Die Columbo-Strategie: Souverän verhandeln und Ziele erreichen
und die Silvesternacht. Die Bräuche dieser Losnächte wurden in Zusammenhang mit dem abendlichen Beisammensein in der Bauernstube gesehen. Man erzählte über frühere Erlebnisse und alte Familien- und Dorfgeschichten.
Als Losnächte gelten die Nächte vor
dem 30. November: Andreastag,
dem 25. Dezember: Weihnachtstag,
dem 1. Januar: Neujahrstag,
dem 6. Januar: Dreikönigstag.
Verworfene Tage
Sie lassen sich auf heidnischen Glauben zurückführen, der sich bis in unsere Zeit hinein erhalten hat. An diesen „verworfenen“ Tagen (oder auch Schwendtagen ) durfte man nichts Neues anfangen. Reisen – selbst nur ins nächste Dorf, was für unsere Ahnen oft schon als richtige Unternehmung galt – war verboten. In Haus und Hof, in Stall und Stube begann man mit keiner neuen Arbeit. Und der Dorfbader führte an den dies aries – so die Bezeichnung aus der Zeit römischer Herrschaft – bei keinem Patienten einen Aderlass durch. Verworfene Tage gibt es in jeden Monat – lediglich der Dezember ist davon ausgenommen.
im Januar am: 2., 3., 4., 18.
im Februar am: 3., 6., 8., 16.
im März am: 13., 14., 15., 29.
im April am: 19.
im Mai am: 3., 10., 22., 25.
im Juni am: 17., 30.
im Juli am: 19., 22., 28.
im August am: 1., 17., 21., 22., 29.
im September am: 21., 22., 23., 24., 25., 26., 27., 28.
im Oktober am: 3., 6., 11.
im November am: 12.
Im Dezember gibt es keine Verworfenen Tage.
Noch heute aktuell: Bräuche aus heidnischer Zeit
So mancher Brauch, den wir heute noch feiern und den wir für fest in unserer christlichen Geschichte verankert glauben, stammt ursprünglich aus heidnischer Vorzeit. Die Kirche hat viele alte Sitten übernommen – auch weil es so leichter war, den christlichen Glauben bei den einfachen Landleuten durchzusetzen. Viele unserer christlichen Feiertage beruhen auf den zwölf heidnischen heiligen Tagen. Durch den Wechsel vom Mond- zum Sonnenkalender wurden sie um zwölf Stunden „versetzt“ – und waren fortan verfemt. Lange Zeit jedoch – eigentlich bis in unsere Zeit – feierte man viele der alten Feiertage einfach am Vorabend des christlichen Festes. Daraus entstanden eben zum Beispiel die sogenannten „teuflischen Riten“ in der Nacht zum 1. Mai, aber auch die Mittsommernacht, das englische Lammasfest und sogar unser Heiligabend am 24. Dezember, der aus dem heidnischen Julfest hervorgegangen ist.
Februar
Lichtmess oder Candlemas gilt als Hexensabbat: In der Nacht von 1. auf 2. Februar tanzen die Hexen entgegen dem Uhrzeigersinn – und damit im Lauf des Mondes – ums Feuer. Sie tragen Masken, springen über die Flammen, halten Opfermahlzeiten ab und beten Bäume, Quellen und heilige Steine an. Die Kräfte des Mondes verstärken in diesen Nächten zudem die Kraft der einzelnen Hexen. Die Initiation des Hexen – Imbolc – wurde ebenfalls heute gefeiert.
An Maria Lichtmess, dem 2. Februar , wechselten früher Mägde und Knechte auf dem Lande ihren Dienstherrn. Der Lohn fürs ganze Jahr wurde ausbezahlt, neuer Lohn ausgehandelt; dazu gab es jeweils noch das Ausg’machte (wie man diesen Extralohn in Bayern nannte): Kleidung, Schuhe und natürlich die Wegzehrung bis zum Antritt einer neuer Arbeitsstelle. Der einzige Urlaub im Jahr wurde jetzt gewährt: die sogenannte Schlenklweil‘ bis zum 5. Februar.
Der 3. Februar war der Festtag der irischen Brigantia. Die Göttin mit dem „alles sehenden Auge“ wurde an diesem Tag gefeiert: Man fertigte aus Stroh das Symbol eines Auges an und hängte es über die Haustüre: So wurde man vor Schaden bewahrt.
Der 14. Februar wird bei uns als „Valentinstag“ und Tag der Liebenden gefeiert. Dies geht vermutlich auf die römischen Luperkalien zurück: das „Fest der natürlichen Hitze“ – ein Symbol für die Paarungsbereitschaft in der Natur, vor allem der Wölfe (lat. lupus : der Wolf). Diese Tiere waren im alten Rom heilig – und die Lupercalia galten als Fest der sexuellen Ausschweifung. Erst viel später wurde dieser Tag zum Namenstag des Heiligen Valentin, dem Patron der Liebenden. Ihm zu Ehren schenken sich Verliebte an diesem Tag Blumen. Junge Mädchen schrieben Briefe an den Valentinsgeliebten. In England gibt es zu diesem „heidnischen“ Fest Aufzeichnungen, die bis ins Jahr 1479 zurück reichen.
Aus heidnischem Brauchtum kommt der Fasching oder Karneval. Die alten Römer feierten zu Ehren des Gottes Saturn, die Saturnalien , von der Wintersonnenwende am 21. Dezember bis in die Zeit des heutigen Faschings. Ein Mann spielte dabei den
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