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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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als Vorteil für uns.« Er schwang sich auf Ruths Rücken. »Übermittle ihr das Bild, Ruth, und frag sie, ob sie den Ort erreichen kann!«
    Sie sagt ja.
    »Dann nichts wie hin!«
    Jaxom stieß einen herausfordernden Schrei aus, ehe Ruth ins Dazwischen tauchte.
    Sie flogen tief vom Osten herein, wie sie es einen knappen Planetenumlauf zuvor getan hatten. Nun jedoch war das Oval aus heißem Sand leer. Allerdings nur kurz, denn sofort flatterten Feuer-Echsen herbei und begrüßten Ruth.
    »Torics Biester?« fragte Jaxom. Er überlegte, ob er absteigen und nach Sharra suchen sollte.
    Sie kommt. Torics Königin ist bei ihr. Schsch! Fort! Ich mag keine Echsen, die meine Freunde belauern!
    Jaxom wunderte sich nicht wenig über die Heftigkeit seines Drachen, aber dann kam Sharra schon quer über die Brutstätte gelaufen. Sie schleifte eine Decke hinter sich her. Immer wieder schaute sie ängstlich zurück.
    Sie sagt, daß zwei von Torics Leuten sie verfolgen. Ruth glitt auf Sharra zu, Jaxom beugte sich herunter, packte sie an den Schultern und half ihr beim Aufsteigen. Zwei Männer mit gezückten Schwertern kamen in die Brutstätte gestürmt. Aber Ruth hatte bereits Höhe gewonnen, und die beiden fluchten hilflos.
    »Ich glaube, dein Bruder hat sich verrechnet, Sharra«, sagte Jaxom, als Ruth in die sonnigen Höhen aufstieg.
    »Bring mich weg von hier, Jaxom! Bring mich nach Ruatha!
    Ich war noch nie im Leben so wütend. Ich möchte meinen Bruder nicht wiedersehen, solange ich lebe. Dieser hinterhältige, raffinierte…«
    »Wir müssen deinen Bruder wiedersehen«, unterbrach Jaxom sie. »Ich habe nicht die Absicht, mich vor ihm zu verstecken. Wir tragen die Sache heute aus.«
    »Jaxom!« Sharra umklammerte ihn voller Angst. »Er wird dich töten, wenn es zu einem Kampf kommt.«
    »Unsere Angelegenheit erfordert kein Duell, Sharra«, beruhigte Jaxom sie lachend. »Wickle dich gut in die Decke ein! Ruth geht ins Dazwischen, aber nur für einen Augenblick.«
    »Jaxom, ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    Ruth tauchte mit einem hellen Begrüßungsschrei über dem Plateau auf.
    »Puh, ich bin halb erfroren, aber sie hatten meine Reitsachen versteckt!« Sharra deutete auf ihre Beine, die blau vor Kälte waren. »Und da ist Toric! Mit Lessa, F’lar und Robinton.«
    »Und den größten Benden-Drachen!«
    »Jaxom…«
    »Dein Bruder löst die Probleme auf seine Weise – und ich auf die meine.«
    Sie klammerte sich fest an ihn, aber er spürte, daß ihre Angst allmählich wich.
    Ruth landete und begleitete die jungen Leute, als sie Toric entgegengingen. Das Lächeln des Südländers war verschwunden.
    »Toric, es wird Ihnen nicht glücken, Sharra festzuhalten. Ruth und ich spüren sie überall auf«, sagte Jaxom, nachdem er den Weyrführern und Meister Robinton kurz zugenickt hatte. In Torics harten Zügen war keine Spur von Kompromißbereit-schaft zu erkennen. Der Baron von Ruatha hatte auch nicht damit gerechnet.
    Eine kleine Echsen-Königin umflatterte Toric mit jämmerlichem Kreischen, aber der Mann vertrieb sie zornig.
    »Noch eines – sämtliche Feuer-Echsen von Pern gehorchen Ruth!« Jaxom strich sanft über den Nackenwulst seines Drachen. »Befiehl den Echsen auf dem Plateau, von hier zu verschwinden!«
    Ruth tat es, und im nächsten Moment war die weite Fläche wie leergefegt.
    Torics Augen verengten sich. Die Echsen kehrten zurück, und diesmal erlaubte er der kleinen Königin, auf seiner Schulter zu landen. Seine Blicke ließen Jaxom keine Sekunde los.
    »Sie scheinen sich im Süd-Weyr auszukennen. Soviel ich weiß, waren Sie noch nie dort.« Er wirbelte halb herum und musterte F’lar und Lessa, als wolle er sie einer Verschwörung bezichtigen.
    »Sie wissen eben nicht alles«, entgegnete Jaxom ruhig. »Ich habe heute nicht zum erstenmal eine Kostbarkeit aus dem Süden geholt, die eigentlich in den Norden gehört.« Er legte den Arm besitzergreifend um Sharra.
    Um Torics Fassung war es geschehen. »Sie!« Er deutete mit ausgestrecktem Finger auf Jaxom. In seinen Zügen wechselten Entrüstung, Zorn, Frustration und widerwilliger Respekt. »Sie haben das Ei zurückgeholt? Sie und Ihr weißer Drache… Aber die Echsen übermittelten Bilder von einem dunklen Drachen!«
    »Es wäre schwachsinnig gewesen, Ruth für das nächtliche Abenteuer nicht zu tarnen!« In Jaxoms Stimme schwang Herablassung mit.
    »Ich wußte, daß es keiner von T’rons Reitern war.« Toric ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder.

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