Die Chronik der Verborgenen 01 - Geliebte Blutrose
Verbrennungen überseht, als ich eintrete fährt er zum Gitter, ohne darauf zu achten, dass sein Fleisch zischend verbrannt wird, er wirft sich immer wieder dagegen und faucht mich mit gebleckten Zähnen an. Ich starre ihn entsetzt an, in mir breitet sich eine kalte Leere aus. Erst als ich Maurice sanfte Stimme hinter mir höre, realisiere ich, dass die beiden Vampire mir gefolgt sind, er sagt leise: „Er hat ihn ausgehungert, gerade, wenn wir jung sind, verwandeln wir uns nach einiger Zeit ohne Blut in reißende Bestien. Und wenn dieser Zustand zu oft vorkommt kann er auch permanent sein, es tut mir leid.“ „Nein“, schreie ich ihn an, „das akzeptiere ich nicht, ich kann ihn erreichen ich weiß es.“ Dabei wusste ich das ganz und gar nicht, so hungrig wie er mich anstarrte, aber es zuzugeben hätte bedeutet ihn aufzugeben, und das kam nicht infrage. Ich begann sanft und ruhig mit ihm zu reden, „Jacob ich bin es, dein Bruder, bitte du musst dich erinnern.“ Mir kommt in den Sinn, dass Vampire sich stark von Gerüchen leiten lassen, ich strecke vorsichtig die Hand aus, um ihn an mir riechen zu lassen. Er heult auf und versucht mich durch das Gitter zu fassen, sein Fleisch verbrennt dabei zum wiederholten Mal, ich kann kaum die Tränen zurückhalten, ich krächze: „Jacob ich flehe dich an, du musst noch da drinnen sein. Ich weiß Janet hat dir furchtbar übel mitgespielt, aber du musst ….“, ich verstumme als plötzlich ein Hauch von Erkennen in seine schimmernden Augen tritt, er hört auf die Stäbe anzugreifen und mustert mich, wie ein Raubtier, aber immerhin scheint er mich als Person wahrzunehmen, seine Stimme erinnert mich an eine rostige Tür als er flüstert: „Janet? Du kennst Janet?“ „Natürlich wir ...“, er unterbricht mich mit einem hässlichen Fauchen, „ich töte diese verräterische Schlampe und dich auch.“ Maurice mischt sich ein, indem er ironisch von sich gibt: „Bravo, sein Verstand ist ja noch halbwegs intakt, wenn er sie so treffend charakterisiert.“ Ich funkele ihn wütend an und knurre: „Das ist nicht hilfreich.“ „Das, was du hier tust, auch nicht, lass mich mal.“ „Das glaubst du ja wohl nicht im Ernst, er ist mein Bruder, dir ist er doch völlig egal.“ „Du mein lieber Jäger bist im Moment für ihn nur ungefähr fünf Liter Blut, die er trinken will. Ich bin ein Vampir, mir wird er eher zuhören.“ Als ich sehe wie Jacobs Blick sich auf Maurice richtet und zwar nicht um ihn hungrig anzustarren, schlucke ich die bissige Bemerkung, die mir auf der Zunge liegt hinunter und trete zurück. Der Franzose tritt zum Gitter und sagt emotionslos: „Hör zu, ich lasse dich raus wenn du dich auf die Jagt nach deiner Feindin konzentrierst. Ich denke das kriegst du hin, nicht wahr?“ „Ich töte sie“, faucht mein Bruder zurück, der Franzose seufzt gekünstelt, „natürlich wirst du das, aber du darfst dich nicht ablenken lassen, auch nicht wenn das Blut noch so gut riecht, sonst entkommt sie, verstehst du das?“ „Ja, lass mich raus.“ „Noch nicht, wir werden erst in einigen Stunden abgeholt, und sie lassen uns nicht weg, wenn sie dann schon tot ist. Benimm dich bis wir weg sind, dann kannst du sie jagen.“ Jacob nickt nur aber sein geschundener Körper zittert förmlich vor Vorfreude. Ich funkele Maurice wütend an, „Du benutzt ihn um Janet zu stoppen, anstatt ihn zu retten, was für ein Mistkerl bist du eigentlich?“ „Wenn es nach mir geht ein lebender Mistkerl, denn der guten Janet ist nicht zu trauen, es ist besser für uns wenn er sie erledigt, und außerdem sei mal realistisch, er würde sie sowieso jagen sobald wir ihn rauslassen, Also ist es besser wenn er es zu unseren Bedingungen tut.“ „Maurice, er wird sterben.“ „Wir werden alle sterben wenn etwas schiefläuft und vielleicht sogar wenn nichts schiefläuft. Sollten wir den Mist überleben bekommst du vielleicht später noch die Chance ihn zu retten, wenn nicht, tja dann ist er nicht mehr dein Problem.“ Am liebten würde ich ihm kräftig eine verpassen, aber da ich dabei den Kürzeren ziehen würde, so ohne Waffen, beherrsche ich mich und drehe mich wieder zu meinem Bruder um. Jacob hat sich vom Gitter zurückgezogen und im hinteren Teil der Zelle auf den Boden gesetzt, die Aussicht auf Rache scheint seinem Verstand gut zu tun, er wirkt ruhiger, etwas zumindest. Ich kann nicht anders, ich starre ihn an, versuche verzweifelt eine Möglichkeit zu finden zu ihm durchzudringen. Nach
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