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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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versuchte.
    Auf einer Seite des Mikroskops befand sich ein Fach mit Schiebedeckel, das merkwürdig stummelig wirkende Instrumente aus Glas enthielt. Diese Instrumente müßten sie kopieren, erklärte Akki, denn jeder brauche einen Satz für die erforderlichen Sezierungsarbeiten.
    Man fand zwei weitere Werkbänke und die dazugehörigen Hocker und schleppte sie in die beiden Kabinen, was den verfügbaren Raum noch mehr begrenzte.
    Während Sharra noch dabei war, unter dem Binokularmikroskop Knoten in ihr Haar zu knüpfen, mußten Sefal und Manotti auf Anordnung von Akki einen der beiden Kühlschränke ausschlachten. Damit erhielten sie die nötigen Teile, um ein drittes Gerät auf -150° herunterzukühlen, die Temperatur, unter der sie an dem Fädenorganismus würden arbeiten müssen. Vielleicht mußten sie auch noch tiefer gehen, bis auf 270° oder 3° über dem absoluten Nullpunkt, die Werte in der Oort'schen Wolke, woher der Organismus stammte, aber vorerst konnte man sich mit der Temperatur begnügen, die die Fäden auch im Orbit von Pern vorfanden.
    »Ich habe keine Ahnung, was ich eigentlich mache«, klagte Manotti einmal beim Ausschlachten des überzähligen Kühlschranks.
    »Das ist auch nicht wichtig«, beruhigte ihn Akki.
    »Sie brauchen nur die Anweisungen zu befolgen;, um Sie in die Kryogenik oder Kältetechnik einzuführen, fehlt uns ohnehin die Zeit. Tun Sie nur, was man Ihnen sagt.«
    »Schon gut, schon gut.« Manotti schnitt eine Grimasse, während er behutsam eine Spirale von der Rückseite des ersten Kühlschranks löste. »Und wo soll die nun hin?«
    Akki erklärte es ihm. Als der Umbau abgeschlossen war und die Maschine surrend zum Leben erwachte, stieß Manotti einen Triumphschrei aus. Als nächstes wurden mehrere Kälteschlafkapseln umgemodelt, um zusätzlichen Lagerraum bei 3° über dem absoluten Nullpunkt für die Präparate zu gewinnen. Das eine Fädenovoid, das Farli eingefangen hatte, war nämlich bei weitem nicht genug. Wie sie bald herausfanden, gab es Ovoide in mehreren Größen, mit unterschiedlichen Zustandsformen und erstaunlicherweise auch in verschiedenen Temperaturen.
    »Eigentlich hätte doch eine Sorte gereicht«, murrte Mirrim.
    »Auch die Menschen sind nicht alle gleich«, antwortete Akki, obwohl die Bemerkung gar nicht für ihn bestimmt gewesen war. Mirrim verdrehte die Augen. »Folglich werden auch die Fädenorganismen voneinander abweichen - es wird gewöhnliche Anomalien und aller Wahrscheinlichkeit nach auch Mutationen geben.
    Sie sind eine Lebensform, genau wie die Menschen, und so nahe an Rubkat sind die Umweltbedingungen sehr belastend für sie.«
    »Womit er uns wieder einmal auf unseren Platz verwiesen hätte«, grinste Oldive.
    Im Laufe der nächsten Tage mußten alle Angehörigen des Teams den Umgang mit dem Binokularmikroskop lernen. Zuerst knüpften sie Knoten in eine Haarsträhne, dann schnitzten sie Blumen aus Holzsplittern, und schließlich stellten sie Papierblüten von einem Millimeter Durchmesser her. Sharra erwies sich dabei als die geschickteste, aber Brekke und Mirrim standen ihr nicht viel nach.
    Caselon und Manotti bauten, unterstützt von Sefal und Durack, eine Mikroschmiede mit einer zwei Millimeter langen Flamme, um damit das Spezialglas zu erhitzen, das Akki von Meister Morilton hatte herstellen lassen. Der Bleianteil der Mischung war so hoch, daß selbst der sonst so willige Morilton Einwände erhoben hatte, und erst nachdem Akki ihm erklärte, dank des hohen Bleigehalts ließen sich Messer formen, mit denen man sogar Brot schneiden könne, war Moriltons Neugier so weit geweckt, daß er das Experiment wagte. Auf diese Weise kamen Akki und Caselon an das ungewöhnliche Material.
    Vorsichtig zog Caselon in der winzigen Flamme das Glas auseinander und kühlte die entstandene Röhre auf 3° über dem absoluten Nullpunkt herunter, die Temperatur, bei der man das fertige Produkt verwenden wollte. Als der erste Stab zerbrach, sprang er unwillkürlich zurück, obwohl er eine Gesichtsmaske und einen Körperschutz trug. Dann blickte er verlegen in die Runde.
    »Eine empfehlenswerte Angewohnheit, Caselon«, lobte Akki. »Probieren Sie es noch einmal.«
    Als auch der vierte Stab zersplitterte, war Caselon empört.
    »Vielleicht vertragen sich die einzelnen Bestandteile nicht so recht, Caselon. Meister Morilton hat Ihnen doch verschiedene Mischungen geliefert. Verwenden Sie die mit dem höchsten Bleigehalt. Die Instrumente müssen elastisch sein und sich biegen,

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