Die drei ??? und das Riff der Haie
einmal eine Eidechse beim Überqueren der Autobahn übersehen hätte. Er ist fest überzeugt, daß höchstens in den Bergen jemand sein könnte, falls sich überhaupt ein Mensch da unten aufhält.«
»Und in diesen Bergen bei Nacht jemand aufzuspüren, ist ausgeschlossen«, stellte Mr. Crowe fest.
»Ja«, bestätigte Leutnant Jameson. »Wir müssen bis morgen früh warten.«
»Aber diese Verbrecher haben jetzt vielleicht Peter und Justus und die Sachen aus dem U-Boot«, rief Bob, »und die hauen doch ab!«
»Das glaube ich nicht«, sagte Hauptmann Berg. »Die Straße ist völlig blockiert, wir haben Streifenwagen an beiden Enden dieses Teilstücks, und eine andere Straße führt dort nicht heraus. Durchs Gebirge kommen sie bei Nacht nicht weit, und die Autobahnpo-lizei kontrolliert die Straße auf der anderen Seite der Berge.«
»Ich werde mit unserem Boot weiter draußen vor Anker gehen, damit sie es nicht zur Flucht benutzen können«, sagte Leutnant Jameson. »Bob und Crowe können an Bord übernachten. Morgen früh machen wir uns an die Verfolgung.«
In dem Kreis aus großen Steinen händigten Peter und Justus dem maskierten Taucher widerstrebend den Ring und das Logbuch aus.
Peter starrte den Mann an.
»Wer sind Sie? Warum nehmen Sie die Maske nicht ab?«
»Braucht er gar nicht, Peter«, sagte Justus. »Ich weiß, wer es ist!«
»Wer denn, Just?« rief Peter.
»Torao«, sagte Justus. »Mr. Crowes Gärtner!«
Der Taucher nahm die Maske ab. Ja, er war Torao!
»Wann hast du das herausbekommen, Justus?« fragte der junge japanische Gärtner und lächelte den schwergewichtigen Ersten Detektiv an.
»Ich hätte es von Anfang an wissen müssen«, sagte Justus verärgert. »Als Mr. Crowe von Ihnen als seinem neuen Gärtner sprach und Sie da waren, nachdem dieser Eindringling uns in Mr. Crowes Garten entwischt war. Sie versteckten sich einfach, ließen uns vorbeilaufen, stiegen aus ihrem Taucheranzug und taten so, als seien Sie gerade bei der Gartenarbeit gewesen! Als Sie sagten, Sie hätten zwei Männer gesehen, haben Sie gelogen, um uns zu täuschen. Sie selbst waren der Mann in Mr. Crowes Arbeitszimmer!«
»Richtig«, gab Torao zu. »Ich mußte in Mr. Crowes Terminbuch für die Demonstrationen nachlesen, um zu wissen, wann er mit der
›Windrose‹ auslaufen wollte, und ich mußte die Karten des Riffgebietes studieren, um klar zu sehen, wo ich nach diesem U-Boot suchen sollte!«
»Und Sie arbeiten nicht mit Yamura und den Brüdern Connors zusammen«, fuhr Justus fort. »Das sind Ihre Gegner!«
Der junge Japaner nickte und setzte sich in dem Kreis aus Steinen nieder. »Ich heiße Torao Yamura. Mr. Yamura ist mein Großvater.
Vielmehr ist das die allgemeine Annahme!«
»Sagen Sie –« Peter starrte Torao verblüfft an. »Wie reden Sie denn auf einmal? Sie sprechen ja als Ausländer unglaublich gewandt, fast so gut wie ich!«
»Besser!« Justus grinste.
Torao lachte. »Hat euch das beeindruckt, wie ich den kleinen radebrechenden Japs spielte? Ich habe schon mit sieben Jahren Englisch gelernt, und ich bin in Los Angeles auf die Universität gegangen, aber ich fand, es fällt weniger auf, wenn ein armer Gärtner nur gebrochen in der fremden Sprache redet und nicht versteht, was die anderen sagen.«
Justus fragte: »Was wollen Sie damit sagen, daß Mr. Yamura aufgrund allgemeiner Annahme Ihr Großvater ist?«
»Eben darum geht es in dieser Sache hier«, sagte Torao aufgebracht. »Mein Urgroßvater war ein ganz normaler Bürger, der ein Ingenieurstudium machte und eine Ölraffinerie gründete. Er war wohlhabend und hatte einen Sohn. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es zwischen ihnen einen heftigen Streit, und der Sohn verließ das Elternhaus, kam irgendwie ins Straucheln und ging dann zur Kaiserlichen Marine. Er hieß Shozo Yamura. Er war während des ganzen Krieges immer bei der Marine, wurde oft verwundet und geriet schließlich in Gefangenschaft. Erst 1946
kehrte er nach Japan zurück.«
Aus den Bergen kam ein Geräusch! Sie horchten alle, aber es wiederholte sich nicht mehr. Peter spähte über die Steine, konnte jedoch niemand sehen. Torao fuhr fort.
»Meine Urgroßeltern und fast ihre ganze Verwandschaft kamen im Krieg in Hiroshima um. Ein paar Vettern blieben am Leben, aber Shozo war der Alleinerbe, und als er heimkehrte, fielen das gesamte Familienvermögen und das Unternehmen ihm zu.«
»Und Sie«, sagte Justus, »Sie meinen, daß das nicht der echte Shozo war!«
»Mein
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