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Die drei !!! - Achtung Promihochzeit

Die drei !!! - Achtung Promihochzeit

Titel: Die drei !!! - Achtung Promihochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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ihn als riesengroßer Fan unglaublich sein. Franzi lächelte in sich hinein, als sie daran dachte, dass er vielleicht heimlich eine von Nick benutze Serviette einstecken würde ... Marie erkannte das Wohnzimmer kaum wieder. Die Möbel waren vorübergehend entfernt worden. Lange Stuhlreihen füllten den Raum, die alle auf eine weiße Leinwand ausgerichtet waren.
    Franzi hüpfte aufgeregt von einem Bein aufs andere. »Gleich sehen wir die erste Folge von Nick & Eva in Love!«
    Marie konnte es auch kaum erwarten. Es dauerte leider noch eine Weile, bis die Begrüßungszeremonie vorbei war und alle Gäste sich auf den Stühlen niedergelassen hatten. Endlich flimmerte der Vorspann der Doku-Soap über die Leinwand. Zur Musik des Love-Duetts sah man zwei goldene Hochzeitsringe, die Stadtkirche, die Boyzzzz in Aktion und immer wieder Nick und Eva. Es folgten zwei herzergreifende Liebeserklärungen der beiden Verlobten. Im Anschluss wurden bunt durcheinander gewürfelte Szenen der Verlobungsfeier gezeigt: Eva im Gespräch mit ihren Freunden. Carlos überraschender Auftritt. Marie, die mit Bobby flirtete. Franzi, die lässig an der Hausbar lehnte.
    »Ihr seht beide richtig cool aus!«, raunte Kim Marie und Franzi zu.
    »Findest du?« Marie strich die Falten ihres violetten Kleides glatt. »Ja, vielleicht hast du recht. Man merkt, dass ich Erfahrung habe und geschickt mit der Kamera spiele.«
    Franzi verdrehte die Augen. »Komm wieder runter!«
    Marie wollte gerade eine giftige Bemerkung loslassen, als plötzlich Kim überlebensgroß auf der Leinwand auftauchte. Sie ließ genießerisch eine Kuchengabel im Mund verschwinden und schwärmte: »Dieses Zitronenbiskuit ist ein Traum: so locker und luftig, als ob man auf Wolke sieben der Liebe schweben würde!«
    Die Hochzeitsgäste lachten. Einige drehten sich zu Kim um und grinsten. Die versteckte schnell ihr Gesicht hinter Maries Rücken. Warum hatte der Regisseur ausgerechnet diese Szene ausgewählt? Sie hätte vorher mit Fabian reden müssen.
    »Du solltest eine Konditorei aufmachen und selber für deine Torten Werbung machen«, kicherte Marie. »Dann würden die Leute vor deinem Laden Schlange stehen.«
    Kim wollte davon nichts hören und war heilfroh, als wieder Nick und Eva im Mittelpunkt der Doku-Soap standen. Es gab noch haufenweise witzige, romantische und nachdenkliche Momente, bevor die erste Folge schließlich zu Ende ging. Die Vorab-Premiere war ein voller Erfolg. Der Jubel und Applaus der Gäste wollte gar nicht abreißen. Bei all dem fröhlichen Lärm war es kein Wunder, dass keiner das Klingeln an der Haustür hörte. Umso größer war die Überraschung, als plötzlich Carlo im Raum stand.
    Nick schoss wütend auf seinen Bruder zu. »Was willst du hier?«, zischte er. »Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dir eine Einladung geschickt hätte.«
    »Hast du auch nicht.« Carlo biss sich auf die Unterlippe. »Keine Angst, ich geh gleich wieder. Lass mich nur ein einziges Lied für dich singen. Dann verschwinde ich für immer aus deinem Leben.«
    Nick wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er suchte Evas Blick und als die ihm lächelnd zunickte, sagte er widerstrebend: »Also gut. Aber nur ein Lied.«
    »Versprochen.« Carlo gab Nora und Lili ein Zeichen. Die Backgroundsängerinnen brachten ihm ein Mikrofon. Schlagartig wurde es so still im Raum, dass Marie ihren eigenen Herzschlag hören konnte. Carlo sang solo, ohne Instrumentalbegleitung. Am Anfang klang seine Stimme rau, fast heiser, doch nach und nach wurde er sicherer. Carlo hatte sich eine schlichte Melodie ausgesucht, die er offenbar selbst komponiert hatte. Die Textzeilen waren ebenfalls schlicht. Das Lied handelte von zwei gleichen und doch so ungleichen Brüdern, von Distanz und Nähe, von Schuld und Reue. Und es endete mit der Hoffnung auf Versöhnung. Carlo sah Nick dabei die ganze Zeit in die Augen. Nach dem letzten Ton lächelte er traurig und verbeugte sich.
    Ein paar Sekunden lang wagte niemand zu atmen. Dann brach tosender Applaus los. Nick klatschte nicht. Sein Gesicht war schmerzlich verzerrt, als er auf Carlo zuging. Für einen Moment war nicht klar, ob er seinen Zwillingsbruder anschreien oder wortlos hinauswerfen würde. Er tat weder das eine noch das andere. Stattdessen streckte er die Arme aus und schlang sie um Carlos Hals. Es musste ewig lange her sein, dass sich die ungleichen Brüder so herzlich umarmt hatten. Irgendwann kam Eva dazu und sagte: »Ich hoffe, du bist mir nicht böse, Nick. Ich

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