Die drei ??? und das blaue Biest
Erpresserschreiben?«, fragte Peter.
»Nein«, widersprach Andy, »das waren keine Geldforderungen oder so, sondern vollkommen verrückte Texte, die überhaupt keinen Sinn ergeben.« Er seufzte leise. »Zu allem Überfluss ist gestern angeblich ein blaues Monster im Park gesichtet worden.«
Peter, der sich gerade ein weiteres Glas Limonade einschenken wollte, hielt abrupt inne. »Ein … Monster??«
»Ja, zwei Jungen wollen eine Art gehörntes Ungeheuer gesehen haben, aber vielleicht ist da einfach die Fantasie mit ihnen durchgegangen. Hier im Movie Empire gibt es schließlich unzählige Attraktionen, die das Auge schon mal täuschen können. Viel gravierender als irgendwelche vermeintlichen Monstersichtungen sind aber die Sabotage-Aktionen, die ja zu einem immer größeren Risiko werden.«
In den kommenden Minuten berichtete Andy weitere Details von den Vorfällen, bis Bob wieder zu seinen Freunden trat und sich räusperte. »Leute, jetzt ist es amtlich: Der Einzigartige Gabbo kann die Anschläge nicht begangen haben. Ich habe gerade mit Inspektor Cotta gesprochen, der für mich ein paar Erkundigungen eingeholt hat. Gabbo sitzt immer noch im County-Gefängnis – und wird dort auch noch eine ganze Weile bleiben.«
»Hat er ja auch mehr als verdient«, kommentierte Peter knapp.
Bob nickte. »Trotzdem gibt es da eine Auffälligkeit. Inspektor Cotta war so nett, einen Anruf wegen Gabbos Haftakte zutätigen. Und dort ist aktuell vermerkt, dass vor einer Woche ein Handy in seiner Zelle sichergestellt wurde. Die sind im Gefängnis natürlich verboten, aber Gabbo hat’s geschafft, sich eins reinschmuggeln zu lassen.«
»Zweifellos weil er wusste, dass Gespräche über die regulären Telefone für die Häftlinge mitgeschnitten werden«, folgerte Justus.
»Richtig«, bestätigte der dritte Detektiv. »Über die Anrufliste des Handys konnte festgestellt werden, dass Gabbo in den Tagen zuvor mehrfach eine bestimmte Telefonnummer in Burbank angerufen hat.«
Justus horchte auf. »Das ist in der Tat interessant. Burbank liegt direkt am Golden State Freeway und grenzt unmittelbar an Glendale.«
»Also nur einen Steinwurf vom Movie Empire entfernt«, ergänzte Bob.
Skeptisch tippte sich Peter ans Kinn. »Nur weil Gabbo außer der Reihe ein paar Anrufe gemacht hat, muss das doch noch nichts bedeuten, oder?«
Ein triumphierendes Grinsen breitete sich über Bobs Gesicht aus. »Wenn der Angerufene ein ehemaliger Mithäftling ist, der vor knapp drei Wochen entlassen wurde, dann vielleicht doch.«
»Gute Arbeit, Dritter!«, beglückwünschte ihn Justus. »Gibt es weitere Einzelheiten zu dem Mann?«
»Ja, die gibt es. Sein Name ist Gregory Katic, geboren in Norwalk südöstlich von Los Angeles, vierundzwanzig Jahre. Sein Vorstrafenregister hat’s echt in sich: Der Typ hat eine mehrjährige Haftstrafe wegen Brandstiftung, Vandalismus, Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt abgesessen.«
»Ganz schön heftig für sein Alter«, kommentierte Andy. »Aber zu unserem Saboteur würde es passen.«
»Und seine Anweisungen hat er vielleicht von Gabbo erhalten«, fügte Peter an.
Der Erste Detektiv nickte. »Somit sind Gabbo und Katic zumindest ausreichend verdächtig, um sie auf unsere Ermittlungsliste zu setzen.«
»Absolut«, stimmte Peter zu.
»Ah, das ist schon das Fax.« Bob zeigte auf das Gerät, das gerade angesprungen war. »Inspektor Cotta wollte mir ein Foto von Katic schicken. Das ging ja wirklich schnell.« Er wartete, bis der altmodische Apparat das Blatt ausgespuckt hatte, und reichte das Bild seinen Freunden. Es zeigte einen finster dreinblickenden kahlköpfigen Mann mit Stiernacken und einer Krallen-Tätowierung am Hals.
Peter schluckte. »Das kann ja heiter werden …«
V erfolgt von zwei Legenden
»Für die Polizei besteht momentan noch kein Handlungsbedarf«, fuhr Bob fort. »Katic hat sich seit der Entlassung offiziell noch nichts zuschulden kommen lassen. Aber das schließt ja nicht aus, dass da im Geheimen trotzdem ein krummes Ding läuft.« Er ließ tatendurstig seinen Kugelschreiber zwischen den Fingern rotieren. »Und wie gehen wir jetzt vor?«
Justus verengte konzentriert die Augen. »Andy, zunächst an dich die Frage: Können wir noch heute zu dir in den Park kommen, damit du uns ein bisschen rumführst?«
»Ja, kein Problem. Ich besprech das mit Judy.«
»Gut, dann werde ich mit Onkel Titus abklären, ob er uns für den Rest des Tages entbehren kann.« Justus wandte sich
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