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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Tempel.
    Man hatte ein großes Loch in die Wand geschlagen, und die Statue wurde vorsichtig hindurch geschoben.
    Der Grund meiner privilegierten Position auf der Spitze der Rostra war mein Amt. Ich war in jenem Jahr Quaestor, der niedrigste der gewählten Beamten. Andere Quaestoren fungierten als persönliche Assistenten der Konsuln oder reisten in Italien oder im Ausland umher, um Befragungen und Untersuchungen durchzuführen, oder fuhren zumindest nach Ostia, um die Getreidelieferungen zu überwachen. Ich nicht. Ich, Decius Caecilius Metellus der Jüngere, war dem Aerarium, der Staatskasse, zugeteilt. Das heißt, ich verbrachte meine Tage im Saturn-Tempel und beaufsichtigte die Staatssklaven und die Freigelassenen, die die eigentliche Arbeit erledigten. Nach diesem Triumphzug würden sie jede Menge zu tun haben.
    Lucullus würde einen ansehnlichen Teil seiner Beute dem Staatsschatz übergeben, und die Standarten wurden an ihren Ehrenplatz im Tempel zurückgestellt, bis die entsprechenden Legionen wieder reaktiviert wurden.
    Als ich von den Rostra herabstieg, lagen nur angenehme Aussichten vor mir, mit Ausnahme natürlich meiner Dienstpflichten. Als Beamter durfte ich an dem großen Bankett teilnehmen, zu dem Lucullus am Abend geladen hatte.
    Anschließend würde er aus Dankbarkeit gegen die Götter und zu Ehren seiner Vorfahren mehrtägige Spiele veranstalten. Es würde Theater aufführungen, Rennen, Zweikämpfe und Gelage geben sowie eine Extrazuteilung Getreide, Öl und Wein für das Volk. Danach würde Lucullus der Minerva einen neuen Tempel weihen, sein Geschenk an die Stadt.
    Und es war ein wunderschöner Tag. Rom war keine schöne Stadt, aber das Forum mit seinen prächtigen Gebäuden und Tempeln war die imposanteste Kulisse auf der ganzen Welt, und an jenem Tag war es mit riesigen Blumenkränzen geschmückt und mit Blütenteppichen ausgelegt, die die Sklavinnen von den Baikonen und Dächern auf den Triumphzug hatten herab regnen lassen. Die ganze Stadt roch nach Blumen und Weihrauch, der aus den Tempeln aufstieg, und der Duft von Parfüm, das verschwenderisch über alles ausgeschüttet worden war, lag über den Straßen.
    Leichten Herzens überquerte ich das Forum, um die Einlagerung des Goldes und der Standarten zu überwachen.
    Amtsgeschäfte waren an Tagen des Triumphes an sich verboten, aber natürlich wurde in diesem Fall eine Ausnahme gemacht.
    Ich kam am Tempel des Janus vorbei, dieser römischsten aller Gottheiten, deren zwei Gesichter aus der Vorder- und Hintertür ihres Tempels blickten. Die Pforten wurden nur geschlossen, wenn römische Soldaten nirgendwo auf der Welt in Kampfhandlungen verwickelt waren. Ich weiß nicht, wie der Tempel mit geschlossenen Türen aussieht, weil sie es zu meiner Zeit nie waren. Tatsache ist, daß sie seit der Herrschaft von König Numa Pompilius, der den Tempel vor mehr als sechshundert Jahren erbaut hatte, nie geschlossen gewesen waren.
    Im Tempel des Saturn gab ich vor, die Arbeiten zu beaufsichtigen, während ein alter Freigelassener namens Minicius, der die meiste Zeit seines Lebens in dem Tempel verbracht hatte, die eigentliche Aufgabe versah. Mein persönlicher Beitrag hatte sich auf das Aufschließen der Türen beschränkt, da ich der Quaestor war, dem man an jenem Tag die Schlüssel anvertraut hatte. Während eine endlose Prozession von schwitzenden Sklaven die Beute in die Schatzkammer unter dem Tempel trug, beobachtete ich, wie die Soldaten achtsam die Standarten in ihre Ständer stellten, wo sie von dem von den Jahren geschwärzten Standbild des Saturn bewacht wurden.
    Einer der Soldaten, zufrieden damit, daß er seinen leuchtenden Adler ordnungsgemäß verstaut hatte, trat unsicher zu mir. Er war sehr jung, leicht betrunken, und Blüten klebten an seinen schweißnassen Armen. »Verzeihung, Herr«, sagte er, und sein starker gallischer Akzent war nicht zu überhören, »kannst du mir vielleicht sagen, warum dieser alte Herr dort« er wies mit dem Kinn auf das Standbild des Saturn - »eingepackt ist wie eine ägyptische Mumie?«
    Ich betrachtete das Standbild. Es war mir seit vielen Jahren vertraut, aber ich war nie auf den Gedanken gekommen, daß es für jemand, der nie zuvor in Rom gewesen war, in Wollbänder eingewickelt einen merkwürdigen Anblick bieten mußte.
    »Die Bänder sollen ihn davon abhalten, römisches Gebiet zu verlassen«, informierte ich den Jungen. »Nur während der Saturnalien werden sie gelöst.« In diesem Augenblick kam Minicius mit

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