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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Rückzug bereit, wenn ich den Befehl erteile.« Er trieb sein Pferd an und ritt zum Paß. Die Legion hatte am Fuß des Hanges kehrt gemacht und formierte sich wieder zu je fünfzig Mann nebeneinander.
    Hinter Tenaka sammelten die Skoda-Schützen verzweifelt ihre Pfeile ein und zerrten sie aus den Toten. Tenaka hob den Arm und winkte sie zu sich, und sie gehorchten ohne zu zögern.
    Wieder erklang das Horn, und die schwarzgekleideten Reiter stürmten voran. Diesmal ohne Lanzen, mit den Schwertern in den Fäusten. Wieder hallte das Donnern der Hufe von den Bergen wider.
    Als sie noch dreißig Schritt entfernt waren, hob Tenaka den Arm. »Jetzt!« schrie er. Hunderte von Pfeilen zischten durch die Luft. »Zurück!« brüllte er sofort.
    Die Skoda-Krieger machten kehrt und rannten davon, auf die trügerische Sicherheit der bewaldeten Hügel zu.
    Tenaka schätzte, daß die Legion fast dreihundert Mann in der Schlacht verloren hatte und noch mehr Pferde. Er wendete und galoppierte zu den Hügeln. Galand und Parsal waren vor ihm und halfen Rayvans verwundetem Sohn. Lucas hatte einen Pfeil aus dem Körper eines Legionskriegers ziehen wollen, doch der Mann war noch nicht tot gewesen und hatte ihm sein Schwert ins linke Bein gerammt.
    »Überlaß ihn mir!« rief Tenaka im Näherkommen. Er beugte sich herab, hob Lucas hoch und legte ihn quer vor sich über den Sattel. Dann warf er einen Blick über die Schulter zurück. Die Legion hatte den Paß erreicht und nahm jetzt die Verfolgung der flüchtenden Krieger auf. Galand und Parsal jagten nach Norden davon.
    Tenaka bog nach Nordwesten ab, und die Legionsreiter setzten ihm nach.
    Vor ihm lag der erste Hügel, hinter dem Ananais mit der gesamten Kampftruppe wartete. Tenaka trieb sein Pferd an, doch mit dem doppelten Gewicht hatte das Tier hart zu kämpfen. Auf der Hügelkuppe lagen nur noch fünfzehn Längen zwischen Tenaka und seine Verfolgern, aber vor ihm waren Ananais und vierhundert Mann, und Tenakas müdes Tier rannte weiter. Ananais rückte vor und winkte Tenaka nach links. Er zügelte sein Pferd und lenkte es durch die Hindernisse, die er während der langen Nacht hatte anlegen lassen.
    Hinter ihm zügelten hundert Legionsreiter ihre Pferde und warteten auf weitere Befehle. Tenaka half Lucas aus dem Sattel und glitt dann selbst vom Pferd.
    »Wie ist es gelaufen?« fragte Ananais.
    Tenaka hob drei Finger.
    »Fünf wären besser gewesen«, sagte er.
    »Es war ein disziplinierter Angriff, Ani, eine Reihe nach der anderen.«
    »Das muß man ihnen lassen – sie waren immer gut diszipliniert. Trotzdem, der Tag ist noch jung.«
    Rayvan bahnte sich einen Weg zu ihm. »Haben wir viele Krieger verloren?«
    »Etwa vierzig Mann beim Angriff. Aber in den Wäldern wird der Feind noch mehr schnappen«, antwortete Tenaka. Decado und Acuas kamen herbei.
    »General«, sagte Acuas, »der Anführer der Legion kennt jetzt unsere Position. Er ruf die Reiter für einen Frontalangriff zusammen.«
    »Danke. Das hatten wir gehofft.«
    »Ich hoffe, er macht schnell«, sagte Acuas und kratzte sich den blonden Bart. »Die Templer haben unsere Abschirmung durchbrochen und werden bald von unseren Vorbereitungen erfahren. Dann werden sie dem Hauptmann der Legion alles übermitteln.«
    »Wenn das geschieht, sind wir tot«, murmelte Ananais.
    »Könnt ihr den Hauptmann nicht mit all euren Kräften abschirmen?« fragte Tenaka.
    »Das können wir«, erklärte Acuas steif, »aber es wäre mit einem großen Risiko für die Männer verbunden, die diese Aufgabe übernehmen.«
    »Rein zufällig«, schnaubte Ananais », gehen wir anderen auch ein Risiko ein.«
    »Es wird geschehen«, sagte Decado. »Acuas, kümmere dich darum.« Acuas nickte und schloß die Augen.
    »Nun mach schon, Bursche«, drängte Ananais.
    »Er ist schon dabei«, sagte Decado leise. »Laß ihn in Ruhe.«
    Die rauhen, schrillen Töne der Signalhörner der Legion durchdrangen die Luft, und innerhalb von Sekunden erschien eine Reihe schwarzgekleideter Reiter auf dem gegenüberliegenden Hügel.
    »Zurück in die Mitte!« sagte Ananais zu Rayvan.
    »Behandle mich nicht wie ein Milchmädchen!«
    »Ich behandle dich wie einen Anführer, Frau! Wenn du beim ersten Angriff fällst, ist die Schlacht vorbei.« Rayvan zog sich zurück, und die Männer aus Skoda machten ihre Bögen bereit.
    Ein einziger Hornstoß kündigte den Angriff an, und die Reiter fegten den flachen Hügel herab. Angst glomm in den Reihen der Verteidiger auf; Ananais konnte es

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