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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Tücher.«
    »Langer Kopf? Spitzer Kopf? Große Ohren?« Guillermo wirkte auf einmal mehr als nur misstrauisch. Er war nahezu schockiert.
    »Große Ohren hast du auch, Stanley.« Grace lächelte, aber Justus hatte den Eindruck, dass dieses Lächeln etwas Bemühtes, Gewolltes hatte.
    Stanley stöhnte. »Ich glaub’s nicht! Da oben war er!« Er deutete noch einmal die Felswand hinauf. »Und hat zu uns heruntergestarrt.«
    »Spitzer Kopf«, murmelte Guillermo. »¡Por Dios!«
    »Ähm«, schaltete sich nun Peter ein, den allmählich ein mulmiges Gefühl beschlich. »Wenn ich fragen darf: Was war da oben? Oder wer?«
    Grace winkte ab. »Vergesst es. Da war nichts.«
    »Ein Wesen«, sagte Stanley und sah dabei unverwandt Grace an, »das es nicht geben kann, weil es schon lange nicht mehr existiert. Was aber offenbar nicht stimmt. Vielleicht, weil wir bisher falschlagen mit unserer Vermutung. Wir und der Rest der Wissenschaft. Oder weil dieses Wesen wieder … lebendig wurde. Gewissermaßen.«
    Die drei ??? blickten den Mann verwundert an. Was erzählte er da? Was meinte er?
    »Wobei meiner Meinung nach genau Letzteres der Fall ist«, fuhr Stanley fort, der seinen Blick immer noch auf Grace geheftet hatte. »Grace! Die Tücher! Das ist doch eindeutig!«
    »Fantasma«, flüsterte Guillermo, aus dessen Gesicht alle Farbe gewichen war.
    »Unsinn.« Grace schüttelte den Kopf und wandte sich zu einem der Rucksäcke um. Aber beim ersten Schritt knickte sie ein und stöhnte schmerzvoll auf.
    Bob war sofort bei ihr. »Sie sind verletzt!«
    Grace rieb sich den Knöchel und verzog das Gesicht. »Ich habe mir wohl vorhin den Fuß vertreten, als ich mich … erschrocken habe.«
    Stanley nickte wissend, sagte aber nichts.
    »Sollen wir Ihnen helfen?«, bot sich Justus an. »Sie können unmöglich den schweren Rucksack tragen, wenn Ihr Fußgelenk nicht in Ordnung ist. Womöglich haben Sie sich die Bänder gezerrt. Wo müssen Sie hin?«
    Grace überlegte einen Augenblick. »Am besten, wir machen für heute Schluss«, sagte sie zu Guillermo und Stanley. »Morgen ist auch noch ein Tag. Und ja«, sie blickte Justus an und lächelte, »es wäre sehr nett, wenn ihr uns helfen könntet. Mein Knöchel ist wohl tatsächlich etwas lädiert. Aber nur, wenn ihr Zeit habt und es euch keine Umstände bereitet!«
    »I wo!« Peter winkte ab. Je eher sie von hier verschwanden, desto besser. Noch-nicht-Tote oder Untote mit spitzen Köpfen und großen Ohren! Und flüsternde Ganovenzombies aus dem 19. Jahrhundert. Wo waren sie hier nur wieder hineingeraten?
    »Okay.« Grace stand mit Bobs Hilfe auf. »Diese Richtung.« Sie zeigte nach Westen. »Es ist noch eine ganze Ecke bis zu meinem Haus.«
    Bob nahm Peters Rucksack, damit dieser den deutlich größeren und schwereren von Grace schleppen konnte. Justus trug einige der anderen Ausrüstungsgegenstände. Dann setzte sich die kleine Truppe in Bewegung.
    »Guillermo?« Stanley deutete mit dem Daumen nach hinten. »Glaubst du, dass uns dein Spaten von allein hinterherläuft?«
    »¡Híjole!« Guillermo grinste verlegen und lief zurück.
    Alle lachten, aber dem Ersten Detektiv entging nicht, dass Grace noch einmal einen besorgten Blick auf die Felswand warf.

Das Tagebuch des Priesters
    Etwa eine Stunde später erreichten sie eine kleine Lichtung, auf der ein malerisches, rotes Holzhaus mit großer Veranda stand, das von einem niedrigen Ranch-Zaun umgeben war. Dahinter ragten einige Platanen und zwei große Tannen in den Himmel. Hüfthohes Gras wiegte sich im Wind und zwei der Schmetterlinge, wie sie Justus vorher schon einmal gesehen hatte, taumelten verliebt durch die Luft.
    Ein Geist, ein Untoter oder sonst ein merkwürdiges Wesen hatte sich im Verlaufe des Rückweges nicht mehr blicken lassen. Und geflüstert hatte auch niemand. Insbesondere der Zweite Detektiv war mehr als angespannt durch das Sycamore Valley gelaufen, hatte hierhin geschaut und dorthin gelauscht, immer mit der Befürchtung, jeden Moment eine böse Überraschung zu erleben. Oder eine gruselige. Erst als das Haus in Sichtweite gekommen war, hatte er sich ein wenig entspannt.
    Erfahren hatten die drei Detektive zunächst nichts weiter, obwohl insbesondere Justus die Fragen unter den Nägeln brannten. Was hatte es mit diesem Wesen auf sich, das Stanley gesehen haben wollte? Offenbar handelte es sich nicht um eine x-beliebige Erscheinung, sondern um eine ganz bestimmte, die Grace und den beiden Männern aus irgendeinem Grund bekannt war.

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