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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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    INHALT

    Der vornehme Klient
    3
    Der bleiche Soldat
    19
    Der blaue Stein
    31
    Die drei Giebel
    41
    Der Vampir von Sussex
    52
    Die drei Garridebs
    62
    Thor Bridge
    72
    Der kriechende Mann
    88
    Die Mähne des Löwen
    100
    Die verschleierte Mieterin
    111
    Shoscombe Old Place
    119
    Das Abenteuer des Pensionärs
    129

    Der vornehme Klient

    »Jetzt kann es ihm nicht mehr schaden«, war Sherlock Holmes Kommentar, wenn, wohl zum zehnten Mal im Verlaufe vieler Jahre, ich ihn um Erlaubnis bat, die folgende Geschichte zu veröffentlichen. So habe ich dann schließlich die Erlaubnis erhalten, jenen Fall aus dem Hö-
    hepunkt der Laufbahn meines Freundes zu berichten.
    Holmes und ich hatten eine Vorliebe für das Türkische Bad. Wir ruhten uns im Trockenraum aus und rauchten gemächlich und lässig. In dieser entspannten Atmosphäre gab er sich menschlicher und wenig zurückhaltend. Im oberen Stockwerk des Etablissements in der Northumberland Avenue gibt es eine ruhige Ecke, wo zwei Liegen dicht nebeneinanderste-hen. Auf diesen lagen wir am 3. September 1902, dem Tag, an dem meine Geschichte beginnt. Ich fragte ihn, ob irgend etwas anläge und als Antwort kam sein langer, dünner, fein-nerviger Arm aus den Laken geschossen, in die er eingewickelt lag. Er angelte nach seiner Jacke, die neben ihm hing und zog einen Briefumschlag aus der Innentasche.
    »Vielleicht ist er ein Kleinigkeitskrämer, der sich selbst überschätzt. Vielleicht handelt es sich aber auch um Leben und Tod«, sagte er und reichte mir die Notiz. »Mehr, als was dieser Brief enthält, weiß ich auch nicht. «
    Der Brief war am gestrigen Abend im Carlton Klub geschrieben worden. Ich las folgendes:
    »Sir James Damery erlaubt sich, Mr. Sherlock Holmes seine Verehrung auszusprechen und wird ihn morgen um 4.30 Uhr besuchen. Sir James möchte zu verstehen geben, daß die Angelegenheit, in welcher er Mr. Holmes konsultiert, sehr delikater Natur ist. Er hofft darauf, daß Mr. Holmes ihm dieses Interview gewähren wird und es durch Telefon an den Carlton Klub bestätigen wird.«
    »Watson, ich brauche wohl nicht zu sagen, daß ich es bestätigt habe«, sagte Holmes, als ich ihm das Papier zurückreichte.
    »Wissen Sie etwas über diesen Damery?«
    »Eigentlich nur, daß sein Name in der guten Gesellschaft sehr bekannt ist.«
    »Nun, ein bißchen mehr als das kann ich Ihnen schon erzählen. Es wird von ihm gesagt, daß er delikate Angelegenheiten, die nicht in die Zeitung kommen sollen, bestens arrangiert. Sie mögen sich daran erinnern, wie er mit Sir George Lewis wegen des Hammerford Testaments-falls verhandelt hat. Er ist ein Weltmann mit ganz natürlicher diplomatischer Begabung. Ich hoffe darum, daß wir nicht auf einer falschen Fährte sind und er unsere Hilfe wirklich braucht.«
    »Unsere?«
    »Nun, wenn Sie so freundlich sind, Watson.«
    »Es wird mir eine Ehre sein.«
    »Dann wissen sie die verabredete Zeit, vier Uhr dreißig. Bis dahin können wir an etwas anderes denken. «
    Zu der Zeit wohnte ich in der Queen Anne Street, aber ich fand mich vor der angegebenen Stunde in der Baker Street ein. Pünktlich mit dem Glockenschlag wurde Colonel Sir James Damery angekündigt. Es ist kaum nötig, ihn zu beschreiben, denn meine Leser werden sich an diese große, rauhe, aber ehrliche Persönlichkeit erinnern, an das breite, glattrasierte Gesicht und mehr als an alles andere an seine angenehme, einschmeichelnde Stimme. Ehrlichkeit leuchtete aus seinen grauen, irischen Augen und Humor umspielte seine vollen, lebendigen Lippen. Sein glänzender Hut, sein schwarzer Frack, tatsächlich, jedes Detail von der Perle in seiner schwarzen Satinkrawatte bis zu den lavendelfarbenen Gamaschen und den glänzenden Schuhen, zeugte von der großen Sorgfalt, mit der er sich zu kleiden pflegte und für die er be-rühmt war. Der massige, befehlsgewohnte Aristokrat füllte den kleinen Raum fast ganz aus.
    »Natürlich habe ich erwartet, auch Dr. Watson hier anzutreffen«, sagte er mit einer höflichen Verbeugung. »Seine Mitarbeit kann unter Umständen sehr hilfreich sein, denn, Mr. Holmes, bei dieser Gelegenheit haben wir es mit einem brutalen, gewalttätigen Gegner zu tun, einem Menschen, der buchstäblich vor nichts Halt macht. Ich würde soweit gehen, zu sagen, daß es in Europa keinen gefährlicheren Mann gibt. «
    »Ich habe es mit mehreren Gegnern zu tun gehabt, auf die dieses Kompliment zutreffen könn-te«, sagte Holmes mit einem Lächeln. »Rauchen Sie nicht?

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