Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)
jetzt gleich wieder los. In einer halben Stunde beginnt das Training.«
»Wie? Du verkrümelst dich jetzt wieder?« Justus zog seine Stirn in Falten.
»Tut mir wirklich leid.« Peter ging zu seinem Fahrrad. »Aber ich mach’s wieder gut, versprochen.«
»Du machst es wieder gut?« Auch Bob war alles andere als begeistert, dass sich Peter schon wieder aus dem Staub machte. »Wie willst du das wieder gutmachen? Das ist eine Mordsplackerei hier!«
Peter stieg auf und rief seinen Freunden im Losfahren zu: »Freikarten! Ich kann sicher ein paar Freikarten für eines der Spiele organisieren. Tschüss, Kollegen!«
Justus schaute seinem Freund ungläubig hinterher. »Freikarten für ein Fußballspiel!«, maulte er. »Toll! Davon habe ich immer geträumt!«
Im siebten Himmel
Peter war kaum um die Kurve geflitzt, da hatte er seine beiden Freunde und den Schrottplatz bereits vergessen. Seit ihm Emiliano heute Vormittag mitgeteilt hatte, dass es mit dem Job wirklich klappen würde, kreisten die Gedanken des Zweiten Detektivs nur noch um den einen Augenblick: den Augenblick, in dem er Jeffrey Seaman endlich leibhaftig gegenüberstehen würde. Und in einer halben Stunde würde es so weit sein! Peter konnte es kaum noch erwarten. Er ging aus dem Sattel und jagte mit seinem Rad die Straße hinab.
Gut zwanzig Minuten später war er am östlichen Stadtrand von Rocky Beach angekommen. Das Gelände des örtlichen Fußballvereins, der Rocky Beach Eagles, kannte Peter sehr gut, weil er hier schon öfter gespielt hatte. Er bog in eine schmale Seitenstraße ein, die in eine Pinienallee überging. Auf der linken Seite sah er den kleinen Bolzplatz und rechts den Sandplatz. Das Spielfeld und der eigentliche Trainingsplatz befanden sich hinter dem Vereinsgebäude, das am Ende der Straße an einem gepflasterten Rondell lag. Peter umkurvte den rot-weiß-blauen Mannschaftsbus, stellte sein Rad neben dem Haupteingang ab und holte seine Sporttasche vom Gepäckträger. Mit klopfendem Herzen betrat er über einen kleinen Aufgang das Gebäude.
In der Eingangshalle war niemand. Links und rechts gingen ein paar Türen ab, und an ihrem anderen Ende führte eine zweiflügelige Milchglastür wieder ins Freie.
Plötzlich hörte Peter, dass jemand die Treppe zum ersten Stock herunterkam. Sekunden später erschien ein gut gekleideter, sehr sportlich wirkender Mann auf dem mittleren Treppenabsatz. Er mochte um die vierzig sein, hatte volles, schwarzes Haar und eine dicke Ledermappe unter dem Arm. Mit federnden Schritten lief er die Stufen hinab und kam freundlich lächelnd auf Peter zu.
»Kann ich dir helfen?«
»Ähm, mein Name ist Peter Shaw. Ich sollte mich –«
»Ah! Du bist Peter!« Der Mann klopfte Peter freundschaftlich auf die Schulter und ergriff seine Hand. »Ich habe schon auf dich gewartet. Mein Name ist Patrick O’Brian. Ich bin der Manager der Truppe. Schön, dass du hier bist!«
Peter blieb für einen Moment die Luft weg. Da stand Patrick O’Brian vor ihm, der Manager der amerikanischen Nationalmannschaft! Und er behandelte ihn, als wäre er ein alter Freund! Der Zweite Detektiv strahlte über das ganze Gesicht. Dann sagte er, um zumindest irgendetwas zu sagen: »Emiliano hat also mit Ihnen gesprochen?«
»Ja, ja!« O’Brian lachte laut und kehlig. »Emiliano hat mir alles erzählt. Auch dass du selbst ein toller Spieler sein sollst. Was mir übrigens auch Gregg bestätigte.«
Peter lächelte verlegen. »Die übertreiben maßlos.«
»Na, mal sehen, vielleicht muss ja der eine oder andere unserer Spieler um seinen Stammplatz fürchten.« Wieder dieses Lachen, als würde ein Fass die Treppe hinunterpoltern. »Dann komm mal mit, Peter. Du kannst dich unten umziehen. Danach bringe ich dich raus zum Trainingsplatz, wo dir Ruby sagen wird, wofür er dich braucht.«
Peter hatte das Gefühl, als schwebte er auf Wolken die Treppe zum Keller hinab. Neben ihm lief ein ausgelassen plaudernder Patrick O’Brian, gleich würde er Ruby Carter kennenlernen, den Trainer der amerikanischen Fußballnationalmannschaft, und dann … Peter war nahe daran, sich zu kneifen, um sicherzugehen, dass er das nicht alles träumte.
»Hier.« O’Brian betrat eine Umkleidekabine und deutete auf einen kleinen Spind auf der rechten Seite. »Da kannst du deine Sachen lassen. Wenn du fertig bist, komm wieder nach oben. Ich warte da auf dich.«
So schnell wie noch nie in seinem Leben zog sich Peter seine Sportklamotten an. Danach stopfte er seine
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