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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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es früher losging. Offensichtlich hat es ihn ziemlich getroffen, dass ich den Kontakt so komplett abgebrochen habe…“ Sie ließ den Satz offen stehen.
    „Gut gemacht“, lobte Sierra und klopfte ihr auf die Schulter.
    „Findest du? Ich bin nicht so sicher…“
    „Klar war das das Richtige“, mischte sich nun auch Miri ein. „Es ist nie falsch, auf sein Gefühl zu hören. Und wenn dir dein Gefühl vermittelt hat, dass du Abstand brauchst, dann ist das eben so. Noch dazu war er ja selber schuld, dass es so weit gekommen ist. Aber jetzt ist es Zeit für einen Richtungswechsel“, schloss sie mit Nachdruck.
    „Stimmt. Ihr habt Recht. Ich muss endlich aufhören, meinen eigenen Gefühlen immer nur die zweite Priorität zuzugestehen. Und jetzt streichen wir dieses Zimmer fertig und dann muss ich mich schleunigst darum kümmern, wie ich nach Brasilien komme, bevor die Regenzeit anfängt.“

Kapitel 35
    Wie hatte sie das bloß wieder geschafft, irgendwo im Nirgendwo zu landen, fragte sich Kaja zum 57-sten Mal innerhalb der letzten zehn Minuten und legte entnervt den Kopf auf dem staubigen Lenkrad ab. Die altersschwache Hupe nahm das allerdings zum Anlass, in lautes Hupen auszubrechen, so dass sie ihn erschreckt wieder hob. Ein paar Vögel flogen mit empörten Gekreische auf. Trotz ihrer Erschöpfung musste sie lächeln. Leuchtend blaue Hyazinth-Aras. Es war schon fast ein Wunder, dass sie es bis hierher geschafft hatte. Gestern war sie in Poconé, der Zugangsstadt ganz im Norden des Pantanal eingetroffen. Von dort führte eine lange, mehr oder weniger befestigte Straße ins Innere des Sumpfgebietes. Weniger war das zutreffendere Wort, dachte sie, wenn man diese Straße beschreiben wollte. Durch die sich jährlich wiederholenden Überschwemmungen war es ein Ding der Unmöglichkeit, die Straße in einem guten Zustand zu erhalten. Außerdem war das hier Brasilien. Wo man Portugiesisch sprach. Und nicht Spanisch, wie sie inzwischen herausgefunden hatte. Aber die Sprache war kein Problem gewesen. Sie hatte sogar ohne Probleme Raoul, ihren Führer, den Simon für sie über ein Reisebüro arrangiert hatte, am verabredeten Ort getroffen. Dieser sollte sie heute zu Tims Lager bringen. Zumindest war das ursprünglich der Plan gewesen. Sie hatte sich mit dem sympathischen Führer, einem Einheimischen, auf Anhieb verstanden, auch wenn sie sich mehr oder weniger mit Händen und Füssen verständigen mussten. Er hatte sie seiner achtköpfigen Familie vorgestellt und sie zu einer Feier am Abend eingeladen. Natürlich hatte sie die Einladung gerne angenommen. Obwohl sie recht erschöpft gewesen war von der langen Reise, genoss sie das gesellige Beisammensein, bei dem viel gelacht, getanzt, gegessen und getrunken wurde, sehr. Vor allem lenkte es sie von ihrem bevorstehenden Treffen mit Tim ab. Kaja wusste nicht einmal, ob er sie überhaupt sehen wollte. Schließlich hatte sie sich nicht angemeldet. Das hätte sie wohl besser gemacht. Sie seufzte. Das nützte ihr jetzt auch nichts mehr. Handys funktionierten hier draußen definitiv nicht. Zumindest ihr europäisches nicht.
    Sie nahm einen Schluck von dem inzwischen lauwarmen Wasser in ihrer Wasserflasche und wischte sich mit dem Rand ihres T-Shirts den Schweiß von der Stirn. Auf jeden Fall hatte Raoul gestern wohl doch ein wenig zu tief ins Glas geschaut. Es war ihr nicht gelungen, ihn heute Morgen aufzutreiben. Schließlich war sie sogar bei ihm zu Hause vorbei gegangen, doch seine Frau hatte ihr immer nur bedeutet, er würde noch schlafen. Na toll! Also war sie zum Autohändler gegangen, hatte sich ein klappriges Auto gemietet und war nun alleine unterwegs. Schnell war sie allerdings nicht vorangekommen. Immer wieder musste sie Tieren oder Schlaglöchern ausweichen. Erst vor ein paar Kilometern hatte sie eine Zwangspause einlegen müssen, weil Familie Wasserschwein ein Staubbad nehmen wollte. Die Capybaras hatten sich weder durch Schmeicheleien noch durch eindringliches Gehupe und auch nicht durch Verwünschungen zur Eile antreiben lassen.
    Wenigstens war die Landschaft atemberaubend schön, wie Kaja zugeben musste. Jetzt, Ende Oktober, am Ende des Winters brachten leuchtend gelb und tiefrot blühende Pflanzen Farbe in die sonst eher grün und gelb dominierte Landschaft. Sie lockerte ihre verkrampften Schultern und stieg aus ihrem Wagen. Hier musste sie abbiegen. Kaja befand sich bei Kilometer 63 auf der Transpantaneira, der Piste, die ursprünglich gebaut worden war, um den

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