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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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»Ihr seid auch einer, der wohl über ein Roß, nicht aber über seinen Herrn zu lachen wagt!« rief der grimmige Nebenbuhler Trévilles. – »Ich lache nicht oft, Herr,« erwiderte der Unbekannte, »wie Sie mir ja schon am Gesicht ansehen können; aber mein Recht, zu lachen, wenn's mir gefällt, lasse ich mir nicht schmälern.« – »Und ich,«
    schrie d'Artagnan, »ich dulde nicht, daß man lacht, wenn's mir mißfällt!« – »Ist das Ihr Ernst, Herr?« erwiderte der Unbekannte mit weit größerer Ruhe noch als bisher, »na, Sie haben ja vollkommen recht!« Damit drehte er sich auf den Hacken um, um durch das große Tor in die Gastwirtschaft zurückzutreten.
    Dort sah d'Artagnan ein frisch gesatteltes Pferd stehen. Aber er war nicht der Mann danach, jemanden laufen zu lassen, der sich frech über ihn lustig gemacht hatte, sondern riß seinen Degen ganz aus der Scheide und schickte sich an, hinter dem andern herzurennen. »Heda, Ihr! Hübsch kehrtgemacht, damit ich Euch nicht eins hinten aufbrenne!« – Der andere aber drehte sich wieder herum und maß den Jüngling mit einem Blick, aus dem Staunen und Verachtung in gleichem Maße sprachen. »Mir eins aufbrennen?« wiederholte er... »aber geht, geht, mein Lieber!
    Bei Euch scheint's hier oben nicht ganz richtig zu sein!« und dabei zeigte er spöttisch nach der Stirn... Dann aber fuhr er halblaut, wie zu sich selbst, fort: »Schade, schade! Das wäre doch was für Seine Majestät, die überall nach Rekruten für Ihre
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    Musketiergarde sucht!«
    Aber noch hatte er nicht ausgeredet, als d'Artagnan einen so grimmigen Stoß nach ihm führte, daß er ohne einen schnellen Sprung zur Seite wahrscheinlich zum letztenmal in seinem Leben gespottet hätte. Er sah nun, daß die Sache ernst wurde, zog seinen Degen, salutierte dem Gegner und legte sich aus. Im selben Augenblick aber fielen die beiden Männer, die mit ihm am Fenster gestanden hatten, gemeinsam mit dem Wirt mit Stöcken, Schaufeln und Schüreisen über d'Artagnan her, was dem Auftritt im Handumdrehen ein so völlig anderes Gesicht gab, daß d'Artagnans Widersacher mit der größten Seelenruhe den Degen wieder einsteckte und aus einem Teilnehmer, zu welcher Rolle für ihn nur wenig gefehlt hatte, ein Zuschauer wurde, während d'Artagnan sich mit allen Kräften seiner neuen Feinde zu erwehren suchte.
    »Hol der Teufel diese Gascogner!« brummte der Unbekannte durch die Zähne: »Setzt ihn wieder auf seinen orangefarbigen Gaul und laßt ihn sich scheren, wohin er will!« – »Was er aber nicht früher tun wird, als bis er dir Feigling den Degen zwischen die Rippen gejagt hat!« schrie d'Artagnan, indem er sich, so gut es ging, Luft zu machen suchte. – »Schon wieder eine solche gascognische Großmäuligkeit!« antwortete der Edelmann;
    »meiner Treu, diese Gascogner sind unverbesserlich! Da er's nicht anders will, spielt ihm nur weiter auf! Wenn ihm die Puste ausgeht, wird er's schon sagen.«
    Aber er wußte nicht, mit was für einem Dickschädel er's zu tun hatte, denn d'Artagnan kam es nie in den Sinn, um Pardon zu betteln. Die Schlägerei dauerte also noch ein paar Sekunden; schließlich entfiel aber d'Artagnan der von einem Stockhieb zertrümmerte Degen, während ihn selbst ein anderer Schlag vor die Stirn traf und zu Boden streckte.
    Das war der Augenblick, wo alle Bürger des Marktfleckens den Schauplatz der Handlung erreichten. Der Gastwirt,
    unliebsames Aufsehen fürchtend, trug den Verletzten mit seinen
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    Kellnern in die Küche und sorgte dort für angemessene Pflege.
    Der Edelmann seinerseits war auf seinen Platz am Fenster zurückgetreten und hielt mit Ungeduld die zusammengelaufene Menge im Auge, über deren Anwesenheit er lebhaften Verdruß zu empfinden schien... »Na, was macht denn dieser wilde Bär?«
    fragte er den zur Tür hereintretenden Wirt. – »Oh, Ihre Exzellenz sind doch heil und gesund?« fragte der Wirt. –
    »Jawohl, vollkommen heil und gesund, mein lieber Wirt, aber Sie hören doch, daß ich mich nach dem jungen Raufbold erkundige.« – »Mit dem geht's besser«, versetzte der Wirt, »er liegt in tiefer Ohnmacht.« – »Wirklich?« – »Vorher aber hat er noch einmal seine ganze Kraft zusammengerafft, um nach Ihnen zu schreien und Sie herauszufordern.« – »Ist der Kerl denn der Teufel in Person?« – »Keineswegs, Exzellenz«, versetzte mit verächtlicher Grimasse der Wirt, »denn während seiner
    Ohnmacht haben wir ihn durchsucht und in seinem Bündel weiter

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