Die drei ??? und das Riff der Haie
fünf.«
»Es spielt keine Rolle, Peter«, sagte Justus. »Die Autobahn ist ja gleich hinter der Böschung da oben.«
Der robuste Außenborder hielt sicher den Kurs, und die Jungen konnten schon die Anlegestelle ganz vorn am Ende des Piers sehen. Peter behielt die Höchstgeschwindigkeit bei, bis sie fast am Pier waren. Dann nahm er jäh das Gas weg, schwenkte das Boot scharf zur Seite und schob sich mit einem geschickten Manöver vor die Anlegestelle.
»Los!« schrie er.
Sie sprangen aus dem Boot, ohne sich ums Festmachen zu bekümmern, und rannten die Holztreppe hinauf zu der breiten Fahrbahn des Piers. Als sie oben waren, schaute Peter zurück. Er traute seinen Augen nicht.
»Just!«
Justus fuhr herum. Das schwarze Boot der Brüder Connors raste direkt auf den Pier zu! Es mußte sich hinter der langen Landzunge verborgen gehalten haben und um die Spitze gebogen sein, während die Jungen mit ihrem Anlegemanöver beschäftigt waren.
Sie konnten im Bug Jed Connors und am Steuer auf der Brücke Tim Connors sehen – und da war noch jemand neben Tim. Ein kleiner Mann im dunklen Anzug mit Krawatte.
»Das ist Mr. Yamura!« rief Peter. »Just, die können uns doch helfen, den Taucher zu fangen!«
»Ich weiß nicht recht . . .« Justus zögerte.
Das schwarze Boot war jetzt nahe herangekommen und fuhr noch immer sehr schnell. Das Motorboot der Jungen war von der Anlegestelle abgetrieben und schob sich in den Weg des großen schwarzen Fischerbootes.
»Die stoppen ja gar nicht!« schrie Peter.
Mit voller Wucht krachte das schwarze Boot in den Außenborder, riß ihn fast in zwei Teile und fuhr einfach darüber weg auf die Anlegestelle zu!
»Jed hat eine Pistole!« rief Justus. »Schnell weg, Peter!«
Die Jungen rasten den Pier entlang zum Ufer. Hinter sich hörten sie zornige Rufe aus dem noch immer in Fahrt befindlichen schwarzen Boot. Die beiden liefen weiter, ohne sich umzusehen.
»Jetzt ist mir ganz klar, daß die Brüder Connors die ›Windrose‹
kaputtgemacht haben!« keuchte Justus. »Und hinter der ganzen Sache steckt Yamura! Er will das Logbuch und den Ring! Er schickte den Taucher im Haifänger los, um die Sachen zu holen!«
»Der Taucher selbst ist ihnen völlig schnuppe!« stieß Peter atemlos hervor. »Sie haben unser Boot absichtlich überfahren – dabei hätte ihr Taucherja noch darunter sein können!«
»Ja, aber sie wissen, daß der Taucher das Logbuch und den Ring nicht mehr hat!« sagte Justus, nach Atem ringend. »Jetzt verstehe ich auch, warum Bob am Funkgerät so merkwürdig redete! Er wollte uns warnen! Yamura und die Brüder Connors waren bestimmt bei Mr. Crowe im Zimmer. Sie wissen also, daß wir den Ring und das Buch an Land bringen wollten!«
Die Jungen hatten das Ende des Piers erreicht, liefen weiter über die Böschung zwischen Ufer und Straße und polterten hinunter zum Rand der achtspurigen Autobahn.
Dort standen sie starr.
Es war kurz nach fünf Uhr nachmittags, die Spitzenzeit des Berufsverkehrs, und die breite Straße war in beiden Richtungen völlig leer!
Da waren weder Autos noch Menschen zu sehen – nichts, das sich bewegte, so weit das Auge reichte. Still und öde lagen die Fahrbahnen da, wie nach einem lebensvernichtenden Krieg.
Die beiden Gefangenen in Mr. Crowes Arbeitszimmer hörten einen Wagen vorfahren. Hilflos lauschten sie auf die Schritte, die langsam ums Haus herum zum Hintereingang kamen. Es waren die Schritte eines einzelnen Mannes. Yamura? Oder einer der Brüder Connors?
»John!« rief jemand. »John Crowe!«
Mr. Crowe wehrte sich heftig gegen seine Fesseln und versuchte zu rufen, aber aus seinem Mund mit dem Knebel kam nur ein ersticktes Grunzen. Draußen war es jetzt wieder still. War der Besucher schon weggegangen?
»John! Was zum Teufel –«
Polizeihauptmann Berg stand im Türrahmen. Flink befreite er Mr. Crowe von seinen Fesseln und trat dann zu Bob, um auch ihm zu helfen. Mr. Crowe rieb sich Arme und Beine, damit das Blut wieder besser zirkulierte.
»Was machen Sie denn hier, Max?« fragte Crowe.
Bob lief durchs Zimmer herzu, noch ein wenig unbeholfen.
»MacGruder hat versucht, Sie über Funk zu erreichen«, sagte Berg. »Als Sie nicht antworteten, nahm er an, Sie seien wohl den anderen beiden Jungen zum Hafen entgegengegangen. Also wandte er sich an die Küstenwache. Als man ihm dort sagte, Sie seien nicht am Bootshafen, und die Jungen seien auch noch nicht aufgetaucht, ließ er die Polizei verständigen.«
»Peter und Justus sind
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