Die besten Heilpflanzen bei Kopfschmerzen und Migräne
Ihrem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker empfohlen.
Pestwurz : Hilft Migräneanfällen vorzubeugen
Petasites hybridus
Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Informatives
Tagtäglich werden Dinge und Situationen erlebt, die - aus welchem Grund auch immer - als paradox empfunden werden. Ähnlich verhält es sich bei der Pestwurz.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Extrakte aus der Heilpflanze Migräneanfällen vorbeugen können, variiert je nach Studie etwa zwischen 30 und 50 %. Schon nach einer 4-wöchigen Therapie mit der Pestwurz können die ersten Besserungen spürbar werden. Für Betroffene ein echter Lichtblick - gäbe es da nicht einen Haken.
Dieser Haken hat einen Namen: Alkaloide (wissenschaftlich Pyrrolizidinalkaloide).
In zurückliegenden Untersuchungen (bis 2004) hatten möglicherweise diese Inhaltsstoffe der Pestwurz bei 6 von 763.000 Anwendern zu Leberschäden geführt (26) .
Daraufhin wurden die Alkaloide in aufwendigen Herstellungsverfahren erfolgreich aus der Pestwurz entfernt. Nichtsdestotrotz hat das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte im Jahre 2009 die Zulassung für ein Medikament mit Pestwurzextrakten entzogen (27) . Seitdem wird die Heilpflanze, die bereits seit mehr als 20 Jahren als Fertigarzneimittel verfügbar war, neu auf „Herz und Leber“ geprüft. Pestwurzextrakte sind daher momentan nur von einem US-amerikanischen Hersteller verfügbar. Ein Lichtblick: Bislang liegen noch keine neuen Negativ-Erkenntnisse über leberschädigende Wirkungen des Spezialextraktes vor (26) .
Botanische Beschreibung
Die Pestwurz (botanisch: Petasites hybridus) ist eine mehrjährige Pflanze, deren Wuchshöhe zwischen 15 - 50 cm variiert. Ihr Stängel ist groß und fleischig. An ihm gliedern sich ebenfalls große und lang gestielte Blätter an, die herzförmig und gezähnt sind. Die endständige Blüte ist röhrenartig und hat einen walzenähnlichen Blütenstand mit kleinen weiblichen und großen männlichen Blüten. Sie ist rosa. Die Blütezeit der Pestwurz ist zwischen März und Mai.
Wirksame Bestandteile
Zur Vorbeugung von Migräneanfällen wird der Wurzelstock der Pestwurz medizinisch eingesetzt, der zu Deutsch Pestwurzwurzelstock heißt. In der internationalen Fachsprache wird der Pestwurzwurzelstock außerdem Petasitidis rhizoma (Latein) genannt. Auch die Blätter der Pestwurz zeigen beeindruckende Wirkungen. Sie sind laut jüngeren wissenschaftlichen Untersuchungen möglichweise bei Heuschnupfen (allergischem Schnupfen) und bei Asthma bronchiale hilfreich (4) .
Pestwurzwurzelstock - Petasitidis rhizoma
Anwendungsgebiete
Der Pestwurzwurzelstock gehört neben dem Mutterkraut zu den sehr seltenen pflanzlichen Arzneimitteln, die einer Migräneattacke vorbeugen können. Zusätzlich ist der Pestwurzwurzelstock gut untersucht und die Anwendung ist risikoarm (26) .
Die therapeutische Anwendung des Pestwurzwurzelstocks wurde bislang in Form von standardisierten Extrakten von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) und der Europäischen Neurologischen Fachgesellschaft für die Vorbeugung von Migräneanfällen befürwortet (26) .
Die Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte befürwortet den Einsatz des Pestwurzwurzelstocks außerdem bei (28) :
• akuten, krampfartigen Schmerzen im Bereich der ableitenden Harnwege, besonders bei Steinleiden (unterstützende Therapie).
Inhaltsstoffe
Die aktiven und damit wichtigen Inhaltsstoffe des Pestwurzwurzelstocks gehören zu der Gruppe der Sesquiterpene. Sie heißen Petasin, Isopetasin sowie Neopetasin (4; 28) .
Durch ihr Zusammenspiel wirken sie schmerzlindernd und gefäßerweiternd. Außerdem können sie möglicherweise die Freisetzung von gewebereizenden Hormonen (Histamin) verringern. Zusätzlich verfügen Petasin und Isopetasin über nützliche Einzelwirkungen (9) .
Petasin wirkt krampflösend, weswegen der Pestwurzwurzelstock insgesamt bei krampfartigen Beschwerden im Bauchraum geeignet ist.
Isopetasin hingegen hat antientzündliche Eigenschaften (9) .
Weitere Inhaltsstoffe des Pestwurzwurzelstocks sind Schleimstoffe und Pyrrolizidinalkaloide. Pyrrolizidinalkaloide können zu Leberschäden führen. Aus diesem Grund sollte der Pestwurzwurzelstock nur als standardisierter Extrakt eingesetzt werden, da diese Inhaltsstoffe im Herstellungsverfahren entfernt werden und im Spezialextrakt nicht mehr
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