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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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etwa eineinhalb Zentimeter langen, spitzen Dornen war es genau das Richtige, um einem Angreifer einen Schlag mitzugeben, den er nicht so schnell vergessen würde.
    Ich hatte keine Angst, daß es mit Catilina und seinen Männern Ärger geben würde, aber es war durchaus möglich, daß Clodius und seine Leute noch durch die Stadt schlichen; er war brutal genug, mich auf der Stelle anzugreifen, wenn er mich sah. Ich mußte mich vor ihm in acht nehmen, bis etwas anderes ihn in Wut versetzte. Das konnte nicht allzu lange dauern. Clodius sammelte Feinde wie Caesar Wählerstimmen.
    Ich erklärte, daß ich spät heimkehren würde, verließ mein Haus und trat auf die dunkel gewordene Straße. Die lärmende Festlichkeit hatte sich ein wenig gelegt, war aber keinesfalls zum Erliegen gekommen. Durch die Opferungen des Tages gab es jede Menge Fleisch, und die Ernte war eingefahren, so daß alles in Hülle und Fülle billig zu haben war. Der Herbst war eine gute Zeit in Rom, wenn es keine Mißernte gegeben hatte. In diesem Fall wurde es notwendig, die Provinzen auszuquetschen.
    Ich erreichte Orestillas Haus, ohne Clodius und seinen Helfershelfern zu begegnen. Der Janitor ließ mich ein, und ich trat in das Atrium. Bei meinem Erscheinen brach großer Jubel aus.
    Catilina erhob sich und ergriff meine Hand. »Gut gemacht Decius, gut gemacht!« Er legte seinen Arm um meine Schulter, drehte sich zu den anderen Gästen um und machte eine ausholende Geste. »Hier ist er endlich, unser Held. Wir haben deine Ankunft schon erwartet, Decius.«
    Es waren ein Dutzend Männer anwesend, die sich nun alle von ihren Sitzen erhoben, um mir zu gratulieren. Einige von ihnen kannte ich bereits: Curius, Cethegus, Laeca, die Zwillingsbärte Thorius und Valgius. Die beiden präsentierten die Siegesmale ihres beherzten Eintretens zu meinen Gunsten heute morgen. Thorius trug einen Verband um den Kopf, allerdings lange nicht so kunstvoll wie meiner, während Valgius zwei blaue, fast zugeschwollene Augen zur Schau trug. Bei den anderen stand ein stämmiger Mann mit Halbglatze in der Tunica laticlavia mit dem breiten roten Streifen, ein Eques. Die anderen trugen kein erkennbares Zeichen ihrer Herkunft oder ihres Ranges.
    »Decius«, sagte Catilina, als der Mann mit der Halbglatze zu uns trat, »das ist Publius Umbrenus, ein bedeutender Geschäftsmann mit Unternehmungen in ganz Gallien.« Dies war also der geheimnisvolle Financier, der mit den Allobrogern verhandelt hatte.
    »Ich habe in Gallien deinen Vater kennen gelernt«, meinte Umbrenus. Er strahlte die falsche Herzlichkeit eines Auktionators aus.
    Auch die anderen Anwesenden wurden mir vorgestellt, aber ich hatte kaum Gelegenheit, mir mehr als ihre Namen zu merken. Publius Gabinius Capito, Lucius Bestia, Marcus Fulvius Nobilior und Lucius Statilius gehörten dem Stand der Ritter an, obwohl sie absichtsvoll in schlichten Togen erschienen waren. Sie waren der lebende Beweis für die Tatsache, daß nicht jeder Eques ein wohlhabender Geschäftsmann sein mußte, denn bei den Genannten handelte es sich um einen Haufen zerlumpter und hungriger Habenichtse, wie man sie sich armseliger nicht vorstellen konnte. Einige von ihnen waren bankrotte Unternehmer wie Umbrenus, andere hatten es nie weit genug gebracht, überhaupt bankrott gehen zu können.
    Es waren noch andere Männer anwesend, aber sie stammten nicht aus Rom. Es handelte sich um unbedeutende Adelige aus verschiedenen italischen Municipia und Coloniae. Ich kann mich nicht mehr an ihre Namen erinnern. Milos Bemerkung über die Unzufriedenen kam mir in den Sinn. Sie veranlaßte mich, mein recht rosiges Bild vom Zustand des Imperiums zu überdenken. In Wahrheit ging es nur in der Stadt Rom einigermaßen ruhig zu. Überall sonst gab es Unzufriedenheit und Aufruhr.
    Inmitten all des Schulterklopfens und Umarmens hob Catilina plötzlich erstaunt die Brauen, als ein leichtes Scheppern unter meiner Tunika hervor an sein Ohr drang.
    Zur allgemeinen Bewunderung präsentierte ich daraufhin meine Waffen. »Ich wollte kein Risiko eingehen, für den Fall, daß ich heute abend Clodius in die Arme laufe«, erklärte ich ihnen.
    Einige von ihnen grinsten und ließen die Griffe ihrer Dolche und Kurzschwerter unter ihren Tuniken sehen.
    »Hier ist bestimmt niemand, der, was das Tragen von Waffen angeht, übermäßig zartbesaitet ist«, gluckste Catilina. »Aber wegen Clodius hättest du dir keine Sorgen zu machen brauchen.
    Er ist sicher zu Hause, läßt sich von seiner

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