner Ankunft auf der Insel Roanoke Kiefernnadeln hatte abwischen müssen, und tastete
     mit der Hand unbeholfen nach seinem Gesicht. Er brauchte drei Versuche, bis er etwas mit den Fingern packen konnte: ein Blatt
     Papier. Ein Reißen war zu hören. Jonas hatte eigentlich nicht genug Kraft, nicht einmal, um Papier zu zerreißen, daher erstarrte
     er mit dem Blatt in der Hand.
    »Jonas? Katherine? Antwortet bitte! Bitte!«
    Geistesabwesend registrierte Jonas, dass es HKs Stimme war, die aus dem Definator drang.
    Gut, dachte Jonas. So soll es sein. Und nicht Zweis Stimme aus HKs Definator. Das ist zu verwirrend.
    »Antwortet bitte! Seid ihr da? Könnt ihr mich hören?«
    »Hä?«, sagte Jonas.
    Eigentlich hatte er
Was?
sagen wollen, aber dazu war er offensichtlich noch nicht imstande.
    »Die Batterie läuft auf Notstrom. Ich weiß nicht, wie lange ich mit euch reden kann«, fuhr HK fort. »Ihr müsst Folgendes wissen:
     Zwei ist entkommen.«
    »Entkommen?«, wiederholte Katherine. Anscheinend erholte sie sich schneller als Jonas, wenn sie in der Lage war, ein komplettes
     dreisilbiges Wort auszusprechen. Und gleichzeitig auch noch empört zu klingen.
    »Ja   … ich weiß auch nicht, wie er das geschafft hat. Er muss damit gerechnet haben, dass ich ihn mit dem Zeitschlag erwische.
     Anscheinend hat er seine Ohnmachtnur vorgetäuscht«, berichtete HK. »Dann hat er mich k. o. geschlagen und ist verschwunden. Ich hätte darauf vorbereitet sein
     sollen, für alle Fälle.«
    Jonas klinkte sich für einen Augenblick aus. Es war nicht nur Zwei, der ihm im Augenblick Sorgen bereitete. Da war noch etwas   … noch jemand   …
    »Andrea?«, flüsterte er mit allergrößter Mühe. »Wie geht es Andrea?«
    »Es geht ihr gut im Augenblick, Jonas«, sagte HK. »Uns allen geht es gut. Sie hat die Gebeine begraben; Brendan und Antonio
     arbeiten an ihren Kunstwerken   … Wir kommen klar. Aber hör zu   …« Seine Stimme klang nun wieder dringlich. »Alles hängt von dir und Katherine ab.«
    Was HK dann sagte, konnte Jonas nicht verstehen. Vielleicht war der Definator für ein paar Minuten ausgefallen.
    »Fühl mich wie   … John White«, murmelte er Katherine zu.
    »Wovon redest du?«, fragte Katherine zurück.
    »Er, wir   … musste alle zurücklassen   … gehen   … helfen   …« Im Kopf hatte Jonas alles viel besser parat, als er es ausdrücken konnte. Was er eigentlich meinte, war, dass ihm jetzt
     klar war, wie John White sich gefühlt hatte, wie herzzerreißend es für den alten Mann gewesen sein musste, die Menschen zu
     verlassen, die er liebte, mit dem Wissen, dass ihr Überleben ganz allein von ihm abhing.
    Katherine boxte ihm gegen den Arm. Sie erholte sich eindeutig schneller als er.
    »Wie kannst du so was sagen?«, fragte sie. »Sieh dir nur an, was aus John White geworden ist!«
    »Er hat es geschafft, zurückzukommen«, widersprach Jonas. »Immerhin   … Enkelin gefunden.«
    »Hat er das?«, fragte Katherine. »Woher sollen wir wissen, welche Version der Geschichte sich wirklich abgespielt hat?«
    Jonas schwenkte warnend den Arm und versuchte sie mit Blicken davon abzuhalten, ihn wieder zu boxen. Er hatte ganz vergessen,
     dass er immer noch das Blatt in der Hand hielt, das ihm ins Gesicht geweht war. Als er es jetzt ein wenig von sich weghielt,
     gelang es ihm endlich wieder, scharf zu sehen.
    Es war eine aus einem Buch herausgerissene Seite. Ganz oben stand in altmodischer Schrift NEUE ANSICHTEN VON DER NEUEN WELT.   Darunter befand sich eine Zeichnung, auf der ein Mädchen in einem Kleid aus Rehleder und ein weißhaariger Mann zu sehen waren,
     die mitten in einer Gruppe amerikanischer Ureinwohner standen. Der alte Mann schüttelte einem dunkelhäutigen Jungen die Hand,
     der einen Lendenschurz trug.
    Unter der Zeichnung stand:
John White und Virginia Dare schließen sich einem Indianerstamm an und werden von Der Vieles Überlebt begrüßt. Gezeichnet
     von Geht Voller Stolz.
    »Das ist wirklich passiert«, flüsterte John.
    Katherine starrte auf das Blatt.
    »Der Welleneffekt«, sagte sie. »Er ist hier.«
    Jonas dachte nach. Er erinnerte sich an seine Landungund wie ihm kurz darauf das Papier ins Gesicht geflattert war.
    »Wir

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