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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Chauliac doch so eifersüchtig über Eure Zeit wacht … Für mich wird es nicht schwierig sein, denn der König gestattet mir, mich in Paris frei zu bewegen – vorausgesetzt, ich befinde mich in angemessener Begleitung. Er weiß, daß ich meine Kinder nicht im Stich lassen würde. Aber Eure … «
    Er lächelte. » … halten vielleicht die Ohren an die Tür, um uns zu belauschen «, erinnerte er sie.
    Sie kicherte und sagte dann leiser: » Ich vergaß! «
    » Am besten sollten wir es Chaucer überlassen, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen «, flüsterte Alejandro. » Er ist Euch ganz und gar ergeben, zweifelt niemals daran. «
    » Das tue ich auch nicht. Ich sehe keinen Grund dazu. «
     
    M arie öffnete dem schlanken jungen Mann in Pagenkleidung die Tür zu Marcels Haus. Er lächelte sie jungenhaft an und sagte: » Bonjour, ma Jolie. «
    Nicht Fräulein oder Frau, sondern meine Hübsche. Sie lächelte kokett und erwiderte seinen Gruß: » Et à vous, jeune Homme! «
    » Ich würde Euch gern einen Moment sprechen. «
    » Oui. Pourquoi? «
    » Weil es mich freut, in Euer hübsches Gesicht zu sehen, und solange ich spreche, werdet Ihr nicht fortgehen – also kann ich Euch ausgiebig betrachten. Und auch Eure süße Stimme entzückt mich, wenn ich das sagen darf. «
    Sie lachte. » Ihr werdet mehr davon hören, wenn ich die Person rufe, die Ihr wirklich sehen wollt. «
    » Oh, ich bin also ertappt. Und ich dachte, ich würde Fortschritte im Tändeln machen. Wieder einmal bekomme ich einen Korb. Dürfte ich dann vielleicht mit Monsieur Jacques sprechen, bitte? «
    Er nickte in Richtung des Salons, aus dem laute, grobe Stimmen zu hören waren. » Das heißt, falls er sich losreißen kann. «
    Kate hatte ihr jenen Monsieur Jacques erklärt. » Entrez « , sagte Marie, » und wartet hier. Sie streiten da drinnen wieder über ihre gräßliche Politik, und ich nehme an, er wird sich über die Unterbrechung freuen. Ich werde ihn holen. « Und er hatte sie so bezaubert, daß sie vergaß, ihn nach seinem Namen zu fragen.
    Als er allein in dem kleinen Vorraum wartete, kam Kate aus der Küche im Untergeschoß die Treppe herauf. Sie sah ihn an, und da sie ihn nicht kannte, ging sie weiter. Doch da hörte sie einen leisen Ausruf des Erstaunens, drehte sich um und schaute zurück. » Ist Euch nicht wohl, Herr? «
    » Doch, Mademoiselle, ich bin nur ein wenig verblüfft. «
    » Und warum, wenn ich fragen darf? «
    » Weil Ihr, so aberwitzig das auch klingen mag, unglaubliche Ähnlichkeit mit meinem Herrn habt, dem Prinzen Lionel. Ihr könntet seine Schwester sein! «
    Sie wich einen Schritt zurück und schaute erschrocken drein, was Chaucer als Gekränktheit mißdeutete. Rasch fügte er hinzu:
    » Freilich seid Ihr viel schöner als er. Was bei Euch Schönheit ist, wirkt bei ihm, nun ja … «
    Sie hielt sich am Geländer des Treppenabsatzes fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als Karle aus dem Salon trat. Als der Franzose sah, wie sie schwankte, eilte er rasch herbei, um sie zu stützen.
    » Kate! « rief er. » Was fehlt dir? «
    Sie holte tief Luft, ehe sie stammelte: » Es ist nichts, nichts … eh … dieser junge Herr hat mich … irrtümlich für jemand anderen gehalten. «
    » Vergebt mir «, entschuldigte Chaucer sich mit besorgter Miene , » es war nur etwas, das mir auffiel, als Ihr vorbeigingt, eine Verwandtschaft der Züge … natürlich kann das nicht sein, denn alle Schwestern meines Herrn halten sich gegenwärtig in England auf, und Ihr seid ohnehin zu jung, um eine von ihnen zu sein. «
    Karle starrte ihn zornig an, und der Junge verstummte. » Lieb e K ate, laß mich dir helfen. Dies ist der junge Chaucer, von dem ich dir erzählt habe, er kommt von der Gräfin Elizabeth. « Er legte den Arm um Kate und stützte sie.
    Chaucer bat nochmals um Verzeihung. » Ich wollte die … eh, die junge Dame, eh … nicht … «
    » Meine Frau «, sagte Karle und zog Kate enger an sich.
    Kate wandte überrascht den Kopf.
    » Ach! Eure Gattin, ich Dummkopf … nun bin ich doppelt beschämt. « Mit einem eigenartigen Grinsen fügte er dann hinzu:
    » Euer Onkel hatte nicht erwähnt, daß Ihr verheiratet seid – tatsächlich scheint er zu denken, Ihr wäret es nicht. «
    » Nun, hier, junger Mann, steht der Beweis. « Nervös schaute Karle über die Schulter nach dem Salon. » Vielleicht habe ich vergessen, es Marcel zu erzählen. «
    » Diese Nachlässigkeit ist unbegreiflich, Herr. Man sollte doch meinen, daß

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