Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

»Wir haben sie besiegt«, hauchte er. »Die Bastarde haben uns überrascht, aber wir haben sie besiegt.«
    »Ja, das haben wir.« Tränen fielen von Karns Wangen auf das Gesicht seines Bruders.
    Da zersprang das Eis in seinem Herzen. Die lähmende Kälte wich aus seinen Gliedern. Nein , dachte er. Nicht heute! Nicht so!
    Er schloss die Augen, legte Ruk die Hand auf die Brust. Ein Rauschen ertönte in seinen Ohren, wie Wind ohne Wind.
    Noch einmal rief Karn in seiner Verzweiflung den mächtigen Weißen Bären an, und dieser antwortete seinem Ruf.

Epilog
    L ange Zeit erzählten sich die Trolle die Geschichte, wie die Brüder Karn und Ruk sie durch die Tiefen der Berge in ihre neue Heimat führten. Sie berichteten davon, wie ihr großer Zug in das Licht eines neuen Tages trat, geblendet nach der langen Wanderung in der Dunkelheit. Ihr Lachen dröhnte laut, wenn sie von den ängstlichen Reaktionen der wenigen Bewohner des Landes sprachen, von den seltsamen, kleinen und schwachen Wesen, die sich Menschen nannten.
    In den Legenden, die sie an ihre Kinder weitergaben, wurde berichtet, wie die Stämme ihre neue Heimat in Besitz nahmen, wie sie sich verstreuten und Höhlen fanden und gute Beute überall. Die Dunkelheit verbarg nun keine Geheimnisse mehr vor ihnen, und der Atem des Weißen Bären erfüllte sie mit Macht und Wissen.
    Manche Trolle hielten auch den Tag in Ehren, an dem eine rastlose Elfe mit ihrer Sippe durch die Höhlen der Berge kam, angelockt vom Ruf des Weißen Bären. Sie erinnerten sich an die Elfe und den Dienst, den sie ihnen erwiesen hatte, und es gab eine lange Zeit der Freundschaft zwischen ihren Völkern.
    Von dem Troll, der sie alle beherrschen wollte, gab es keine Erzählungen und keine Lieder. Er wurde in der Dunkelheit der Berge zurückgelassen und verschwand für immer.
    Dies alles geschah, lange bevor die Trolle ihre Geschichten vergaßen, bevor der Weiße Bär zu einem dunklen Geist wurde und sie in ewiger Furcht vor der Sonne in die Tiefen der Welt trieb.
    Ruk und Karn wurden schließlich vergessen, doch ihr Vermächtnis lebt in jedem Troll weiter, der im Land zwischen den Bergen haust.

Danksagung
    N achdem die Geschichten um Druan, Kerr, Pard und Ş ten, ihre Familien, Freunde und Gefährten erzählt waren, hatte ich mit großer Wehmut Abschied vom Land zwischen den Bergen genommen. Umso erfreuter war ich, als sich mir die Chance bot, weitere Geschichten aus dem– oder in diesem Fall vielmehr: um das Land zwischen den Bergen zu schreiben. Wie immer wäre dieses Buch nicht ohne die Hilfe zahlreicher Beteiligter möglich gewesen.
    Zu Beginn steht das Team meiner Agentur Schmidt& Abrahams: Natalja Schmidt, Julia Abrahams, Kristina Euler und Silvana Schmidt, dazu die helfenden Hände der anderen Mitarbeiter. Besonderer Dank gilt meinen unermüdlichen Unterstützern im Verlag: Sebastian Pirling, Sascha Mamczak, Stefanie Brösigke & Anja Schleicher. Ein ganz besonderer Dank geht an meine Lektorin Uta Dahnke, deren Arbeit an und mit dem Text unschätzbar war.
    Zudem gibt es viele, die mir in unterschiedlichster Weise geholfen haben, mir mit Rat und Tat zur Seite standen, sich meine Probleme anhörten und mir wertvolle Lösungen präsentierten. Euch allen vielen Dank!
    Bleibt noch meine Familie, deren unerschütterliche Unterstützung, auch in schwierigen Situationen, meine Bücher erst ermöglicht hat.