Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Titel: Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Zeit gleich zwei Harfner verlieren.«
    »Unsinn! Yanus ist ganz begeistert von Ihnen. Das sagte zumindest Alemi.«
    »War er wütend?«
    »Wer? Yanus?«
    »Nein. Alemi.«
    »Weshalb denn? Ich würde sagen, er verriet mehr Freude als der alte Baron, daß Ihnen nichts zugestoßen war. Aber eine andere Frage: Haben Sie nun ein Gelege gefunden oder nicht?«
    »Nicht.«
    T’gellan öffnete mit einem Seufzer den breiten Reitgürtel und zog die Wherleder-Jacke aus.
    »Dabei brauchen wir diese kleinen Flatterbiester so notwendig.«
    »Sind Sie derart nützlich?«
    T’gellan warf ihm einen langen Blick zu.
    »Kaum. Lessa hält sie sogar für ausgesprochen lästig. Aber sie sehen wie Drachen aus und benehmen sich auch so. Und sie vermitteln diesen bornierten Klötzen von Baronen einen kleinen Einblick in das Leben und die Probleme eines Drachenreiters. Das wiederum hilft uns vielleicht, die nötigen Reformen durchzusetzen.«
    Elgion hoffte insgeheim, daß jemand vom Weyr Yanus diese Dinge klarmachen würde, und er wollte eben andeuten, daß er bereit sei, zur Halbkreis-Bucht zurückzukehren, als der Bronzereiter fortgeholt wurde, um die verletzte Schwinge eines Drachen zu untersuchen.
    Elgion fand die Verzögerung sehr aufschlußreich, und er nahm sich vor, bei seiner Rückkehr ans Meer das Weyr-Leben in allen Einzelheiten zu schildern.
    Wußten die Burgbewohner denn, daß ein verletzter Drache wimmerte wie ein kleines Kind, bis seine Wunden mit Heilsalbe eingestrichen wurden?
    Elgion beobachtete, wie ein junger grüner Drache rührende Sorge zeigte, während die Armwunde seines Herrn behandelt wurde. Er sah auch zu, wie die Jungreiter ihre Tiere badeten und einölten und wie die Kinder Feuersteinsäcke für den nächsten Einsatz füllten. Ihm fiel auf, daß sie ihre Arbeit weitaus williger verrichteten als etwa die Jungen auf der Burg. Und Elgion wagte sogar einen Blick in die Brutstätte, wo Ramoth, die goldene Königin, eifersüchtig über ihr Gelege wachte.
    Die Zeit verging wie im Flug. Erst als die Frauen zum Essen riefen, merkte Elgion, wie spät es war. Er wartete unschlüssig am Eingang zur Küche, doch da packte T’gellan ihn am Arm und schob ihn zu einem freien Tisch.
    »G’sel, komm mal mit deiner kleinen Bronze-Plage hierher! Ich möchte, daß der Harfner von der Halbkreis-Bucht das Tierchen sieht.«
    Halblaut fügte er hinzu: »G’sel hat eine Echse aus dem Gelege, das F’nor auf dem Süd-Kontinent fand.«
    Ein untersetzter junger Mann bahnte sich einen Weg an den Tischen vorbei. Eine Bronze-Echse saß auf seiner Hand.
    »Das hier ist Rill, Harfner«, sagte G’sel und gab Elgion die Hand. »Benimm dich anständig. Rill; er ist ein Harfner.«
    Mit großer Würde spreizte die Feuerechse ihre Schwingen, neigte den Kopf und betrachtete Elgion mit glitzernden Augen. Der Harfner zögerte unsicher.
    »Sie mögen es, wenn man ihre Augenwülste krault«, erklärte G’sel.
    Zu Elgions Erstaunen und Freude ließ sich die kleine Echse streicheln und schloß hingebungsvoll die Lider.
    »Schon wieder ein Bekehrter«, lachte T’gellan und stand auf. Das Scharren des Stuhls erschreckte das Tierchen, und es fauchte T’gellan an.
    »Sie sehen, Harfner, Respekt kennen die kleinen Biester keinen.«
    G’sel lockte Rill auf seine Schulter und begann zu essen.
    »Wieviel verstehen die Echsen eigentlich?« fragte Elgion und nahm G’sel gegenüber Platz, damit er Rill besser im Auge behalten konnte.
    T’gellan grinste spöttisch.
    »Wenn man Mirrim glauben darf – alles. Mirrim hat nämlich drei von diesen Biestern.«
    »Ich kann Rill bitten, Botschaften an Orte zu bringen, wo sie schon einmal war«, erklärte G’sel.
    »Besser gesagt, zu Personen an diesem Ort, die sie kennt. Und sie folgt mir überallhin. Selbst während des Fädeneinfalls.«
    Als T’gellan das Gesicht verzog, fügte G’sel hinzu: »Ehrenwort, sie war heute dabei.«
    »Ist ja gut«, lachte der Bronze-Reiter.
    »Nun mach uns nicht länger neidisch auf deinen Schatz. Wenn Elgion in der Halbkreis-Bucht kein Gelege findet, müssen wir uns seine Prahlereien in alle Ewigkeit anhören.«
    Damit wechselte T’gellan das Thema und kam auf die Halbkreis-Bucht zu sprechen. Er stellte allgemeine Fragen, die Elgion nicht in Verlegenheit bringen konnten. Allem Anschein nach kannte der Bronzereiter den Ruf des Fischerbarons.
    »Wenn Sie sich mal zu einsam fühlen, Harfner, dann hissen Sie ruhig die Signalflagge. Wir holen Sie dann für einen Abend hierher.«
    G’sel

Weitere Kostenlose Bücher