Die drei ??? und die silberne Spinne
Stimme aus dem von Justus angeschlossenen Lautsprecher durch den Raum. »Gut, dass du gleich erreichbar warst. Ich wollte euch nur mitteilen, dass ihr bald Besuch bekommt.«
»Besuch?«, wiederholte Justus. »Geht es um einen neuen Fall, Sir?«
»Dazu kann ich mich nicht äußern«, erwiderte Alfred Hitchcock. »Ich musste mich zum Schweigen verpflichten. Aber ich hatte ein langes Gespräch mit eurem Besucher und habe euch in den höchsten Tönen gelobt. Ihr werdet eine überraschende Einladung erhalten. Das ist alles, was ich sagen darf. Ich wollte euch nur darauf vorbereiten. Jetzt muss ich mich verabschieden.«
Es klickte, und Justus legte ebenfalls auf. Die drei Jungen sahen einander groß an.
»Glaubst du, wir bekommen wieder einen Fall?«, fragte Bob.
Sie hatten keine Zeit, die Sache weiter zu erörtern, denn in diesem Augenblick drang Mathilda Jonas’ dröhnende Stimme durch das offene Dachfenster der Zentrale.
»Justus! Komm vor zum Tor! Du hast Besuch.«
Gleich darauf kletterten die Jungen durch Tunnel II, die weite Röhre, die von der Bodenluke im Anhänger zu einem verborgenen Zugang in der Freiluftwerkstatt auf dem Schrottplatz führte. Von dort brauchten sie nur noch Sekunden, um sich zwischen Schrott und Gerümpel zum Büro der Firma hindurchzuwinden.
Hier parkte ein kleines Auto, und ein junger Mann stand daneben. Die Jungen erkannten ihn sofort wieder. Es war der Mann, der zu Lars gestoßen war, nachdem es fast zu dem Unfall gekommen wäre.
»Hallo«, sagte er. »Ich glaube, ihr hattet nicht damit gerechnet, mich noch einmal zu sehen. Diesmal will ich mich aber vorstellen. Ich bin Bert Young, und das ist meine Karte.«
Er zeigte den Jungen eine Geschäftskarte. »Global-Film« stand darauf. Young sagte: »Wo können wir uns ungestört unterhalten?«
»Dahinten«, sagte Justus mit recht erstauntem Blick. Jemand vom Film, und er wollte ungestört mit ihnen reden! Und er hatte sich bei Alfred Hitchcock über die drei ??? erkundigt. Was hatte das zu bedeuten?
Er ging voran zur Werkstatt und fand zwei alte Stühle. Peter und Bob setzten sich auf Kisten.
»Vielleicht habt ihr schon erraten, warum ich hergekommen bin«, sagte Bert Young. Nun, das war nicht der Fall. Sie warteten ab. »Es geht um den jungen Lars Holmqvist aus Magnusstad in Texas.«
»Lars!«, rief Bob. »Wie geht es ihm?«
»Es geht ihm gut, und er lässt euch grüßen«, sagte Bert Young. Ich habe erst vor zwei Tagen mit ihm gesprochen. Also: Er möchte, dass ihr zu ihm kommt und bei ihm zu Gast seid, bis zu dem wichtigen Ereignis in ein paar Tagen, wenn er die Leitung der Firma übernimmt. Das soll mit einem großen Betriebsfest für die Mitarbeiter verbunden werden.«
»Hoppla!«, rief Peter. »Eine Reise nach Texas? Sind Sie sicher, dass die Einladung tatsächlich uns gilt?«
»Euch und sonst niemand«, sagte Bert Young. »Es sieht so aus, als hätte er sich richtig mit euch angefreundet, während ihr zusammen in Disneyland wart. Er hat nicht viele Freunde. Bei den jungen Leuten in Magnusstad lässt sich schlecht sagen, wer sein Freund ist und wer ihm nur nach dem Mund redet, weil er der Firmenerbe ist. Aber bei euch ist er sicher. Nun möchte er ein paar Freunde um sich haben, und da braucht er euch. Ich sage euch lieber gleich, wie es dazu kam – ich habe ihm die Idee nahegebracht.«
»Sie?«, fragte Bob. »Und weshalb?«
»Ja, das war so«, sagte Bert Young. »Magnusstad in Texas ist ein friedlicher Ort. Die Umgebung ist eine Idylle aus der guten alten Zeit im geschäftigen Amerika. Ich habe diese Idylle durch Lars’ Vater kennengelernt, wir haben vor seinem Tod zusammen Pläne für einen Film gemacht. Habt ihr zufällig sein Buch ›Die silberne Spinne‹ gelesen? Er hat es unter dem Pseudonym Magnus Magnusson vor ein paar Jahren veröffentlicht.«
Bob schlug sich an die Stirn. »Aber natürlich! Ein phantastisches Abenteuerbuch war das. Jetzt weiß ich endlich, woran mich dieses Familienwappen mit der Spinne erinnert hat.«
»Und Sie wollen nun nach dem Buch einen Film drehen? In Magnusstad?«, erkundigte sich Justus interessiert.
»Ja, das habe ich immer noch vor, auch wenn der alte Holmqvist nicht mehr am Leben ist«, sagte Bert Young. »Aber vorläufig bewegt uns in Magnusstad ein anderes Problem. Eigentlich ist es ein Fall für meinen Bruder, Kommissar Timothy Young vom Dezernat für Wirtschaftskriminalität in Houston. Er hat mich gebeten, ihn bei einer Fahndung zu unterstützen. Es geht um ein groß
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