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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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ist und jede kriegerische Regung absolut ablehnt, warum brüllt er dann so oft hier bei uns zu Hause rum? Ich finde das ganz und gar nicht friedlich. Und überhaupt, meckern tut er auch den ganzen Tag. Wie kann man ein Hippie im Herzen sein und sich dann über ein paar lächerliche Gummistiefel auf dem Wohnzimmersofa aufregen? Ist das etwa pazifistisch? Na ja, aber lieb hab ich ihn natürlich trotzdem. Sehr. Und Iris auch. Selbst wenn ich glaube, dass das mit dem Hippie-Sein bei ihnen echt Quatsch ist. Bloß weil jemand in einer erfolglosen Band spielt, macht ihn das auch noch nicht automatisch zum Hippie. Da ist Rema bestimmt mehr Hippie als Iris und Cornelius zusammen. Und Rema sieht auch total so aus. Ganz wundervoll bunt nämlich.

    Das sieht ja aus, als ob da hundert Zimmer drin sind«, meint Malea.
    Aber sie wirkt nicht wirklich sehr interessiert an dem Haus, sondern seufzt leise. Ihr Gesicht sieht irgendwie reichlich zerknittert aus. Komisch, sie scheint heute Abend nicht gut drauf zu sein.
    Malea ist meine andere kleine Schwester. Deutlich älter als Kenny, aber zwei noch deutlichere Jahre jünger als ich.
    Cornelius lächelt zufrieden. »Na ja, hundert Zimmer wohl nicht. Aber doch eine ganze Menge.« Er grinst uns alle der Reihe nach stolz an. »Auf jeden Fall wird jede von euch endlich ein schönes, eigenes Zimmer haben. Und für mich wird im Keller wohl auch noch ein kleiner Übungsraum abfallen.«
    »Cool, Papa!«, ruft Kenny. »Heißt das, dass auch euer Schlagzeug dann immer bei uns im Haus steht?«
    Kenny ist ein großer Fan von Cornelius’ peinlicher Band Rainbow . Na ja, eigentlich ist sie mehr ein Fan von deren Schlagzeug. Ich finde es eigentlich auch ganz nett, darauf rumzukloppen, aber natürlich nur, wenn keiner zuhört. Ich muss mich ja nicht zum Gespött der Leute machen!
    »Es heißt auf jeden Fall, dass Cornelius dann nicht mehr jeden Abend weg ist«, sagt Iris und zwinkert uns verschwörerisch zu. »Von jetzt an kann er mit den Cars zu Hause proben. Da braucht er eigentlich überhaupt nie mehr abends wegzugehen. Das ist doch auch schon was.«
    Cornelius guckt erstaunt zu ihr rüber. Ich schätze mal, so hat er das noch gar nicht gesehen. Ich muss fast grinsen. Sieht so aus, als ob ihn dieser Teil unserer Lebensver änderung dann doch nicht ganz so freut.
    »Hm-ja- sicher, das stimmt«, murmelt er leise.

    »Es ist aber wirklich ziemlich rosa«, sage ich und beuge mich noch etwas tiefer über das Bild.
    »Ganz genau«, stimmt Iris mir sofort zu. »Rosa, sag ich doch.«
    »Rosarot, vielleicht«, versucht Rema zu vermitteln. »So genau kann man das auf einem kleinen Foto sowieso nicht erkennen. Vielleicht stimmen die Farben ja gar nicht.«
    »Das wird es sein«, nickt Cornelius erleichtert. Ich glaube, er ist heute Abend nicht allzu wild auf Streit. »Wir sollten es uns morgen früh sofort in natura anschauen.«
    »In was?«, fragt Kenny.
    »Wir fahren hin«, erkläre ich ihr. » Das meint Papa.«
    » Cornelius «, verbessert Cornelius.
    »Ah«, macht Kenny und beachtet Cornelius gar nicht. »Toll! Darf ich mir mein Zimmer dann selbst aussuchen?«
    »Fahren wir alle?«, fragt Tessa da plötzlich. Es ist das erste Mal seit bestimmt einer Stunde, dass sie sich an der Unterhaltung beteiligt. »Ich meine, müssen wir alle fahren?«
    Cornelius runzelt die Stirn und guckt Tessa unwillig an. Fast als hätte sie unser neues Haus ganz grässlich beleidigt.
    »Ich nehme an, wir wollen alle fahren«, sagt er dann in betont ruhigem Ton, der wohl keinen Widerspruch dulden soll. »Schließlich bekommen wir nicht alle Tage ein Haus geschenkt.«
    »Wir haben es geerbt«, berichtigt Iris. »Nicht direkt geschenkt bekommen.«
    »Wo ist der Unterschied?«, fragt Cornelius und guckt jetzt auch Iris böse an.
    Wir haben das Haus tatsächlich geerbt. Von einem Großonkel von Cornelius, den außer ihm keiner von uns überhaupt
kannte. Nur scheint der keine anderen Verwandten als Cornelius mehr gehabt zu haben. Und hat sein Testament deshalb sehr freundlich zu seinen Gunsten gemacht.
    » Darf ich mir mein Zimmer also selbst aussuchen?«, wiederholt Kenny mit bettelnden Augen.
    »Ja, ja, du darfst dir ein Zimmer aussuchen, Kendra«, antwortet Cornelius.
    Das ist ebenfalls eine von Cornelius’ Macken. Er versucht, uns alle nur bei unseren richtigen, vollen Vornamen zu nennen. Mich nennt er hartnäckig Olivia, obwohl mich schon seit hundert Jahren kein Mensch mehr so nennt. Ich glaube, die Letzte, die mich so genannt

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