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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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…«
    »Genie?« wiederholte Merelan verdutzt.
    »Allerdings. Robinton ist ein musikalisches Genie. Ich bin zwar noch nie einem begegnet, aber ich weiß, wann ich ein überragendes Talent vor mir habe. Petiron ist zweifelsohne hoch begabt, aber sein Sohn ist ihm bei weitem überlegen.«
    »Oh!« Der leise Ausruf, der ihr entschlüpfte, verriet mehr als ihr lieb war.
    »Ein Kind, das einer billigen, albernen kleinen Flöte solche atemberaubenden Melodien entlockt und dann auch noch Variationen improvisiert, kann nur als Genie bezeichnet werden. Und wir alle müssen uns zusammentun und ihn beschützen.«
    »Ihn beschützen? Washell, Petiron ist doch kein Unhold …« Energisch schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, natürlich nicht, aber er hat ziemlich festgefügte Ansichten über seine Kompetenz und seine Leistungen als Lehrer. Andererseits dürfte es ihn nicht überraschen, einen so begabten Sohn zu haben. Immerhin wurde Robinton von kleinauf mit Musik und Gesang konfrontiert.«
    »Nicht auf alle Kinder, die in der Harfnerhalle aufwachsen, färbt die ständige Berieselung mit Musik so vorteilhaft ab«, hielt Merelan ihm entgegen.
    »Du hast Recht. Doch wenn ein Kind von Natur aus musikalisch veranlagt ist, kann es kein besseres Umfeld zur Förderung seiner Talente geben. Wir werden dafür sorgen, dass die Angelegenheit so diskret und diplomatisch wie möglich gehandhabt wird. Darauf gebe ich dir mein Wort, Meistersängerin.«
    Er streckte ihr die Hand entgegen, die sie ohne zu zögern – und mit großer Erleichterung, wie Meister Washell bemerkte – ergriff. Gleichzeitig vermochte sie ihr schlechtes Gewissen ob dieser Verschwörung nicht zu verbergen.
    »Wir bringen deinem Jungen nur so viel bei, wie er von sich aus lernen möchte. Ganz allmählich, nach und nach« – geziert wackelte er mit seinen feisten Fingern – »soll er seine Begabung vervollkommnen, und wenn er dann …« – er klatschte begeistert in die Hände – »vielleicht fünf oder sechs Planetenumläufe alt ist, und Petiron nicht umhin kann, seine Fortschritte zu bemerken, stellen wir uns ganz einfach erfreut und überrascht über dieses natürliche Talent.«
    »Aber wird Petiron nicht misstrauisch sein, wenn er entdeckt, was Robie in diesem Alter bereits beherrscht?«
    Washell hob die Arme und vollführte eine weit ausholende Geste. »Wieso – der Junge hat alles von seinen Eltern gelernt. Wie könnte es anders sein, mit zwei so begabten Musikern in seiner unmittelbaren Nähe.«
    »Ach, komm, Washell, Petiron ist doch nicht blöd …«
    »Robinton wird in der Tat umgeben von allerlei Musik und Musikinstrumenten groß. Selbstverständlich erzählst du Petiron, dass du euren Sohn immer wieder hast singen und summen hören … absolut tonrein. Dann gabst du ihm eine kleine Flöte und eine Trommel, weil er sich beides wünschte. Bosler wird sagen, er hätte einen Nachmittag lang auf Robie aufgepasst, damit du in Ruhe proben konntest, und ihm dabei gezeigt, wie man einfache Akkorde auf einer Gitarre spielt … Unser Meisterarchivist hätte sicher nichts dagegen, Robie nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch die Notenschrift beizubringen … und wir alle werden ganz aus dem Häuschen sein, was für ein musikalisches Kind Petiron gezeugt hat. Natürlich freuen wir uns mit ihm über seinen neuen, begabten Schüler. Und Petiron kann mit jungen Leuten, die eine rasche Auffassungsgabe besitzen, viel besser umgehen als mit den weniger talentierten, das weißt du. Sie stellen seine Geduld nicht so sehr auf die Probe, dass ihm dann und wann die Nerven durchgehen.« Zufrieden mit sich als Ränkeschmied und den verschlungenen Intrigen, die er spann, tätschelte Washell abermals Merelans Hand. Dann hielt er ihr übergangslos das Notenblatt mit der Quartettpartitur, die sie einübten, vor die Nase. »Und jetzt noch einmal, Merelan. Ich singe den Bass. Vielleicht solltest du …«
    Die Tür ging auf, und herein kamen Petiron und Robinton.
    »Also wirklich, Petiron, manchmal glaube ich, du komponierst diese Schnörkel nur, um mich zu ärgern«, rief Merelan aus. »Was ist, Robie, hast du den Teller und die Kanne zu Lorra gebracht?«
    »Ja, Mutter.«
    »Dann ab mit dir, Junge, verzieh dich«, befahl sein Vater und schob ihn sachte in Richtung der Tür, die ins Nebenzimmer führte. »Ich muss mich doch sehr wundern, Merelan, dass du mit den Tempi nicht zurechtkommst.«
    »Weil dein Gekritzel nahezu unleserlich ist, Petiron«, mischte sich Washell mit seiner

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