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Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Titel: Die drei ??? und der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Schwiegervater eine Meinungsverschiedenheit hatte. Aber es endete immer damit, daß keiner von beiden siegreich aus dem Streit hervorging. Hier führten Meinungsverschiedenheiten nicht zum Friedensschluß, sondern höchstens zum Waffen-stillstand. Stets drohte im Hintergrund eine neue Schlacht, die irgendwann auszufechten war.
    Aber vor dieser Diskussion konnte sich Mr. Shaw nun nicht drücken.
    »Findest du auch, daß ich einen Aufpasser brauche?« wollte Mr. Peck von seinem Schwiegersohn wissen.
    Mr. Shaw holte tief Atem und beschloß, dem alten Herrn rei-nen Wein einzuschenken. »Normalerweise nicht«, sagte er.
    »Aber wenn ich hier alles liegen und stehen lassen muß, um nach Indiana oder Idaho zu fliegen, na weißt du, das wäre schon . . .«
    »Nach Indiana oder Idaho fliegen – daß ich nicht lache!« rief Mr. Peck. »Wozu denn das? Etwa um mich aus dem Gefängnis zu holen? So wie ihr beide das hinstellt, bin ich in den letzten vierzig Jahren jeden Samstagabend hinter Gittern gelandet. Darf ich euch daran erinnern, daß man mich erst ein einziges Mal verhaftet hat – richtig verhaftet –, und das nur, weil ich mir von diesem Idioten vom Gartenamt meinen Baum nicht kaputtmachen lassen wollte. Seit damals tut ihr geradeso, als sei ich verrückt oder kriminell oder noch was Schlimmeres. Gut, ich werde euch meine Meinung sagen . . .«
    Er hielt inne und warf Peter, der schweigend dagesessen und kaum zu atmen gewagt hatte, einen aufmunternden Blick zu.
    »Ich finde die Idee großartig, daß die Jungen mitkommen!« verkündete Mr. Peck. »Es ist eine lange Fahrt, und ich brauche, Unterhaltung. Da sind Jungen mir lieber als alte Knacker wie Castro oder Harry Jacobson. Castro schleppt auf Reisen immer ein extra Köfferchen für seine Medikamente mit. Und Jacobson ist in Rente gegangen, um die Versicherungsagentur los zu sein, aber nun redet er von nichts anderem als Versicherungen.
    Widerlich! Also, wenn Peter und seine Freunde von zu Hause und von der Schule die Erlaubnis bekommen, wäre das eine feine Sache. Und da es ja nur noch zwei Wochen bis zum Ferienbeginn sind, werde ich meine Reise bis dahin verschieben. Wenn wir Anfang Juni losfahren, können wir die weite Strecke übers Flachland bewältigen, ehe die große Hitze kommt, und vielleicht können wir durch Kanada zurückfahren.
    Na, wie würde dir das gefallen, Peter?«
    Peter sprang auf. »Toll!« rief er. »Na und ob!«
    Er flitzte ans Telefon, um seine Freunde Bob und Justus anzurufen.
    Für Bob war es leicht, seine Eltern zu der Erlaubnis zu bewegen. Sie hatten volles Vertrauen in die Reife der drei ??? – besonders was Justus anging – und gönnten Bob von Herzen die großartige Gelegenheit, Amerika kennenzulernen. Bob ließ sich dann bei der Stadtbibliothek von Rocky Beach, wo er als Aushilfe beschäftigt war, Urlaub geben.
    Justus wohnte seit dem frühen Tod seiner Eltern bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus, den Eigentümern der Firma ›Gebrauchtwaren-Center T. Jonas‹. Tante Mathilda und Onkel Titus zögerten nur kurz, ehe sie Justus die Erlaubnis zu der Reise gaben. Justus legte ihnen überzeugend dar, eine Reise quer durch den Kontinent und zurück sei doch ein Abenteuer, wie man es nur einmal erlebt. »Große Erfahrungen prägen den Charakter«, erklärte Justus würdevoll, »und es wird eine große Erfahrung sein.«
    »Dein Charakter ist schon genug geprägt«, meinte Tante Mathilda.
    Aber sie ging dann doch auf den Speicher, holte einen Schlafsack herunter und legte ihn zum Lüften auf dem Rasen aus. Justus folgte ihr wie ein Schatten.
    »Das heißt, ich kann mitfahren?« fragte er.
    »Tja, wie wohl das Wetter im Juni in Minnesota ist?« meinte Tante Mathilda.
    »Wunderbar!« rief Onkel Titus.
    Justus strahlte. »Ich verspreche, daß ich noch die Inventur auf dem Schrottplatz fertigmache, ehe wir fahren.«
    »Am liebsten würde ich mitfahren«, sagte Onkel Titus bedauernd.
    Er war in jüngeren Jahren Dampforgelspieler bei einem Wanderzirkus gewesen. Manchmal träumte er noch von dem aufregenden Zirkusleben und den Reisen über Land.
    »Jemand muß ja zu Hause bleiben und sich ums Geschäft kümmern«, hielt ihm Tante Mathilda mit einem Lächeln vor.
    An den kühlen Frühlingsnachmittagen und den länger werdenden Abenden arbeitete Justus schwer, um die Inventur zu Ende zu bringen.
    So verging die Zeit, und endlich kam der letzte Schultag. Nun begannen die drei ??? fieberhaft zu packen und Abschied zu nehmen. An einem nebligen

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