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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Leuten leben. Ich möchte …« Galands Worte erstarben, und Valtaya sah den Kummer in seinen Augen. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm, doch er wandte den Blick ab.
    »Was ist, Galand? Was wolltest du sagen?«
    »Es spielt keine Rolle, Kamerad.« Er wandte ihr den Rücken zu. Seine Augen waren klar, ohne seine Gefühle zu verraten. »Sag mir, was du in unserem narbigen Gefährten siehst.«
    »Ich weiß nicht. Die Frage ist für eine Frau schwer zu beantworten. Komm, wir wollen uns etwas zu essen holen.«
    Decado, Acuas, Balan und Katan verließen die Gruppe und ritten zurück zum Taleingang, um auf die grüne Ebene hinabzusehen, wo die Legion sich um ihre Verwundeten kümmerte. Die Toten hatte man in Decken gewickelt und über ihre Sättel gelegt.
    »Ihr habt gute Arbeit geleistet«, sagte Decado, nahm seinen Helm ab und hängte ihn an den Sattelknauf.
    »Es war abstoßend«, sagte Katan.
    Decado fuhr im Sattel herum. »Es war eure Entscheidung, Krieger zu werden. Jetzt nehmt sie auch an!«
    »Das weiß ich«, antwortete der Priester mit den dunklen Augen. Er lächelte reumütig und rieb sich das Gesicht. »Aber ich kann mich nicht recht dafür begeistern.«
    »Das habe ich auch nicht gemeint. Ihr habt eure Wahl getroffen, gegen das Böse zu kämpfen, und ihr habt gerade einen kleinen Sieg errungen. Das Kind da hinten wäre jetzt tot, wären du und die anderen nicht gewesen.«
    »Auch das weiß ich. Ich bin kein Kind mehr. Aber es ist schwer.«
    Die vier stiegen ab, setzten sich ins Gras und genossen den Sonnenschein. Decado zog seinen weißen Mantel aus und faltete ihn sorgfältig zusammen. Er schloß die Augen, denn er verspürte plötzlich ein seltsames Gefühl, wie eine kühle Brise in seinem Kopf, wie leise Wellenbewegungen in seinen Gedanken, wie ein fernes Echo von Wellen, die auf einen Strand laufen. Er legte sich zurück, ließ sich friedlich treiben und bewegte sich auf die Quelle dieses Gefühls in seinem Innern zu. Es erstaunte ihn nicht, als die wispernden Wogen zu leisen Stimmen wurden, und er erkannte die von Acuas.
    »Ich habe noch immer das Gefühl, daß Abaddon unrecht haben könnte. Habt ihr Decados Kampfeslust gespürt, als wir die Reiter angriffen? Die Kraft war so stark, daß sie mich fast angesteckt hätte.«
    »Abaddon sagt, wir sollen noch kein Urteil fällen.« Das kam von Katan.
    »Aber er ist nicht mehr der Abt«, sagte Balan.
    »Er wird immer der Abt der Schwerter bleiben. Wir müssen ihn respektieren.« Wieder Katan.
    »Es macht mir Unbehagen«, pulsierte Acuas. »Wo ist sein Talent?
    In der Geschichte der Dreißig hat es noch nie einen Anführer gegeben, der weder reisen noch sprechen konnte.«
    »Vielleicht sollten wir die Möglichkeiten überdenken, die uns offenstehen«, pulsierte Katan. »Falls Abaddon in seiner Wahl der Stimme fehlgegangen ist, dann würde das bedeuten, das Chaos hätte die Quelle besiegt. Das wiederum würde jede andere Entscheidung negieren, die Abaddon je getroffen hat und uns außerhalb des Schicksals stellen.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Balan. »Wir alle sind menschlich. Abaddon hätte einfach nur einen Fehler machen können. Er wird von der Quelle geleitet, aber sehr viel hängt von Auslegungen ab. Estins Tod und Decados Ankunft waren vielleicht nur ein zufälliges Zusammentreffen – oder aber ein finsterer Plan.«
    »Oder von der Quelle herbeigeführt?« pulsierte Acuas.
    »Ganz recht.«
    Decado öffnete die Augen und setzte sich auf. »Was haben sie vor?« fragte er laut und deutete auf die Legion.
    »Sie warten darauf, daß ihre Armee eintrifft«, antwortete Acuas. »Ihr Anführer, ein Mann namens Argonis, erzählt seinen Männern gerade, daß sie uns hier in den Bergen ausräuchern wollen und zusammen mit jedem anderen Rebellen in Skoda vernichten werden. Er versucht, ihnen wieder Mut zu machen.«
    »Aber es gelingt ihm nicht«, warf Balan ein.
    »Erzählst du uns vom Drachen?« bat Katan, und Decado lächelte.
    »Das ist lange her«, sagte er. »Es kommt mir vor wie in einem anderen Leben.«
    »Hat dir das Leben gefallen?« wollte Acuas wissen.
    »Ja und nein. Mehr nein als ja, denke ich. Der Drache war seltsam. Auf eine gewisse Art hat er wohl ein Band geschaffen ähnlich dem, das euch verbindet – nur daß wir natürlich kein Talent hatten und weder reisen noch sprechen konnten, wie ihr es tut. Aber wir waren eine Familie, Brüder. Und wir hielten das Reich zusammen.«
    »Du mußt sehr traurig gewesen sein, als Ceska deine Freunde

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