Die drei !!! - Achtung Promihochzeit
hatte ihnen gezeigt, dass die Täter oft noch mehr zu gestehen hatten. So war es auch diesmal.
Nach einer kleinen Pause presste Carlo hervor: »Ich wollte meinen Bruder nicht bestehlen. Ich hab das nicht geplant. Eigentlich wollte ich Nick nur bitten, mir ein bisschen Geld zu leihen, um meine Freunde hinzuhalten. Aber als ich bei ihm geklingelt hab, waren plötzlich die vielen Leute von der Doku-Soap da. Da konnte ich ihn nicht mehr fragen. Später, als ich zur Toilette musste, war ich so verzweifelt, da bin ich durchgedreht. Ja, ich hab das Bargeld genommen, aber ich wollte es Nick natürlich zurückgeben, irgendwann ...«
»Wie groß sind denn deine Spielschulden?«, fragte Marie. Carlo sah sich nervös um. Erst als gerade kein Fußgänger in der Nähe war, nannte er leise eine fünfstellige Summe.
Kim pfiff durch die Zähne. Langsam konnte sie Carlos Motiv nachvollziehen, obwohl sie immer noch schrecklich fand, was er getan hatte.
Carlos restliches Geständnis schloss auch noch die letzten Lücken in der Beweisführung der Detektivinnen. Als er am Samstagabend in die Villa gekommen war, um seine Tasche mit dem Originalgemälde zu suchen, hatte er dort die Haushälterin getroffen. Die hatte die Tasche doch nicht zur Wäscherei mitgenommen, nachdem sie ein mit Packpapier eingeschlagenes »Hochzeitsgeschenk« darin gefunden hatte. Vorsichtshalber hatte sie die Tasche in der Besenkammer weggestellt und sie Carlo sofort bereitwillig zurückgegeben.
Nachdem Carlo alles erzählt hatte, musste Franzi plötzlich niesen. »Sagt mal, irgendwie stinkt es hier total eklig nach Zigaretten! Riecht ihr das auch?«
Marie wischte sich schnell mit einem Papiertaschentuch die Zigarettenasche vom Mantel.
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Sonntag, 21:30 Uhr
Ich bin todmüde und würde am liebsten sofort ins Bett fallen. Aber Detektivinnen dürfen nicht an Schlaf denken, wenn sie kurz davor sind, einen Fall zu lösen!
Also: Wir haben inzwischen den Täter, sein Geständnis und trotzdem fehlt uns noch das Wichtigste: das Originalgemälde! Das müssen wir so schnell wie möglich zurückholen, bevor Carlos Spielerfreunde es weiterverkaufen.
Zum Glück war Carlo sehr hilfsbereit und hat uns alles erzählt, was er über die Absichten seiner Freunde weiß. Er hat uns auch sein Versprechen gegeben, dass er sich der Polizei stellen wird. Im Gegenzug werden wir uns bei Kommissar Peters und bei Nick für ihn einsetzen. Es hat mich übrigens einiges an Überredungskunst gekostet, bis ich Marie und Franzi soweit hatte, dass wir Kommissar Peters mit ins Boot holen. Ohne ihn funktioniert unser Plan nämlich nicht. (In diesem Fall muss ich Michi ausnahmsweise recht geben: Alleine wäre die Aktion, die wir Vorhaben, tatsächlich zu gefährlich!)
Da unser Plan top secret ist, verrate ich hier nur so viel: Carlo wird für uns den Lockvogel spielen. Hoffentlich verliert er nicht die Nerven! Wenn alles klappt, werden Carlos Freunde ahnungslos in die Falle tappen. Ich kann's kaum erwarten!
Geheimes Tapebuch von Kim Jülich
Sonntag, 21:46 Uhr
Diese Warnung geht heute speziell an Marie Grevenbroich: Genauso wie dein Kleiderschrank für uns und Lina absolut tabu ist, ist dieses Tagebuch für dich tabu. Wir wollen doch auch noch in Zukunft Freundinnen sein, oder? Danke für dein Verständnis, Marie!
Michi hat heute am Telefon so lange nachgebohrt, bis ich ihm gestanden habe, warum ich in letzter Zeit so verschlossen war. Ich hab endlich zugegeben, dass ich mit seiner Ausbildung und seinen Zukunftsplänen, mit Bausparverträgen und dem ganzen Kram nichts anfangen kann. Michi war im ersten Moment so platt, dass er gar nichts gesagt hat. Da hab ich gleich weitergeredet und ihm auch noch gestanden, dass ich seine Kette nicht mehr finden kann. Michi war total enttäuscht und verletzt. Er hat mich gefragt, ob ich mich eigentlich überhaupt noch für ihn interessiere. Ich hab zwar sofort gesagt, dass er nach wie vor total wichtig für mich ist, aber er hat es mir nicht richtig geglaubt. Dann ging es ewig hin und her, wer warum keine Zeit für den anderen oder kein Interesse hat. Je länger wir geredet haben, umso schlechter wurde die Stimmung. Irgendwann haben wir aufgehört, uns gegenseitig Vorwürfe zu machen, und ich hab vorgeschlagen, dass wir uns wieder versöhnen. Michi war einverstanden, aber der Abschied war dann trotzdem ziemlich kühl. Als ich aufgelegt hatte, musste ich wieder an meinen Traum mit dem zugefrorenen See denken. Ich wünsche mir so
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