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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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DANANN machen.«
    »Ich bin bereits die uneingeschränkte Herrscherin, Druide«, knurrte sie.
    »Einige deiner Cousins und Cousinen hätten da möglicherweise Einwände«, entgegnete ich, wobei ich an die Göttin BRIGHID dachte, die gegenwärtig in TÍR NA NÓG als Oberste unter den Feen regierte. »Aber wie auch immer du dich entscheidest,du hast mein Wort, dass ich diese magischen Fähigkeiten an keinen von ihnen weitergebe, was auch immer sie mir dafür bieten.«
    »Einverstanden«, sagte sie nach einem Moment der Stille, und ich begann wieder zu atmen. »Also gut. Du erklärst mir, wie jeder dieser Anhänger unter den von dir genannten Bedingungen hergestellt wurde und wie du das Eisen an deine Aura gebunden hast, und im Austausch lasse ich dich für immer am Leben.«
    Lächelnd erklärte ich ihr, dass wir mit der Arbeit beginnen könnten, sobald sie sich einen Klumpen Roheisen für ihr Amulett besorgt hatte.
    »Trotzdem solltest du diesen Ort schleunigst verlassen«, ermahnte sie mich, kaum dass wir unsere Abmachung besiegelt hatten. »Denn auch wenn ich dich niemals hole, heißt das noch lange nicht, dass du vor anderen Todesgöttern sicher bist. Falls AENGHUS dich besiegt, wird früher oder später einer von ihnen auftauchen.«
    »Lass AENGHUS nur meine Sorge sein«, sagte ich. Mir über ihn Sorgen zu machen war meine Spezialität. Wenn Liebe und Hass zwei Seiten einer Medaille waren, dann hatte AENGHUS als Gott der Liebe einen erstaunlichen Hang zur Hass-Seite – insbesondere wenn es um meine Person ging. Außerdem musste ich mir Gedanken über die Auswirkungen des Alters machen; und falls ich einen Körperteil verlor, würde er nie wieder nachwachsen. Unsterblich zu sein machte mich keineswegs unbesiegbar. Man denke bloß daran, was die Mänaden mit dem armen Orpheus angestellt hatten.
    »Abgemacht«, erwiderte die MORRIGAN . »Aber hüte dich auch vor den Menschen. Einer von ihnen hat dich in AENGHUS ’ Auftrag mit einem neuen Verfahren namens Internet aufgespürt. Hast du schon von dieser Erfindung gehört?«
    »Ich verwende sie jeden Tag«, bestätigte ich nickend. Alles,was weniger als ein Jahrhundert alt war, galt der MORRIGAN als neu.
    »Auf das Wort dieses Menschen hin hat AENGHUS ÓG einige Fir Bolgs hierher entsandt, die feststellen sollen, ob Atticus O’Sullivan und der alte Druide Siodhachan Ó Suileabháin ein und dieselbe Person sind. Du hättest besser einen anderen Namen gewählt.«
    »Ich bin ein verdammter Hornochse, so viel steht fest«, sagte ich kopfschüttelnd, während ich mir zusammenreimte, wie sie mich gefunden hatten.
    Die Miene der MORRIGAN wurde sanfter, sie packte mein Kinn mit den Fingern und zog meinen Mund auf ihren. Ihr schwarzer Umhang löste sich in Nichts auf, sie stand vor mir wie ein lebendig gewordenes Erotikposter, und der schwere Duft nach allem, was ein Mann begehrt, stieg mir in die Nase – auch wenn der Effekt durch mein Amulett, das ich inzwischen wieder trug, ein wenig gedämpft wurde. Sie küsste mich leidenschaftlich und wich dann mit diesem mich zum Wahnsinn treibenden Lächeln zurück, wobei sie sich ihrer Wirkung auf mich absolut bewusst war, ob nun magisch unterstützt oder nicht. »Trage von jetzt an stets dein Amulett«, sagte sie. »Und ruf mich, Druide, wann immer dich danach verlangt. Doch nun muss ich mich auf Menschenjagd begeben.«
    Mit diesen Worten verwandelte sie sich zurück in die Schlachtenkrähe und flatterte durch meine Ladentür, die von selbst aufschwang, um ihr Durchlass zu gewähren.

     

3
    Ich bin lange genug auf dieser Welt, um die meisten abergläubischen Vorstellungen als das zu durchschauen, was sie sind. Schließlich war ich selbst zugegen, als sich viele davon in den Köpfen der Menschen einzunisten begannen. Es gibt jedoch eine abergläubische Vorstellung, der ich selbst anhänge, nämlich, dass ein Unglück selten allein kommt. Das entsprechende Sprichwort zu meiner Zeit lautete, »Sturmwolken sind dreifach verflucht«. Aber natürlich kann ich nicht so reden und erwarten, dass mich die Menschen für einen einundzwanzig Jahre alten Amerikaner halten. Ich muss eher solche Sachen sagen wie: »Ey, mir klebt echt das Pech an den Hacken, Mann!«
    Der Abgang der MORRIGAN erleichterte mich daher keineswegs, denn ich rechnete fest damit, dass der Tag von nun an nur noch schlimmer werden würde. Ich schloss meinen Laden ein paar Stunden früher als gewöhnlich, radelte auf meinem Mountain Bike nach Hause, die Halskette unter meinem

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