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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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hatten ein Fünffaches an Feinden erschlagen.
    Daavir ließ den rechten Reiterhammer hoch über dem Kopf kreisen und wendete das Pferd.
    »Noch ein zweiter Angriff, dann sind Gallak und die Krieger im Nahkampf!«, schrie Kordal Lantuk zu und reihte sich hinter Vaull ein.
    Daavir preschte voran, und die anderen folgten ihm. Aus dem Augenwinkel sah Kordal, wie in den oberen Stockwerken einiger Häuser Fenster geöffnet wurden. Im nächsten Augenblick ging ein vernichtender Pfeilhagel auf sie nieder. Daavir wurde von drei Pfeilen in die Brust getroffen und bog das Kreuz weit nach hinten durch. Lantuk, der hinter ihm ritt bekam einen Pfeil in den Oberschenkel und einen weiteren, der zweifellos auf Kordal gezielt hatte, in den Hals. »Lantuk!«, schrie Kordal entsetzt, doch sein Freund antwortete nicht mehr. Das Pferd trug ihn noch zwei Schritte, dann rutschte er aus dem Sattel und fiel in den Matsch.
    Vaull erkannte den Ernst der Lage und trieb sein Pferd schneller an. Immer mehr Pfeile regneten auf sie herab und schickten weitere Reiter in den Tod.
    Kordal lenkte sein Pferd aus der Formation hinaus zum Osttor. Einige Orks folgten ihm, wenige andere Vaull. Der heißblütige Häuptlingssohn krachte mit fünf Orks in die Formation des Feindes und blieb darin stecken.
    Wie in Ma’vol , dachte Kordal wehmütig. Als der Schwarze Wind uns zu Hilfe eilte. Er stieg vom Pferd und wartete auf Gallak und die Krieger, denen er sich anschließen könnte. Hätten sie einen Moment früher geschossen, hätten sie meinen Hals durchbohrt , erkannte er.
    Er ließ sich von der brüllenden Orkmasse mitreißen und verfiel in wildes Kriegsgeschrei, um das laute Wehklagen der Trauer in seinem Herzen zu übertönen.
    Ihre Feinde waren keine ausgebildeten Soldaten, keine geborenen Krieger wie die Orks – es waren zum Großteil einfache Leute, Bauern, Handwerker und Händler. Damit waren sie dem wilden Ansturm der Orks nicht gewachsen. Hatten sie das zwergische Heer noch durch ihre bloße Überzahl in Schach halten können, während die Bogenschützen einen Zwerg nach dem anderen töteten, so brachen die Orks wie eine Naturgewalt über sie herein und ließen jede Schlachtordnung vergessen.
    Bald lag ein Großteil der Menschen tot am Boden, und Orks und Zwerge bildeten eine gemeinsame Front.
    »In den Häusern, die Bogenschützen!«, rief Kordal, so laut er konnte, und ein großer, in eine goldene Rüstung gehüllter Zwerg nickte verstehend. Einige aus dem Heer des kleinen Volks lösten sich und steuerten flink auf die Hauseingänge zu. Wenig später ertönten Schreie aus dem Inneren der Bauwerke.
    Die Schlacht wurde gewonnen, und Kordal wandte sich um, eilte zu Lantuk, doch er fand den Freund tot vor. Daavir hing noch immer schlaff im Sattel seines Pferdes, aber die kleinen Dampfwölkchen verrieten ihm, dass der Südländer noch lebte.
    »Halt durch!«, rief Kordal und betrachtete die Verletzungen. Drei Pfeile waren tief in Brust und Bauch eingedrungen, die Wunden bluteten jedoch kaum.
    Daavir schaffte es, die Hand zu heben. Kordal ergriff sie mit beiden Händen und fühlte einen schwachen Gegendruck.
    »Ich habe mehr gesehen, als ich je zu träumen wagte«, sagte der Südländer schwach.
    »Und du wirst noch viele Wunder bestaunen«, machte Kordal ihm Mut.
    ***
    Eisige Dunkelheit umklammerte ihn, spannte sich wie eine straffe Decke über seine Haut. Klagende Winde zerrten an seinem Körper, schienen ihn in alle Himmelsrichtungen gleichzeitig tragen zu wollen. Wohin er auch blickte – nichts als tiefste Dunkelheit.
    »Wo bin ich?«, hauchte er leise.
    Ein grollendes Lachen ertönte zur Antwort. »Willkommen in der Ewigkeit, Paladin!«, begrüßte ihn die metallisch scheppernde Stimme des Aureliten.
    Eine kalte Hand legte sich auf seine Schulter und riss ihn herum. Tharador starrte in Dergerons Augen. Trauer und Schmerz hatten jeden Glanz aus ihnen vertrieben. »Du hast versagt!« Sein anklagender Tonfall, gemischt mit der Verzweiflung seiner Gefangenschaft, waren kaum zu ertragen.
    »Ich bin hier, um dich zu retten!«, widersprach der Paladin.
    »Begreifst du es nicht?«, fragte Dergeron. »Es gibt hier kein Zurück, für niemanden! Du bist tot und ihm auf ewig ausgeliefert.«
    »Es gibt ein Zurück – aber nur für einen von uns.«
    Dergerons Blick veränderte sich. Hinter all dem Schmerz, der Verzweiflung und Resignation keimte ein kleiner Funken Hoffnung. Tharador nickte aufmunternd. »Du ... bist gekommen, um mich zu retten?«
    Wieder

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