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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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taten, konnten sie die Knollen nicht finden, die sie wollten. Nicht auf der anderen Seite der Welt. Wenn sie es hier versuchten, würde es ihnen nie gelingen, ihre Lichtwaffen und ihre Metalle an Ort und Stelle anzubringen. Dafür würde der Stamm sorgen. Sie würden es anderen Stämmen sagen. Die Warnung würde sich ausbreiten. Geh Hell war die erste, die ihn bei seiner Rückkehr begrüßte, als sie erschöpft und halb tot viele Siebentage später in das Dorf taumelten. Sie blieb nicht lange bei ihm, nachdem sie Lostings Leiche gesehen hatte. Und zu seiner Überraschung stellte Born fest, daß es ihn nicht störte. Dann schlief er zwei Tage lang, und Ruumahum noch einen Tag länger.
    Dem Rat wurde die Geschichte erzählt.
    »Wir werden wachen und nicht zulassen, daß sie ihre Krankheit erneut in die Welt setzen«, erklärte Sand, als der Bericht beendet war. Leser und Joyla stimmten ihm zu. Jetzt galt es nur noch, ein Letztes zu tun. Am nächsten Tag nahmen die Leute ihre Fackeln und Kinder und gingen mit den Leichen von Losting und Geeliwan in den Wald. Für dieses Langeher suchten sie den größten der Bewahrer, den höchsten, den ältesten, den stärksten. Dieser Baum war der letzte Ruheplatz für die geehrtesten Rückkehrenden des Heims. Ohne auf die größeren Gefahren nächtlicher Himmelsdämonen zu achten, kletterte die Prozession in die Erste Etage.
    Und dann sangen sie die Zeremonie und rezitierten die Worte mit feierlicheren Stimmen, als sie sie je gehört hatten. Und dann wurden die Leichen mit dem Öl und den Kräutern behandelt und Seite an Seite in der Baumhöhle beigesetzt. Dann häuften sie Humus und organische Abfälle über sie. Losting hätte an diesem Totengesang Freude gehabt. Seine Geschicklichkeit als Jäger, seine Kraft und sein Mut wurden gepriesen und besungen. Von seinen Jagdkameraden, von Sand und Joyla und von Born, ganz besonders von Born. So sehr, daß zwei andere den Verrückten wegführen mußten. Es war geschehen.
    Als die Zeremonie beendet war, begann die lange doppelte Reihe von Männern und Frauen und Kindern, flankiert von ihren schweigenden Pelzigem, den langen spiralförmigen Abstieg zum Heim.
    Die hoch aufragenden Bewahrer standen unter trauernden Wolken, als das allumfassende dunkle Grün die letzte Fackel erstickte. Dunkler Wald, grün und unergründlich, wer wußte schon, welche Gedanken sich in jenen malachitfarbenen Tiefen regten?
    Zwei Tage später reifte eine Knospe, die ganz unten an dem Bewahrer wuchs. Die zähe Haut platzte, und ein kleines smaragdfarbenes Etwas fiel heraus. Sein stacheliger nasser Pelz sog das Licht der Sonne in sich auf. Drei winzige Augen öffneten sich blinzelnd, kleine Elfenbeinhauer spähten unter den noch nassen Rändern eines bislang noch ungeöffneten Mundes hervor. Dann gähnte das Ding und fing an, sich zu putzen.
    Während es sich säuberte, zog es die letzten grünen Wurzelenden aus der Samenknospe. Dann legten sie sich zurück und wurden zu Pelz, tranken das Sonnenlicht in sich hinein. In dem kleinen Leib begann die Photosynthese. Erstaunt miauend, weil die Welt so riesig war, sah das Pelzigerjunge sich um und erblickte die hellen Lichter, die im Halbschatten zu ihm herunterblitzten. »Ich bin Ruumahum«, verkündete der Geist hinter jenen Augen. »Kommt mit mir zu den Brüdern und den Menschen.«
    Der Erwachsene drehte sich um. Schwach, aber mit immer sicherer werdenden Schritten folgte das Junge dem Alten hinauf ins Licht.
    Und weit über ihnen schrie ein neugeborenes Kind nach der Brust seiner Mutter.
    Kräfte regten sich im größten der Bewahrer, reagierten auf die in ihn gebetteten Leiber. Der Baum reagierte, sonderte einen holzigen Saft ab, der die zwei Gestalten umgab, um das verletzliche organische Material zu isolieren und zu beschützen. Der Saft verhärtete sich schnell und bildete eine undurchdringliche Barriere für Bakterien, Fäulnis und Insekten.
    Und im Inneren jenes hohen Astes flossen Saft und seltsame Flüssigkeiten zusammen und arbeiteten, lösten auf und fügten hinzu, bewahrten, belebten und bauten auf. Winzige Spuren der neuen Eingebetteten wurden im Inneren des ganzen siebenhundert Meter hohen Gewächses verteilt, während winzige Teile älterer Eingebetteter zu den neuen getragen wurden.
    Knochen wurden aufgelöst, Fleisch und Organe verschwanden. Ein Netz geduldiger schwarzer Fäden ersetzte sie, die das Holz durchwucherten. Alte Nervenverbindungen von Mensch und Pelziger drangen in dieses weite Netz ein,

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