Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
langsamen Schritten ging Karn um das Feuer herum. Seine Bewegungen erinnerten Ruk an etwas. Es dauerte einen Moment, bis es ihm auffiel: sein Bruder bewegte sich wie auf der Jagd.
    »In den wenigen Tagen?«
    Israk zögerte mit der Antwort und blickte Karn lauernd an. »Ich hatte schon vorher Boten ausgesandt. Auch die weiter entfernten Stämme benötigten Unterstützung. Mir war bewusst, dass sie nicht genug Vorräte gehabt hätten, um abzuwarten, ob unser erster Vorstoß erfolgreich sein wird.«
    Karn hob an, etwas zu sagen, aber Akken kam ihm zuvor: »Je mehr Trolle, desto besser.«
    Das ließ sich kaum bestreiten, auch wenn Karn in der Stimmung zu sein schien, genau das zu tun. Ruk wusste nicht, was in seinen Bruder gefahren war, aber er selbst war zu erschöpft, um sich darüber Gedanken zu machen. Sie hatten mehr Trolle, mehr Kämpfer und damit bessere Möglichkeiten und mehr Macht. Das war alles, was ihn in diesem Moment interessierte.
    Der Rauch kratzte in seinem Hals und stach in seiner Nase. Er musste ein Husten unterdrücken und wollte eigentlich nur an die frische Luft, tief durchatmen und dann einen guten Lagerplatz finden und ordentlich ausschlafen.
    »Berichtet mehr Einzelheiten«, bat Israk jedoch, und Ruk seufzte leise. Zega und Karn taten wie geheißen, mit meist minder hilfreichen Einschüben von Breg, der seinen unerträglichen Heißhunger vergessen zu haben schien.
    »Gab es mehr Elfen?«, erkundigte sich Israk, nachdem sie geendet hatten.
    Ruk zuckte mit den Schultern. »Wir haben die zwei besiegt, aber Ong hat mindestens noch zwei im Dorf der Tuun gesehen.«
    »Das Dorf war nicht nur für die Tuun.« Karn sah sich um, da ihm niemand zustimmte, sondern alle verwirrt dreinblickten. Also führte er aus: »Die Türen waren alle viel größer als die Tuun. Ich meine, die Pelzigen gehen mir gerade mal bis hier.« Er musste sich zur Seite neigen, um eine Höhe neben seinem Knie anzuzeigen, woraufhin einige Trolle grinsten. »Im Dorf waren viele Türen groß genug für andere Völker. Ich denke, dass die Tuun häufiger Elfen oder andere zu Gast haben.«
    »Interessant«, erwiderte Israk und schien es auch so zu meinen, dann wandte er sich an Akken und Rada. »Wir sollten die anderen Anführer rufen und die Angelegenheit mit ihnen besprechen. Vielleicht ist es an der Zeit, einen Trupp nach Süden zu senden, der sich um solche Probleme kümmert.«
    »Wir sollten die Elfen zerquetschen, falls sie sich uns in den Weg stellen«, brummte Rada. Es waren die ersten Worte, die Ruk von der Trollin gehört hatte, die ihn um gut einen Kopf überragte. Ihr Leib war von Narben gezeichnet, und von ihren Hörnern waren nur noch zersplitterte Reste übrig. Sie war eine große Kämpferin, deren Wort unter den Stämmen viel galt.
    Karn kam zu ihm zurück, legte ihm die Hand auf die Schulter. »Suchen wir uns was zu essen und ein gemütliches Plätzchen«, erklärte er leise.
    Zega gesellte sich zu ihnen. »Das werden wir auch tun. Danke noch einmal.«
    Karn lächelte verlegen. »Wir lassen niemanden zurück. Erinnerst du dich?«
    Sie erwiderte sein Lächeln, dann ging sie mit Ong aus dem Haus. Ruk, Karn und Breg folgten ihnen, bogen auf dem Platz jedoch in eine andere Richtung ab und verloren sie aus den Augen.
    »Karn, hast du ihre Hörner gesehen? Mhm, ich gäb was drum, wenn ich die mal beschnuppern dürfte«, sagte Breg mit einem anzüglichen Grinsen.
    Ruk verpasste ihm einen Schlag mit der flachen Hand. »Bist du blind, Troll?«
    »Au! Was denn?«
    »Die Jägerin hat nur Augen für eine Beute hier«, erwiderte Ruk, als sie in die Straße einbogen, an der das Haus ihres Stammes lag. Haus unseres Stammes , dachte Ruk. Wie seltsam das klingt. Dennoch war er froh, als er es direkt vor ihnen sah.
    »Ja, klar, weil du der tolle Anführer bist. Deinen Arsch hab ich gerettet, schon vergessen?«
    »Nein, habe ich nicht. Und ich meinte nicht mich, sondern Karn.« Er hielt vor der Tür des Hauses inne.
    Karn war einige Schritt hinter ihm stehen geblieben und sah ihn mit verblüffter Miene an.
    »Was?«, fragte Ruk und schob Breg unsanft durch die Öffnung.
    »Wovon redest du da?«
    Ruk war einen Herzschlag lang verwirrt, dann verstand er und lachte. »Du hast es nicht bemerkt?«
    Hastig schüttelte Karn den Kopf.
    »Dann ist sie eine bessere Jägerin, als ich gedacht hätte nach ihrem Unglück mit den Elfen. Oder du bist blind.«
    Karn stemmte die Hände in die Seite. »Das ist doch Unsinn!«
    Ruk stieß einen langen Seufzer

Weitere Kostenlose Bücher