Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand
Rhelon. »Ich fürchte ... sie sind beide tot.«
Der sonst so unbekümmerte Berserker brach in Tränen aus. »Du dummer Junge!«, brüllte er seinen Schmerz hinaus. »Wir hätten einen anderen Weg suchen können!«
»Khalldeg«, versuchte Faeron, ihn zu beruhigen, während er die eigenen Tränen unterdrückte, »Tharador wollte es so. Er hat uns alle gerettet. Wer weiß, was das Buch Karand noch für Schaden angerichtet hätte.«
Calissa streichelte zärtlich über Sardasils Griff. »Wieso lässt du mich allein?«, fragte sie leise. »Meine Liebe, mein Leben.«
»Der Krieg ist beendet«, stellte Jorgan fest. »Tharador hat uns gerettet.« Er riss die Arme empor und brüllte: »Tharador! Paladin! Tharador! Paladin!«
Die umstehenden Soldaten fielen rasch mit ein, und bald breitete sich der Jubel wie ein Lauffeuer in ganz Berenth aus. Alle bis auf Tharadors Freunde griffen den Ruf auf.
»Wir werden sein Andenken ehren«, sagte Jorgan warmherzig. »Aber die Zeit bleibt nicht stehen.«
***
Der Wiederaufbau begann bereits am nächsten Morgen. Jorgan erwies sich als überaus gnädig, was die zerstreuten Angreifer aus Totenfels anging. Totenfels verlor zwar seine Eigenständigkeit, würde aber als Provinz Berenths weiter bestehen. Die Helden des Krieges verblieben im königlichen Palast, bis ihre Wunden geheilt waren, was vor allem bei Daavir einige Zeit dauern würde.
Kordal bestand darauf, Lantuk einzuäschern. Er erinnerte sich daran, wie Daavir ihm einst vom Totenkult der Reiter erzählte:
»Nur der Zopf eines Reiters wird aufbewahrt. Der Körper wird verbrannt, die Asche in einen Weidenkorb gefüllt, der an den Rücken eines wilden Pferdes gebunden wird. Dann jagt man das Pferd davon. So wird seine Asche in den Weiten der Steppe verstreut, wild und ungezähmt, wie der Reiter lebte.«
Lantuk wurde auf diese Weise bestattet. Da Lantuk keinen langen Zopf hatte, den er hätte abschneiden können, behielt Kordal Lantuks Kurzschwert, das er in Ehren halten wollte.
»Es mag nicht die Steppe des Südens sein«, sagte der Krieger aus Ma’vol leise, »aber du musst die saftigen Wiesen des Nordens wenigstens teilen.«
»Werden wir uns wiedersehen?«, fragte Ul’goth seine Freunde.
Khalldeg wollte mit den Zwergen in die Eisnadel zurückkehren, um dort über eine mögliche Rückeroberung der Feste Gulmar zu beraten.
Der Zwerg reichte ihm die Hand. »Ich werde mir eure Stadt sicher ansehen, Ork.«
»Und du wirst nach Surdan gehen, Kordal?«, fragte Faeron.
Der Krieger blickte verlegen zu Boden. »Ich denke, ich kann dort mein Glück finden.«
»Dann ist es eine gute Entscheidung«, gratulierte Cordovan. »Surdan kann einen guten Mann wie dich gebrauchen.«
»Und du?«, fragte der Krieger. »Wirst du weiterhin König Jorgan dienen?«
Cordovan nickte. »Wenigstens eine Weile. Es gibt viel zu tun.« Er warf Phelyne einen Seitenblick zu. »Die neue Ordensmeisterin der Kleriker wird mir dabei helfen.«
Faeron blickte den beiden Pferden nach, die langsam dahintrabten. Die Asche wurde allmählich vom Wind davongetragen. »Das Land wird sich verändern«, sagte er gerührt. »Zum Guten, da bin ich sicher.« Sein Blick fiel auf Dezlot. »Du trägst viel Verantwortung. Gordans Kraft macht dich zu einem der mächtigsten Wesen auf Kanduras.«
Dezlot lief rot an und fuhr sich mit der Hand durch den wilden Haarschopf. »Ich werde einen neuen Zirkel errichten. Einen, der dem Wohle aller dient und niemanden ausschließt.« Dann nickte er Nnelg und SnikSnik zu. »Wir sind bereits zu dritt.«
»Ich wünschte, er könnte es mit uns erleben«, sagte Calissa traurig.
»Tharador wird immer ein Teil von uns sein«, versuchte Faeron, sie aufzumuntern. Als er bemerkte, wie sie ihren Bauch streichelte, fügte er lächelnd hinzu: »Oder ein Teil in uns.«
»Woher weißt du es?«, fragte sie verblüfft.
»Ich spüre das Leben in dir«, sagte Faeron sanft.
Epilog
»Mein König«, sagte der eben vorgetretene Orkkrieger. »Kordal und Meister Dezlot sind eingetroffen und wünschen dich zu sehen.«
Ul’goth klatschte freudig in die Hände. »Worauf wartest du noch? Bring sie herein!« Er stand auf und schritt ihnen entgegen, wobei er noch immer das linke Bein ein wenig nachzog. Nnelg war davon überzeugt, dass sein Knie bereits vollständig geheilt war und das Hinken lediglich daher rührte, dass Ul’goth sich nicht ausreichend bewegte. Das wird sich bald ändern , dachte der König.
Dezlot hatte sich in den letzten sechs Monaten
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