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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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uns gewinnen könnte. Und ich bin sicher, daß es dazu kommt – ein anderes Mal. Tatsächlich hoffe ich, daß wir oft Gelegenheit haben, uns persönlich auseinanderzusetzen. Aber im Augenblick ist unsere Zeit begrenzt, also laß uns aufhören und sie genießen, okay? «
    Ein paar Sekunden vergingen. Dann sagte er: » Okay! Du hast recht. «
    » Das sind für mich die drei Worte, die ich von einem Mann am liebsten höre. « Sie lächelte und hoffte, daß ihr Lächeln ihn überzeugte. » Würdest du jetzt einer dämlichen Weibsperson in mittleren Jahren gestatten, dich zum Abendessen einzuladen? Ich habe Hunger nach all der Lauferei. «
    Die Härte in seinem Gesichtsausdruck schwand. » Ich auch. Gehen wir. «
     
    M an roch ihn viele Häuserblocks weit, den angsterregenden Geruch von nassem, verkohltem Holz und widerwärtigen Chemikalien zur Feuerbekämpfung. Michael Rosow stand vor dem zerstörten Haus und schüttelte traurig den Kopf, während neben ihm Caroline weinte. Er war auf dem Revier gewesen, als der Anruf eines Nachbarn kam; aber bis die Feuerwehr eintraf, war es schon zu spät, um Janies Haus noch zu retten. Das Zuhause, das sie einst mit ihrem Mann und ihrer Tochter geteilt hatte, beschränkte sich jetzt auf einen triefenden Trümmerhaufen, aus dem der Qualm noch heißer Asche aufstieg. Reste eines Blumenmusters, wie durch ein Wunder verschont geblieben von dem ehemaligen Wohnzimmer, bildeten die einzige Farbe in dem schwärzlichen Chaos.
    Er streichelte Carolines Rücken, während sie hinter vorgehaltener Hand schluchzte. » Was hat sie gesagt, wann sie nach Hause kommt? « fragte er leise.
    » Sie wußte es nicht genau. In ein paar Tagen vielleicht. «
    » Vielleicht sollte jemand sie anrufen. «
    Caroline wischte ihre Tränen ab. » Warum? Das Ganze wird nicht besser aussehen, wenn sie früher wiederkommt. «
    » Sie wird es wissen wollen. « Er seufzte schwer und zog ein Handy aus der Tasche, » Ich glaube, wir überlassen das Tom. «
     
    T om stand vor dem Ankunftsbereich für internationale Flüge im Logan Airport und versuchte, die Erinnerung daran zu verdrängen, wie er sich das letzte Mal gefühlt hatte, als er Janie hier abholte. Diesmal würde er wenigstens nicht denselben vernichtenden Schlag erleben müssen. Er hatte einen Blumenstrauß in der Hand gehabt, damals nach der Londoner Reise; aber als er die Nachricht gelesen hatte, die sie einem anderen Passagier mitgegeben hatte, hatte er die Blumen auf einen nahen Stuhl gelegt und dort gelassen. Diesmal war er mit leeren Händen gekommen. Was ihn beschämte. Denn in seinem Herzen sah es gegenteilig aus.
    KAPITEL 23
    W ie de Chauliac vorhergesagt und Alejandro sich sehnlich gewünscht hatte, kehrten die Symptome von Gräfin Elizabeth geheimnisvollerweise am nächsten Morgen zurück. Also machten sie sich wieder auf den Weg zu ihr, denn de Chauliac wollte unbedingt sein Versprechen halten, sich um sie zu kümmern – so lächerlich ihr Leiden auch sein mochte.
    Alejandro ritt neben Geoffrey Chaucer, die Wachen hinter ihnen. De Chauliac blieb ein ganzes Stück zurück und murrte, grollte und fluchte über ihre alberne Mission. Hin und wieder drehte der Jude sich um, schaute über die Schulter zurück und lächelte dem Franzosen spöttisch zu, was dessen Zorn noch steigerte.
    Ungefähr nach der Hälfte des Weges beugte Alejandro sich zur Seite und sagte leise zu Chaucer: » Ihr liebt doch Intrigen, junger Mann, oder irre ich mich? «
    » Ist das so deutlich zu sehen? «
    » So deutlich wie die Pockennarben auf dem Arsch einer Hure, denke ich «, erläuterte Alejandro.
    Er pflegte solch eine Redeweise sonst nicht, aber der Junge schien eine Vorliebe für deftige Ausdrücke zu haben, und es ging ihm um eine Atmosphäre brüderlicher Vertrautheit.
    Chaucer lachte. » Also nicht deutlich genug! «
    » Nun, ich werde Euch Gelegenheit geben, Euch an einer höchst sublimen Intrige zu beteiligen. «
    » Ach bitte, weiht mich ein, Herr! «
    » Seid Ihr, Chaucer, Eurem Herrn Lionel gegenüber loyal? «
    » Meine wahre Verbundenheit gilt Lady Elizabeth, aber wenn mein Herr es verlangt, stehe ich ihm immer zur Verfügung. «
    » Doch wenn Ihr Treue schwören müßtet, wäre es … «
    » Die Gräfin, Herr! In ihrem Hause habe ich meinen Dienst angetreten. «
    » Sie hat ihre Pagen gut gewählt. Ihr seid ein höchst fähiger Bursche. Und klug. «
    » Eure Worte sind sehr freundlich, Arzt. Aber in mir wartet eine Klugheit, die sich noch nicht entfalten durfte.

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