Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
Vom Netzwerk:
Tessa sieht nicht nach Parfümerie aus, Tessa sieht... ja, sie sieht irgendwie beinahe ernsthaft aus. Verzweifelt fast. Sie guckt Iris und Cornelius abwechselnd flehend an. Und wimperklimpert nur ganz wenig dabei. Sie wird doch nicht etwa einen echten Grund haben, morgen irgendwo anders hinzumüssen?
     
    Die Geräusche aus dem Badezimmer lenken nicht nur Iris und Cornelius von meiner großen Schwester ab. Es sind eindeutig unschöne Geräusche. Dann hört man einen Knall. Rema hat taktvoll die Tür zugeschmissen.
    »Gut, gut.« Cornelius räuspert sich lautstark. (Dass manche Leute glauben, wenn sie selber möglichst viele Geräusche machen, würde man andere Dinge nicht mehr hören können!) Er nimmt das Foto hoch und will es wieder einstecken. »Dann fahren wir also morgen früh und...«
    »Lass noch mal sehen, Papa«, bittet Kenny. Sie kniet auf Remas Stuhl und krabbelt beinahe in das Bild hinein. »Gibt’s da auch einen Garten? Dahinter vielleicht?«
    Cornelius lächelt und seine Ohren leuchten auf. (Das Würgen aus dem Badezimmer ist zum Glück nur noch sehr leise im Hintergrund zu hören.) »Natürlich gibt es
einen Garten. Und wenn ich mich recht erinnere, ist der nicht mal allzu klein!«
    Iris scheint sich im Moment für Gärten weniger zu interessieren. »Waren Meeresfrüchte auf Maleas Pizza? Hat Malea vielleicht was von irgendwelchen Tintenfischen oder Krabben abbekommen?«
    Malea ist gegen fast alles, was aus dem Meer kommt, allergisch. Das weiß jeder bei uns in der Familie.
    Tessa, die die Pizzen an der Tür in Empfang genommen hat, zuckt mit den Schultern.
    »Hab ich nicht gesehen«, sage auch ich schnell, als Iris mich ansieht.
    »Ich hab ihr nur ein paar von meinen doofen Pilzen gegeben«, meint Kenny. »Ihr wisst genau, dass ich keine Pilze mag«, fügt sie vorwurfsvoll hinzu.
    »Aber Kendra!« Cornelius sieht sie erstaunt an. »Auf deiner Pizza waren überhaupt keine Pilze.«
    »Doch«, nickt Kenny mit ernsthaft aufgerissenen Augen. »Sie war voll davon, ehrlich. Ganz grässlich voll.«
    Iris sieht Cornelius sorgenvoll an. » Was war denn auf Kennys Pizza, wenn es keine Pilze waren?«
    »Muscheln«, antwortet Cornelius und seufzt tief. »Kenny hatte eine Muschelpizza. Die war im Angebot. Ich dachte, Kenny mag Muscheln. Ich hätte die Muscheln doch niemals Malea gegeben!«
    »Ach du je!«, stöhnt Iris.

Kenny

    Ich hätte so gern ein Tier. Ein richtiges, eigenes Tier. Bentje hat einen Goldhamster, Miranda hat ein weißes Häschen und Gina hat einen Hund. Na ja, auch wenn es nicht ganz richtig ihr eigener Hund ist, sondern der von ihrer Familie eben. Aber ich wäre auch schon zufrieden, wenn wir einfach nur ein Familien-Tier hätten. Und wenn Papa mir nicht bald ein Tier kauft, dann suche ich mir irgendwo zehn Spinnen und dressiere sie so, dass sie allen Menschen sofort in die Nase krabbeln. Und dann? Hihihi! Dann packe ich alle zehn heimlich bei Papa ins Bett.

    Wir hatten eine tolle Nacht! Malea hat die ganze Zeit im Badezimmer gekotzt, sodass ich unser Zimmer für mich ganz allein hatte. Mama war mit ihr im Bad beschäftigt und hat deshalb nicht gemerkt, dass ich gar nicht schlafen gegangen bin.
    Rema hat es gemerkt, aber sie fand, dass kleine Kinder nachts Kakao brauchen, wenn sie nicht schlafen können. Ich bin natürlich nicht mehr klein, aber sonst hat Rema ganz doll recht. Ich fand, dass Kinder außerdem auch Weingummis und Mandelkekse zum Kakao brauchen, weil sie vom langen Aufbleiben hungrig werden. Und wer kann schon mit Hunger einschlafen? Und weil Rema die
netteste Oma der Welt ist, hat sie das natürlich sofort eingesehen.
    Außerdem schien Rema auch ziemlich hungrig zu sein. Deswegen hat sie uns, als die Weingummis und die Mandelkekse alle waren, noch Bananenpfannkuchen gebacken. Ich liiiebe Bananenpfannkuchen. Genau wie Rema. Wir haben gefuttert, bis wir Bauchschmerzen hatten.
    »So, jetzt sollten wir, glaube ich, lieber aufhören«, hat Rema irgendwann gesagt, »sonst müssen wir noch Malea im Badezimmer Gesellschaft leisten.«
    Ich hab ein bisschen gekichert, aber eigentlich war ich schon so müde, dass ich gar nicht mehr richtig hingehört habe. Rema hat mich dann in mein Bett getragen. Es war wirklich eine superschöne Nacht.
    Leider fühle ich mich jetzt nicht so richtig toll. Mama hat mich heute Morgen ganz gemein mitten aus einem wunderschönen Ponytraum gerissen. Und dann hat mich Papa auch noch angeraunzt, leise zu sein, weil Malea noch ein bisschen schnarchen

Weitere Kostenlose Bücher