Die drei ??? und die silberne Spinne
ist lächerlich. Ich bin doch kein Kronprinz, dem ein Attentäter auflauert. Bei uns in Magnusstad geht es friedlich zu, und ich bin überhaupt nicht wichtig.« Er hielt kurz inne und überlegte.
Lars Holmqvist gehört gewiss nicht zu der sprichwörtlichen Kategorie Angeber aus Texas, wenn er sich als Erbe und künftiger Leiter eines bedeutenden Unternehmens so gar nicht wichtig nimmt. Ob es allerdings zu Hause in Magnusstad wirklich so friedlich zugeht, das bleibt abzuwarten. Eine große Firma, all die Schalthebel der Macht – nun ja, vieles spielt sich da im Verborgenen ab. Wünschen wir Holmqvist junior das Beste!
»Wollt ihr drei mich nach Disneyland begleiten?«, fragte Lars dann unvermittelt. »Ihr könnt mir alles doch viel besser zeigen. Es würde mir großen Spaß machen. Zur Abwechslung wäre es mal ganz nett, mit ein paar Freunden loszuziehen.«
Das Angebot überraschte die drei ???. Freilich hatten sie gegen einen Besuch in Disneyland durchaus nichts einzuwenden, und sie hatten sich für den Tag auch noch nichts weiter vorgenommen. Justus telefonierte vom Autotelefon im Rolls-Royce mit seiner Tante im Betrieb. Dann drängten sich die anderen Männer in den Wagen des Amerikaners, der vorhin dazugekommen war, und Bob, Peter und Justus stiegen zu Lars und dem hochgewachsenen Mann mit den scharfen Gesichtszügen, der sich so sehr über den Beinaheunfall erregt hatte, in das große Auto.
»Das wird dem Chef nicht behagen«, sagte der Mann mit verärgertem Gesicht. »Er hat ausdrücklich angeordnet, dass nichts Riskantes unternommen wird.«
»Riskant ist da gar nichts, Doktor Björklund«, sagte Lars schroff. »Es wird Zeit, dass Staffan Forsberg sich klarmacht, was mir behagt. Im nächsten Monat übernehme ich die Firma, wie es mein Vater im Testament bestimmt hat, und dann bestimme ich, nicht mehr Staffan Forsberg. Auch wenn ich weiterhin auf Ihren Rat als Jurist hören werde.« Er zwinkerte dem Doktor versöhnlich zu. »Aber Sven soll sich künftig genau an die Verkehrsregeln halten. Jetzt ist es schon zum dritten Mal passiert, dass wir fast in einen Unfall verwickelt worden wären, weil er so rücksichtslos durch die Straßen braust wie zu Hause in Magnusstad. Das darf nicht noch einmal vorkommen.«
Dr. Björklund sagte ein paar schnelle Sätze auf Schwedisch, und der Fahrer des Wagens nickte. Sie fuhren wieder los, und die Jungen konnten feststellen, dass der Fahrer sich jetzt gewissenhaft an die Verkehrsregeln hielt und vorsichtig fuhr.
Während der eine Dreiviertelstunde dauernden Fahrt bis Disneyland hatte Lars so viele Fragen über Kalifornien im Allgemeinen und den Alltag dreier Schuljungen aus Rocky Beach im Besonderen, dass alle drei mit Antworten beschäftigt waren.
Als sie dann Disneyland erreicht hatten, stürzten sie sich gleich in den Rummel und all die Attraktionen, sodass nicht viel an Reden zu denken war. Einmal, als Björklund ein Stück zurückgeblieben war, schlug Lars mit funkelnden Augen vor, noch eine Runde um den Park in der kleinen Eisenbahn zu drehen. Bob, Peter und Justus waren einverstanden. Sie duckten sich flink hinter einer Gruppe von Leuten, liefen dann die Stufen zu dem Miniaturbahnhof hinauf und bestiegen einen Zug, der gerade angekommen war. Während sie am Rand des Parkgeländes entlangzuckelten, konnten sie sehen, wie der Doktor und seine Leute vergeblich nach ihnen suchten.
Als sie schließlich ausstiegen, kam Björklund mit einigen seiner Begleiter angelaufen. Aber ehe er den Mund auftun konnte, fuhr ihn Lars an: »Wir sollten doch zusammenbleiben. Aber Sie waren auf einmal weg. Das wird die Geschäftsleitung erfahren.«
»Aber – aber – aber –«, stotterte der Mann.
Lars schnitt ihm das Wort ab. »Lassen wir es. Wir gehen jetzt. Ich bedaure nur, dass es mir mein Zeitplan nicht erlaubt, noch einmal hierherzukommen.«
Auf dem Parkplatz vor dem großen Auto ordnete Lars an, Dr. Björklund solle im nachfolgenden Wagen mitfahren. So konnten sich die vier Jungen auf der Rückfahrt nach Rocky Beach ganz ungestört unterhalten.
Lars wollte alles Mögliche über die drei ??? wissen, und sie erzählten ihm abwechselnd, wie es zur Gründung des Unternehmens gekommen war und wie sie Alfred Hitchcocks Freunde geworden waren. Und sie schilderten kurz ein paar Abenteuer, die sie erlebt hatten.
»Utmärkt!«, rief der junge Holmqvist. »Ach, ich beneide euch. Amerikaner haben so viel Freiheit. Und manchmal komme ich mir gar nicht wie ein Amerikaner vor,
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