Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Braut des Scheichs

Die Braut des Scheichs

Titel: Die Braut des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
sich bewusst auf das Umziehen. Endlich war es geschafft. Sie trug jetzt einen eleganten cremefarbenen Hosenanzug, dazu schlichte Diamantohrstecker, die zu Rashids Hochzeitsgaben gehörten. An die zarten Dessous aus Seide und Spitze darunter wagte sie gar nicht zu denken. Wie hatte Tante Soraya nur etwas derart Aufreizendes aussuchen können? Ihre Brautjungfern hüllten sie nochmals in eine duftenden Wolke aus Rashids Parfüm, bevor die exklusive Visagistin ihr Make-up auffrischte. Xenia sollte perfekt aussehen, wenn sie ihrem frisch angetrauten Ehemann übergeben werden würde … wie eine teuer verpackte Praline, die er auspacken und genießen oder aber … liegen lassen konnte.
    „Komm, es ist Zeit. Rashid wartet schon“, sagte die erste Brautjungfer.
    Alle Mädchen reihten sich vor ihr auf, um ihr alles Gute zu wünschen.
    „Werde glücklich“, sagte die erste und küsste sie auf die Wange.
    „Möge dein Leben erfüllt sein vom Lachen deiner Kinder und der Liebe deines Mannes“, wünschte ihr die zweite.
    „Mögen deine Nächte voller Lust und Freude sein“, lautete der Wunsch der kecksten.
    Vor der Suite wurde es immer lauter.
    „Wenn wir nicht bald die Tür öffnen, wird Rashid sie womöglich einschlagen“, meinte eins der Mädchen, und unter aufgeregtem Kichern wurde die Tür geöffnet und Xenia nach draußen geschoben.
    Dort wurde sie von den Hochzeitsgästen mit fröhlichem Jubel empfangen. Sie rang sich ein Lächeln ab, aber ihr Blick suchte in stummem Vorwurf Rashid.
    Er war wie sie nach westlicher Mode gekleidet und sah in seinem maßgeschneiderten Anzug atemberaubend attraktiv aus, wie Xenia mit Herzklopfen zugeben musste. Schweigend streckte er eine Hand nach ihr aus. Xenia zögerte noch unschlüssig und schien in letzter Sekunde nach einem Fluchtweg zu suchen. Aber irgendjemand schob sie energisch nach vorn, und Rashid nahm ihre Hand.
    Augenblicklich bildeten die Gäste eine Gasse, um das Brautpaar durchzulassen. Die riesigen Doppeltüren zum Privatgarten der Bankettsuite wurden aufgestoßen, und Xenia und Rashid traten genau in dem Moment nach draußen, als ein malerisches Feuerwerk am Abendhimmel Abertausend leuchtend bunter Sterne explodieren ließ. Gleichzeitig wurden sie mit einem Schauer duftender Rosenblätter überschüttet, und die Luft war erfüllt von den rosigen, nach Erdbeeren duftenden Rauchwolken der
shisha
. Weiße Tauben flogen zum Himmel, gefolgt von einer Wolke schillernder Schmetterlinge. Musik erfüllte die Luft, die Leute lachten und riefen dem Brautpaar ihre guten Wünsche nach, während Rashid Xenia entschlossen zum Ausgang des Gartens führte.
    Als sie sich ein letztes Mal zu ihren Gästen umdrehten, flüsterte er ihr ironisch zu: „Deine Tante wollte eigentlich, dass ich dich auf einem weißen Araberhengst entführen sollte, aber es ist mir gerade noch gelungen, sie davon abzubringen.“
    Der scherzhafte Unterton veranlasste Xenia wider Willen, ihn anzusehen. „Wie ein Prinz aus Tausendundeiner Nacht, meinst du? Im traditionellen Gewand und mit einem Falken?“
    „Nun, ich vermute, dass sie den Tauben zuliebe auf den Falken wohl verzichtet hätte … und ich hätte meine kostbaren Vögel ganz sicher nicht diesem Trubel ausgesetzt.“
    Plötzlich fiel es Xenia schwer, den Blick von ihm zu wenden. Ihr Herz klopfte schneller, denn sie erkannte in diesem Moment die ebenso ungebetene wie schmerzliche Wahrheit: Sie hatte sich getäuscht, als sie geglaubt hatte, Wut, moralische Empörung und ein Blick für die Realitäten würden genügen, um ihre Liebe zu Rashid zu zerstören. Hatte sie ihn vielleicht gerade deshalb geheiratet, weil sie ihn insgeheim immer noch begehrte? Immer noch liebte? All ihr Stolz wehrte sich mit Macht gegen diese Vorstellung.
    Sie hatte geglaubt, Rashid wäre ihr gefährlichster Feind. Aber das war ein grausamer Irrtum gewesen. Ihr schlimmster Feind lag in ihr selber, in ihrem Herzen … in ihrer Liebe zu diesem Mann.
    Rashid durfte das nie erfahren. Sie musste eine Mauer um ihre Gefühle errichten, die Rashid nie durchdringen durfte.
    „Willkommen in deinem neuen Zuhause!“
    Zum ersten Mal, seit sie das Hotel verlassen hatten, brach Rashid das Schweigen. Sie waren in den Hof einer großen Villa gefahren, deren helle Mauern in sanftem Licht erstrahlten. Xenia war so nervös und angespannt, dass sie immer noch kein einziges Wort über die Lippen brachte. Schweigend ließ sie sich von Rashid in die Villa führen.
    „Es ist spät, und es war ein

Weitere Kostenlose Bücher