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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ersten Zusammentreffen fühlte sich Robinton stark zu der attraktiven jungen Frau hingezogen. Einen Planetenumlauf zuvor hatte sie ihren Liebsten in einem Sturm auf hoher See verloren. Das Unglück passierte vor der Küste von Nerat, zwei Siebenspannen vor ihrer geplanten Vermählung. Ihre Eltern hatten sie zu Juvana geschickt, um sich ein wenig von ihrem Kummer abzulenken.
    Robinton fiel auf, wie traurig das Mädchen oft dreinblickte, er erkannte den Schmerz, der in ihren wunderschönen meergrünen Augen lag. Nur wenn sie lachte, schien für eine kurze Weile die Schwermut von ihr abzufallen. Doch sie gab sich heiter, war hilfsbereit und freundlich und liebte ihre jüngeren Neffen und Nichten von Herzen. Nicht nur Lady Juvana, auch deren Kinder schienen Kasia als ihre zuverlässige Vertraute und enge Freundin zu betrachten.
    Kasia besaß ein vorzügliches Gedächtnis, das sie fast nie im Stich ließ. Robinton staunte, wie viel sie behielt.
    »Ich erinnere mich halt an solche Sachen«, erklärte sie ihm, als sie ihm einmal eine alte Lehrballade wortgetreu zitierte. »Warum ich ausgerechnet den Text dieser Ballade kenne, weiß ich auch nicht. Aber falls du die Notenblätter suchst, sie liegen auf dem zweitobersten Brett des Regals gleich links neben der Tür zur Bibliothek.«
    Sie behielt Recht. Und Kasia lächelte, als er die Blätter genau an der angegebenen Stelle fand. In Augenblicken wie diesen blitzten ihre Augen fröhlich, und kein Schatten umwölkte ihre Stirn. Robinton nahm sich vor, ihre Niedergeschlagenheit für immer zu verscheuchen. Sehr zu seinem Bedauern stellte er fest, dass er nicht der einzige junge Mann in der Burg war, der diesen Wunsch hegte. Selbst die beiden anderen Harfnergesellen hatten ein Auge auf Kasia geworfen.
    Robinton war erst zwanzig. Er versuchte, dies zu vertuschen, und da er älter aussah und bereits auf fünf Planetenumläufe aktiven Harfnerdienstes zurückblicken konnte, gelang es ihm auch. Weder Mumolon noch Ifor wussten, dass er bereits mit fünfzehn die Tische gewechselt und sein Gesellenabzeichen entgegengenommen hatte. Minnarden war natürlich im Bilde, desgleichen vermutlich Melongel, doch seine Jugend hielt die beiden Männer nicht davon ab, ihm schwierige Aufgaben zuzuweisen. Vor allen Dingen seine geschickte Beilegung der Differenzen um die Mauer hatte ihr Vertrauen in seine Fähigkeiten gestärkt. Ifor und Mumolon akzeptierten seine bevorzugte Stellung, denn er erfüllte seine Pflichten so gut, dass er über jede Kritik erhaben war.
    Kasia war mehrere Planetenumläufe älter als Robinton, sah aber jünger aus. Lediglich der Kummer ließ sie reifer erscheinen. Aber ihre Trauer und der Altersunterschied hemmten Robinton, zu erkunden, ob sie seine Gefühle erwiderte. In der Erfüllung ihrer alltäglichen Pflichten kamen sie oft zusammen. Und darum beneideten ihn Kasias andere Verehrer, die sie nur aus der Ferne anhimmeln konnten.
    Robinton genoss ihre Gesellschaft, ihren Sinn für Humor, ihr liebes Wesen und nicht zuletzt ihre hohe Musikalität. Oft sangen sie im Duett. Sie besaß eine ausgebildete Stimme, einen klaren Sopran, spielte Geige und Flöte. In aller Freimütigkeit bewunderte sie seine Harfe. Da sie nicht auf einem eigenen Instrument üben konnte, waren ihre Fertigkeiten in dieser Hinsicht nur mittelmäßig. Deshalb nahm Robinton sich vor, ihr in seiner Freizeit eine Harfe zu bauen.
    Im Hafen von Tillek gab es massenhaft gut abgelagertes Holz von bester Qualität. Robinton machte sich mit dem örtlichen Meisterschreiner bekannt, einen geschickten Holzschnitzer namens Marlifin. Er erbot sich, ihm geeignetes, exotisches Holz für die Harfe auszusuchen. Burg Tillek verfügte über gut ausgestattete Werkstätten – wie die meisten Festungen – und Robinton konnte seine Arbeit unverzüglich in Angriff nehmen.
    Marlifin sollte die Baronstange mit einem Muster aus Kasias Lieblingsblumen verzieren. Diese filigrane Schnitzerei traute sich Robinton nicht zu, und die Harfe sollte ein ganz besonders schönes Stück werden. Nach etlichen Anläufen und mancherlei Schnittwunden an den Händen, formte er den Resonanzkörper und den Hals, an dem die Stimmwirbel befestigt wurden.
    Außerdem befolgte er Minnardens Ratschlag, sich über das Fischereiwesen zu informieren. Dafür erntete er großes Lob von Melongel und schließlich auch von Kasia. Kurzerhand meldete er sich freiwillig für eine Fangfahrt unter Leitung von Kapitän Gostol, den er bereits in der Harfnerhalle kennen

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