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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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bewegende Kraft.« Wenn nötig, konnte ich ihr das Wesen der Elektrizität auch später noch erklären; ich wollte sie nicht unnötig mit neuem Vokabular belasten.
    »Ah. Nun, dann sei gegrüßt, Druide.«
    »Sei ebenfalls gegrüßt, FLIDAIS , Göttin der Jagd.«
    ›Hab ich dir nicht gesagt, sie ist nett‹, sagte Oberon.
    Zugegebenermaßen war mir unter allen TUATHA DÉ DANANN , die ich in meiner Küche hätte vorfinden können, FLIDAIS noch die Angenehmste. Aber Sie kennen ja das alte Sprichwort über Gewitterwolken, die dreifach verflucht sind: In FLIDAIS ’ Gefolge rollte bereits die zweite heran, und sie traf mich völlig unvorbereitet.

     

4
    Wusstest du, dass man dieses Getränk in TÍR NA NÓG nicht bekommt?«, rief FLIDAIS über das Jaulen meines Mixers hinweg.
    »Das überrascht mich nicht«, erwiderte ich. »Mixer sind dort ziemliche Mangelware. Wie hast du davon erfahren?«
    »Erst vor kurzem, ehrlich gesagt«, erwiderte FLIDAIS und pustete sich eine verirrte Strähne ihres lockigen roten Haars aus den Augen, während sie zusah, wie die Erdbeeren zu Püree wurden. Sie hatte eine ziemlich windzerzauste Mähne, so wild und natürlich, dass ich den einen oder anderen Zweig zu entdecken glaubte, der lässig aus ihren Locken hervorlugte. »Ich jagte gerade im Forst von Herne dem Jäger, da bemerkte ich einen Wilderer, der in einem dieser monströsen Pick-ups den Wald durchquerte. Er hatte ein Reh erlegt und es auf der Ladefläche unter einem Stück dieses schwarzen Plastikmaterials verborgen. Da mich Herne zu jenem Zeitpunkt nicht begleitete, übernahm ich es selbst, das Reh zu rächen, und folgte dem Pick-up in meinem Streitwagen in die Stadt.« Sie goss sich etwas von dem Smoothie in ein Glas und das Getränk sah ziemlich gut aus. Hoffentlich war sie in der Stimmung, mit mir zu teilen. Dann fiel mir ein, dass FLIDAIS ’ Streitwagen von Hirschen gezogen wurde und selbst die reservierten Briten heutiger Tage eventuell aus dem Häuschen geraten könnten, wenn ihnen auf dem Highway ein derartiges Gefährt begegnete.
    »Du warst bei dieser Jagd für Sterbliche unsichtbar, nehme ich an?«
    »Natürlich!« Ihre grünen Augen sprühten wütende Funken, passend zum flammenden Rot ihres Haars. »Für was für eine Jägerin hältst du mich?«
    Ups! Ich senkte den Blick und sprach nun zu ihren Stiefeln, die aus weichem brauen Wildleder gefertigt waren, mit haltbaren und trotzdem elastischen Sohlen wie Mokassins. Sie reichten ihr bis zu den Knien, wo sie in eine lohfarbene Leggings übergingen – auch diese aus Leder und offensichtlich etwas abgetragen. Aber dort hörte das Leder noch nicht auf; offensichtlich schätzte sie dieses Material über alles, sofern es nicht schwarz war. Ihr Gürtel und ihre ärmellose Weste waren waldgrün gegerbt und das stützende Material darunter, das seine Aufgabe mit Freude zu versehen schien, war im selben Schokoladenbraun gehalten wie ihre Stiefel. Um ihren linken Unterarm trug sie als Schutz vor der Bogensehne einen Streifen grünes Rohleder gewickelt, und es zeigte Spuren frischen Gebrauchs. »Für die Allerbeste natürlich, FLIDAIS . Ich bitte um Verzeihung.« FLIDAIS war eine der Wenigen, die den Trick mit der Unsichtbarkeit wirklich beherrschten. Das Beste, was ich zuwege brachte, war eine bescheidene Form der Tarnung. Sie nickte knapp, nahm meine Entschuldigung gnädig an und fuhr dann fort, als hätte ich sie nie mit einer solchen Frechheit belästigt.
    »Das Ganze geriet jedoch rasch zu einer Fährtensuche. Mein Streitwagen konnte nicht mit seinem Pick-up mithalten. Als ich ihn schließlich wiederfand, stand er auf einer dieser öden asphaltierten Flächen. Wie nennt man sie doch gleich?« Die TUATHA DÉ DANANN haben kein Problem damit, Druiden um Auskunft zu bitten. Dafür sind wir schließlich da. Und das Geheimnis, wie man ein alter Druide wird und kein toter Druide, besteht darin, niemals auch nur die geringste Spur der Herablassungzu zeigen, selbst wenn man die allersimpelsten Fragen beantwortet.
    »Man nennt sie Parkplätze«, erklärte ich.
    »Ah, richtig, danke. Er trat gerade aus einem Gebäude mit dem Namen ›Crussh‹ und hielt einen dieser Tränke in der Hand. Ist dir dieses Gebäude bekannt, Druide?«
    »Ich denke, es handelt sich um eine Smoothie-Bar in England.«
    »Sehr richtig. Nachdem ich ihn also getötet und seine Leiche neben dem Reh verstaut hatte, hob ich seinen Smoothie-Trank vom Parkplatz auf und fand ihn vorzüglich.«
    Sehen Sie, Sätze wie

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