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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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dafür, daß das Land nicht zur Ruhe kam. Die Bürgerschaft schlug sich mit dem Diebsgesindel, den Wölfen und dem Lakaienpack herum, erhob die Waffen
    zuweilen wider die Herren vom Adel und wider die Hugenotten, nur selten einmal wider den König, niemals aber wider den Kardinal und die Spanier. Aus dieser Gepflogenheit ergab sich demzufolge, daß die Meunger Philister, als sie an besagtem Aprilmontag Spektakel hörten, ohne weder die gelb und rote Standarte, noch die Livree des Herzogs von Richelieu zu sehen, sich eilig nach dem Gasthof Zum Freimüller begaben.
    Dort konnte ein jeglicher die Ursache dieses Lärmens sehen und kennenlernen, die niemand anders war als ein junger
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    Mensch – ein Don Quichotte von 18 Jahren, ohne Panzer und Beinschienen, aber in einem wollenen Wams, dessen blaue Farbe sich in eine unbestimmbare Schattierung von Weinhefe und Himmelblau verwandelt hatte; mit länglichem, braunem Gesicht, hervorspringenden Backenknochen als Merkmal von Pfiffigkeit, stark entwickelten Kiefern, dem untrüglichen Kennzeichen eines Gascogners, auch wenn er kein mit einer Feder geschmücktes Barett aufhatte. Das war bei dem jungen Mann jedoch der Fall; außerdem hatte er ein offenes, kluges Auge und eine Hakennase, und war von Figur für einen Jüngling zu groß, für einen ausgewachsenen Mann aber zu klein. Wäre nicht der lange Degen gewesen, der ihm am Wehrgehänge
    baumelte und ihm beim Gehen wider die Waden, beim Reiten wider das Fell seines Gaules schlug, so hätte ihn ein schwach geübtes Auge für einen unterwegs befindlichen
    Gutspächterssohn gehalten.
    Unser junger Mann war aber beritten, und sein Gaul hatte ebenfalls ein so merkwürdiges Aussehen, daß er auf den ersten Blick in die Augen fiel: es war nämlich ein Klepper, der wenigstens seine zwölf bis vierzehn Jahre auf dem gelblichen Fell hatte, mit einem Stummel von Schweif ohne Haare, aber mit Beinen voller Schwären; ein Klepper, der beim Laufen den Kopf bis zu den Knie n hinunterbaumeln ließ, immerhin aber noch gut und gern seine acht Meilen am Tage machte. Leider aber steckten die trefflichen Eigenschaften dieser Rosinante so tief unter ihrer absonderlichen Haut und hinter ihrem wackligen Trott, daß zu einer Zeit, wo jedermann mit Pferden Bescheid wußte, ihr Auftreten in Meung, kaum daß sie zum Tor herein war, ein so unliebsames Aufsehen machte, daß es nicht ohne Rückwirkung auf den Reiter selbst bleiben konnte.
    Und für den jungen d'Artagnan – denn so hieß der Don
    Quicho tte dieser wiedererstandenen Rosinante – war dieses Aufsehen um so peinlicher, als er sich über den lächerlichen Anstrich, den ihm als einem so stattlichen Kavalier ein solcher
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    Gaul geben mußte, durchaus nicht im unklaren war. Wußte er doch recht gut, daß ein solcher Gaul unter Brüdern seine zwanzig Livres, wenn auch knapp, wert war, während
    andrerseits die Worte, die dieses Geschenk begleitet hatten, sich jeglicher Schätzung entzogen... »Mein lieber Sohn«, hatte der gascognische Edelmann gesagt, der des Jünglings Vater war,
    »dies Pferd hat das Licht der Welt vor nunmehr dreizehn Jahren im Hause deines Vaters erblickt und hat seitdem einen
    Bestandteil von dessen festem Inventar gebildet: ein Grund also für dich, ihm deine Liebe zu schenken! Verkaufe es niema ls, sondern laß es in Ruhe und Ehren alt werden und zu seinen Vätern eingehen. Ziehst du mit ihm ins Feld, dann gehe rücksichtsvoll mit ihm um wie mit einem greisen Diener. Und wenn du«, sprach Herr d'Artagnan weiter, »einmal die Ehre hast, bei Hofe zu erscheinen – eine Ehre, auf die dir übrigens dein alter Adel ein Anrecht gibt –, dann halte auch du den Namen, der von deinen Ahnen fünfhundert Jahre lang in Ehren geführt worden ist, in Ehren für dich wie für die Deinigen. Darunter verstehe ich nicht allein deine Verwandten, sondern auch deine Bekannten und Freunde. Laß nie etwas auf dir sitzen, außer von seiten des Kardinals und des Königs. Allein durch seinen Mut –
    verstehe mich recht –, nur durch seinen Mut kann es heute ein Edelmann zu etwas bringen. Wer auch nur eine Sekunde bebt, läßt vielleicht den Köder sich entwischen, den ihm das Glück just während dieser Sekunde hinhielt. Du bist jung und sollst tapfer werden aus zweierlei Gründen: erstens, weil du ein Gascogner, und zweitens, weil du mein Sohn bist. Fürchte nicht die Gelegenheiten und gehe keinem Abenteuer aus dem Wege!
    Den Degen zu führen, habe ich dich gelehrt; du hast eine Kniebeuge

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