Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
über das Blatt. »Schade, dass ich meine Lupe nicht dabeihabe«, ärgerte sie sich. »Die Karte muss auf jeden Fall ziemlich alt sein, sonst hätte sie nicht unter einer der hinteren Tapetenschichten gesteckt.« Sie drehte die Seite um. Auf der Rückseite befanden sich handschriftliche Notizen. Kim runzelte die Stirn. »Könnt ihr das lesen?«
Marie schüttelte den Kopf. »Sieht aus wie eine Geheimschrift.«
»Eins ist jedenfalls klar.« Kim richtete sich auf. »Die Karte ist unvollständig!« Sie zeigte auf die Wörter, die am Seitenrand plötzlich abbrachen. »Jemand hat den anderen Teil der Karte abgeschnitten.«
»Aber warum?«, fragte Franzi.
»Keine Ahnung!« Kim fuhr sich ratlos durch ihre kurzen, dunklen Haare. Plötzlich breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. »Wisst ihr, was das heißt? Wir haben endlich einen neuen Fall!«
»Das Geheimnis der alten Villa«, sagte Franzi mit düsterer Stimme. »Wir werden es lösen, so wahr wir die drei !!! sind.«
»Und dafür brauchen wir jede Menge Power.« Kim streckte den rechten Arm aus.
Marie und Franzi machten es ihr nach und alle drei legten die Hände übereinander.
»Die drei !!!«, sprachen Kim, Franzi und Marie feierlich im Chor.
Kim sagte »Eins«, Marie »Zwei« und Franzi »Drei«.
Zum Schluss rissen sie gleichzeitig die Hände in die Luft und riefen: »Power!!!«
Marie war dieses Ritual mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Die drei !!! benutzten es immer, wenn sie viel Energie brauchten, zum Beispiel zu Beginn neuer Ermittlungen.
»Was macht ihr da?« Lina hatte den Wintergarten betreten und musterte die drei !!! neugierig.
»Nichts«, behauptete Marie schnell.
Aber Lina ließ sich nicht beirren. »Habt ihr einen neuen Fall? Worum geht es denn diesmal?«
»Das geht dich gar nichts an«, sagte Marie. »Lass uns ins Ruhe, wir haben zu tun.«
»Was ist das?« Lina kam neugierig näher und betrachtete äußerst interessiert die Karte auf dem Glastisch.
Marie faltete das Papierstück rasch zusammen. »Zum letzten Mal: Verzieh dich! Dies ist eine geheime Clubsitzung, auf der du nichts zu suchen hast, kapiert?«
Lina machte ein beleidigtes Gesicht. »Schrei mich nicht so an! Der Wintergarten ist für alle da. Wenn ihr geheime Sitzungen abhalten wollt, könnt ihr ja in dein Zimmer gehen.«
Marie musste sich zusammenreißen, um Lina nicht an die Gurgel zu gehen. »Nein, das können wir nicht«, zischte sie mühsam beherrscht. »In meinem Zimmer arbeiten die Handwerker. Und das ist ganz allein deine Schuld!«
»Meine Schuld?« Lina riss die Augen auf. »Was kann ich denn für den Lochfraß?« Ihre Miene war die eines Unschuldsengels. Sie schlenderte noch einmal betont langsam durch den Wintergarten, bevor sie endlich das Feld räumte.
Marie seufzte. »Manchmal frage ich mich, ob es wirklich so toll sein wird, zwei jüngere Geschwister zu haben. Eigentlich ist Lina alleine schon nervig genug …«
»Wisst ihr schon, was es wird?«, erkundigte sich Kim. »Junge oder Mädchen?«
Marie zuckte mit den Schultern. »Bei der letzten Ultraschalluntersuchung konnte die Ärztin das Geschlecht nicht erkennen. Hauptsache, es wird nicht so eine Zicke wie Lina!«
»Bestimmt nicht.« Franzi zog die Gummis an ihren roten Zöpfen fest. »Eigentlich finde ich es ganz sympathisch, dass sich das Baby nicht in die Karten gucken lässt. Es scheint seinen eigenen Kopf zu haben. Vielleicht wird es ja ein frecher kleiner Junge, mit dem du auf Bäume klettern und im Garten herumtoben kannst.«
»Au ja!« Marie grinste. »Dann zeige ich ihm all unsere Detektivtricks und wir verbünden uns gegen Lina.«
Kim lachte. »Die arme Lina wird keine Chance gegen euch haben.« Sie wurde wieder ernst. »Aber wie machen wir jetzt mit unserem Fall weiter?«
Marie überlegte kurz. »Am besten warten wir, bis die Handwerker weg sind, und suchen in meinem Zimmer nach derrestlichen Karte. Vielleicht ist sie ja auch hinter der Tapete versteckt.«
»Gute Idee.« Kim nickte. »Erst wenn die Karte vollständig ist, können wir herausfinden, welchen Zweck sie erfüllt.«
Eine halbe Stunde später war es so weit: Die Klempner packten ihre Sachen zusammen, polterten die Treppe hinunter und verschwanden in den Feierabend.
»Auf geht’s!« Marie sauste als Erste die Treppe hinauf und stürmte in ihr Zimmer. Sie blieb wie angewurzelt stehen. »Was ist denn hier passiert?«
Der Parkettboden war auf einer Seite des Zimmers ungefähr dreißig Zentimeter breit geöffnet
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