Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
einen Stock gestützt durch einen schmalen Flur ins Wohnzimmer. Es war überraschend geräumig, hatte eine hohe Decke mit hübschen Stuckelementen und zwei große Fenster zum Park hinaus. »Setzt euch doch, ich koche uns schnell einen Tee.«
Frau Metzler humpelte in die Küche und die drei !!! nahmen auf einem antiken Sofa Platz. Marie erkannte ein paar der Möbel wieder, die sie bei ihrer ersten Besichtigung in der Villa gesehen hatte. Die schweren Antiquitäten passten gut in den altehrwürdigen Raum.
»Sollten wir uns nicht schnell noch eine Befragungstaktik überlegen?«, zischte Kim.
Marie schüttelte den Kopf. »Wir lassen das Gespräch einfach laufen. Ich glaube nicht, dass Frau Metzler zu den Menschen gehört, denen man jedes Wort aus der Nase ziehen muss.«
Damit sollte Marie recht behalten. Als die alte Dame kurze Zeit später einen Teewagen ins Wohnzimmer schob, plauderte sie gleich drauflos. »Wie schön, endlich mal wieder Gäste zu haben!« Sie strahlte über das ganze Gesicht. »Ich bekomme nicht allzu oft Besuch, müsst ihr wissen. Mein Mann ist schon lange tot und mein einziger Sohn lebt im Ausland.« Sie verteilte vier Tassen auf dem niedrigen Tisch, stellte eineSchale mit Gebäck in die Mitte und schenkte dampfenden Tee ein. »Ich habe leider dieses dumme Hüftleiden und brauche zum Laufen einen Stock oder meinen Gehwagen.« Sie seufzte. »Darum komme ich nicht mehr so häufig hinaus. Aus diesem Grund musste ich auch die Villa verkaufen. Das Treppensteigen wurde mir zu anstrengend und ich konnte Haus und Garten nicht mehr in Schuss halten.«
»Es ist Ihnen sicher nicht leichtgefallen, die Villa zu verlassen, oder?«, warf Marie ein und nippte an ihrem Tee.
»Nein.« Ein Schatten huschte über das Gesicht der alten Dame, während sie in einem großen Ohrensessel Platz nahm. »Hier im Stift gefällt es mir zwar ganz gut, aber ich vermisse die Villa trotzdem manchmal. Schließlich habe ich mein ganzes bisheriges Leben dort verbracht.«
»Tatsächlich?« Kim nahm sich einen Schokoladenkeks aus der Schale. »Heißt das, Sie haben schon als Kind dort gelebt?«
Frau Metzler nickte. »Ja, ich bin in der Villa aufgewachsen. Herrliche Zeiten waren das! Wir hatten jede Menge Platz zum Spielen und ich habe die meiste Zeit im Garten verbracht. Früher gab es dort unzählige alte Kletterbäume. Leider hat mein Vater die meisten später fällen lassen, weil sie zu viel Licht wegnahmen.«
»In welchem Zimmer haben Sie denn als Kind gewohnt?«, erkundigte sich Franzi.
»Im großen Erkerzimmer im ersten Stock«, antwortete Frau Metzler.
Die drei !!! wechselten einen schnellen Blick. Bingo! Franzis Frage war ein Volltreffer gewesen.
»Das ist ja ein witziger Zufall!« Marie stellte ihre Teetasse ab. »Jetzt wohne ich im Erkerzimmer.« Sie beschloss, das Gespräch allmählich auf den eigentlichen Grund ihres Besuchs zu lenken. »Momentan wird dort gerade die Wasserleitung ausgetauscht und bei der Gelegenheit haben wir etwas hinter der Tapete gefunden.« Sie zog die Karte hervor. »Kommt Ihnen das bekannt vor?«
Frau Metzler warf einen Blick auf das Papier in Maries Hand und schüttelte ratlos den Kopf. »Nein. Was ist das? Und wie kommt es hinter die Tapete?«
»Wir hatten gehofft, Sie könnten uns das sagen.« Kim beugte sich vor. »Es handelt sich offenbar um die Hälfte einer Karte. Der zweite Teil fehlt leider. Wir sind Detektivinnen und wollen herausfinden, was es mit diesem merkwürdigen Fund auf sich hat.« Sie zückte eine Visitenkarte und reichte sie der alten Dame.
»Detektivinnen!« Frau Metzler setzte ihre Brille auf, um die Visitenkarte gründlich zu studieren. »Wie aufregend! Aberich kann euch leider nicht weiterhelfen. Ich habe keine Ahnung, wie dieses Papier hinter die Tapete des Erkerzimmers gelangt ist.«
»Schade«, sagte Marie enttäuscht. »Dann wollen wir Sie nicht länger stören. Vielen Dank für den Tee!«
»Ihr wollt doch nicht etwa schon gehen?« Frau Metzler streckte die Hand aus. »Zeig diese Karte mal her, ich würde sie mir gerne etwas genauer anschauen.«
»Natürlich.« Marie reichte der alten Dame die Karte.
Kaum hatte Frau Metzler einen Blick darauf geworfen, wurde sie blass und schrie auf.
»Was ist los?« Kim machte ein besorgtes Gesicht. »Geht es Ihnen nicht gut?«
Frau Metzler ließ die Karte sinken. »Doch, doch. Aber ich kenne die Schrift auf der Rückseite. Ich kenne sie sogar sehr gut. Es gibt nur einen Menschen, der so unleserlich schreibt: Anton von
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