Die drei !!! - Achtung Promihochzeit
Hals hatte.
Da kam auch schon Lina angerannt. »Das wird bestimmt toll, wenn wir alle unter einem Dach wohnen!« Marie fiel zum ersten Mal auf, dass Lina hellgrüne Augen hatte. Die Farbe erinnerte sie an Schilfgras und Ferien am Meer. Doch als Lina weiterplapperte und von vielen gemeinsamen Spieleabenden redete, war das schöne Gefühl sofort wieder vorbei.
»Mal sehen«, sagte Marie ausweichend. »Ich hab immer ziemlich viel zu tun. Jetzt zum Beispiel muss ich Kisten schleppen.« Sie ging zur Rampe des Kastenwagens und nahm den ersten Karton entgegen, den Tessa ihr herüberreichte.
Vier Stunden schufteten sie fast ohne Pause. Zu viert schleppten sie Pflanzen, Teppiche und Umzugskartons in den Aufzug, luden alles oben im Penthouse wieder aus und halfen Tessa und Lina, die Sachen in ihre Zimmer zu tragen. Lina zog ins Gästezimmer, das leider gleich neben Maries Zimmer lag. Und Tessa teilte sich mit Maries Vater das Schlafzimmer. Als endlich alle Kartons an ihrem vorläufigen Platz waren, holte Helmut Grevenbroich einen großen Korb aus der Küche. »Was haltet ihr von einem Picknick auf dem Teppich im Wohnzimmer?«
»Au ja!«, rief Lina begeistert.
Marie verzog das Gesicht. Ein Essen bei einem guten Italiener wäre ihr lieber gewesen, aber sie wollte kein Spielverderber sein. Sie setzten sich im Kreis auf den Teppich und Helmut Grevenbroich tischte lauter kleine Köstlichkeiten auf: Hühnerspieße, Sandwiches und Marmorkuchen, dazu Kaffee und heiße Schokolade aus der Thermoskanne. Alles sah total lecker aus, aber Marie hatte keinen Hunger. Sie hörte den anderen zu, wie sie redeten und lachten, und fühlte sich plötzlich unglaublich einsam. Nichts würde mehr so sein wie früher. Ihr Vater würde nicht mehr ihr allein, sondern Tessa, Lina und ihr gehören.
Auf einmal fiel ihr wieder das Lied der Beatles ein: »There will be an answer. Let it be.«
Aber wo war die Antwort? Marie konnte sie nicht finden. Vor drei Tagen war sie mit ihrem Vater an Mamas Grab gewesen. Sie hatten den Kranz aus Trockenblumen auf die kalte, feuchte Erde gelegt und sich an den Händen gehalten. Mama war nicht da gewesen, Marie hatte sie nicht gespürt. Nur Papa hatte ihre Hand ganz fest gedrückt und als sie weinen musste, hatte er sie umarmt.
»Du isst ja gar nichts, Marie«, hörte sie Tessa leicht vorwurfsvolle Stimme. »Greif doch zu! Dein Vater hat sich so viel Mühe gegeben.«
Helmut Grevenbroich machte eine abwehrende Handbewegung. »Ist schon gut.« Über den Picknickkorb hinweg lächelte er Marie an und dieses Lächeln gehörte nur ihr.
Love, Love, Love
Evas zittrige Stimme konnte man in der weitläufigen Stadtkirche kaum hören, aber Nick sagte laut und deutlich: »Ja, ich will!« Drei Kameras surrten um die Wette, als der Sänger der Boyzzzz seine frisch angetraute Frau in die Arme nahm und küsste.
Marie tupfte sich mit ihrem Spitzentaschentuch eine Träne aus den Augenwinkeln. Jetzt war sie schon wieder kurz vorm Heulen, dabei würde die Zeremonie laut Drehplan noch mindestens eine halbe Stunde dauern. In weiser Voraussicht hatte sie deshalb wasserfestes Make-up benutzt.
Auch Kim und Franzi konnten sich dem Zauber dieser Hochzeit des Jahres nicht entziehen. Kim dachte mit einem seltsamen Gefühl im Magen an Michi und an die Kette, die sie immer noch nicht gefunden hatte. Sie war sich immer sicher gewesen, dass sie Michi einmal heiraten würde, aber jetzt? Und auch Franzi musste mit einem Kloß im Hals kämpfen: Wann fand sie endlich den Richtigen?
Die Kirchenbänke waren mit weißen Lilien und dunkelroten Rosen geschmückt. Die zahlreichen Gäste trugen ihre besten Kleider. Die Orgel spielte ein feierliches Ave Maria. Und vorne am Altar standen zwei Menschen, die sich über alles liebten und den Rest ihres Lebens miteinander verbringen wollten. Ihr Glück war so groß, dass es wie ein Regenbogen alles überstrahlte.
Das Ave Maria verklang und der Pfarrer sprach zum Brautpaar. Seine Worte über die Ehe, die guten und die schlechten Tage und den Anker des Vertrauens, den man in stürmischen Zeiten immer wieder setzen sollte, berührten Marie tief in ihrem Herzen. Vielleicht sollte sie das bei ihrer Mutter auch einmal versuchen: einen Anker setzen. Darauf vertrauen, dass Mama immer bei ihr sein würde, an jedem Tag und nachts in ihren Träumen.
»Amen«, sagte der Pfarrer und segnete das Brautpaar.
Es wurde ein Lied gesungen, Evas Mutter las eine Stelle aus der Bibel vor und danach kam der Höhepunkt, auf den
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