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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Jasmin lag in der Luft. Musik drang durch die offenen Fenster des Hauses herüber, der helle Flötenklang eines traditionellen irischen Volksliedes, in den sich das Gurgeln und Rauschen eines kleinen Wasserfalls mischte, der über den Felsen knapp hundert Meter hinter ihr fiel.
    Es war einer dieser wunderbaren, perfekten Tage, mit einem hellblauen Himmel, einer strahlenden Sonne und einer leichten Frühlingsbrise, die den Duft des Wassers und die Aromen der Wildblumen mit sich trug. Hinter der niedrigen Mauer und der schützenden Baumreihe, die ihr Grundstück umgaben, konnte Morgana ab und zu ein vorbeifahrendes Auto hören.
    Luna lag nicht weit entfernt in der Sonne, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengezogen. Ihre Schwanzspitze zuckte, wenn ein Vogel in Sichtweite kam. Wäre Morgana nicht hier, hätte sie sich vielleicht einen kleinen Imbiss ergattert. Trotz ihres Umfangs war sie schnell wie ein Blitz.
    Aber ihre Herrin hatte strenge Ansichten über derartige Angewohnheiten.
    Als der Hund angelaufen kam und seinen Kopf in Morganas Schoß legte, gab Luna einen abfälligen Ton von sich und schloss die Augen ganz.
    Hunde hatten eben keinen Stolz.
    Mit sich und der Welt zufrieden, kraulte Morgana dem Hund das Fell und betrachtete ihr Kräuterbeet. Vielleicht würde sie ein paar Halme und Stiele ernten. Ihr ging das Engelwurz-Balsam aus, und vom Ysop-Puder hatte sie auch nicht mehr viel vorrätig. Heute Nacht, beschloss sie. Wenn der Mond schien. Solche Dinge tat man am besten im Mondlicht.
    Aber vorerst würde sie einfach nur die Sonne genießen, die Wärme auf der Haut fühlen. Wann immer sie hier saß, fühlte sie die Schönheit dieses Ortes. Ihres Geburtsortes. Sie war durch viele Länder gereist, hatte viele magische Plätze besucht, aber hier war es, wo sie hingehörte.
    Denn hier würde sie Liebe finden und Kinder gebären. Dieses Wissen besaß sie schon seit langem. Aber das würde noch warten können.
    Morgana schloss die Augen. Sie war zufrieden mit ihrem Leben, so wie es war. Und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, um andere Wege einzuschlagen, dann würde sie die Zügel in der Hand behalten, dazu war sie fest entschlossen.
    Als der Hund aufsprang und ein leises Knurren hören ließ, brauchte Morgana sich nicht umzudrehen. Sie hatte gewusst, dass er kommen würde. Dazu hatte sie keine Kristallkugel und keinen Zauberspiegel nötig.
    Sie musste auch kein Seher sein – das war mehr das Gebiet ihres Cousins Sebastian. Nein, es reichte völlig aus, Frau zu sein, um Gewissheit zu haben.
    Sie saß lächelnd da, während der Hund drohend bellte. Sie würde abwarten, wie Nash Kirkland mit dieser Situation fertig wurde. Mal sehen, ob Nash so souverän und selbstgefällig tun würde wie bisher.
    Wie reagierte ein Mann am besten, wenn die Frau, die er besuchen wollte, bewacht wurde von einem … er war sicher, dass es sich nicht um einen Wolf handelte, aber dieses Tier sah wirklich aus wie einer. Außerdem war er überzeugt, dass dieses kräftige silberfarbene Vieh ihm auf den kleinsten Wink seiner Herrin an die Kehle springen würde.
    Nash räusperte sich und zuckte erschreckt zusammen, als etwas um seine Beine strich. Luna. Nun, immerhin einer hatte beschlossen, ihn freundlich zu empfangen. „Schöner Hund, den Sie da haben“, setzte er vorsichtig an. „Ein schöner, großer Hund.“
    Sie ließ sich dazu herab, ihn über die Schulter anzuschauen. „Eine kleine Sonntagsspazierfahrt?“
    „So ungefähr.“
    Der Hund hatte zu bellen aufgehört und ließ ein tiefes, gefährliches Knurren hören. Nash fühlte einen einzelnen Schweißtropfen über seinen Rücken rinnen, als das riesige Muskelpaket mit dem Furcht einflößenden, gebleckten Gebiss auf ihn zukam und an seinen Schuhen schnüffelte.
    „Ich … äh …“
    Dann hob der Hund den Kopf, und Nash sah in ein Paar dunkelblauer Augen, die wie Edelsteine in dem silbernen Fell glänzten. „Gott, bist du eine Schönheit“, entfuhr es ihm unwillkürlich. Er hielt dem Tier die Hand hin und hoffte inständig, dass der Hund sie ihn behalten lassen würde. Sie wurde ausgiebig beschnüffelt und dann kurz geleckt.
    Mit geschürzten Lippen hatte Morgana die Szene beobachtet. Pan würde keiner Fliege etwas zu Leide tun, aber er war auch nicht gerade dafür bekannt, dass er sich so schnell mit jemandem anfreundete. „Sie können gut mit Tieren umgehen, wie ich sehe.“
    Nash hatte sich bereits vorgebeugt, um dem großen Tier kräftig das Fell zu kraulen. Als

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