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Die Einsamkeit des Barista

Die Einsamkeit des Barista

Titel: Die Einsamkeit des Barista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Malvaldi
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Leben wäre.
    Das Geld, das ich geerbt habe, wird für viele Dinge eingesetzt werden, und zwar hier: Dafür habe ich es in eine Stiftung eingezahlt, die den Namen meiner Schwester und meines Neffen trägt. Wie Du weißt, habe ich Armut gelobt, und dieses Geld hätte mir niemals gehören können. Ich hoffe, dass es hier nicht verschwendet wird, genauso wie ich es in Italien befürchtet hätte, wo es auf immer in der Schwebe geblieben wäre. Es ist wahr, dass mir das Geld nichts bedeutet  – aber die Leute hier brauchen konkrete Hilfe. Fahrräder, Lebensmittel, Straßen; die Gebete werden dann später kommen, aber um dem Herrn danken zu können, muss man erst einmal etwas haben, wofür man danken kann.
    Nachdem herausgekommen war, dass jemand beim Tod meiner Schwester nachgeholfen hatte, musste ich, um an die Gelder zu kommen, zu einer kleinen Sünde greifen und etwas aufdecken, was mir Stefano in der Beichte anvertraut hatte. So konnte ich sichergehen, dass gegen mich nicht ermittelt würde. Was Stefano betrifft, so bin ich in Kontakt mit meinem Prior geblieben; wäre er verurteilt worden, hätte ich mich gestellt und gestanden, damit nicht ein Unschuldiger für mich bezahlt.
    Für mich war es wichtig, dass die Gelder, die ich bekommen habe, für die Mission eingesetzt werden, und das zumindest ist mir gelungen.
    Wenn aus dem, was ich getan habe, noch irgendetwas Gutes entsteht, dann wird es nicht mein Verdienst sein. Ich werde es als ein Zeichen dafür nehmen, dass der Herr mir vergeben hat, so wie ich auch glaube, dass Du, Massimo, es getan hast.
    Pace e bene, und möge der Herr mit Dir sein
    P. Adriano
    Massimo las den Brief ein letztes Mal im Bett, bevor er das Licht ausmachte. Und nachdem er ihn noch einmal gelesen hatte, reckte und streckte er sich und kroch unter die Decke, voller Vorfreude auf einen erholsamen Schlaf, der sich heute Nacht mit Sicherheit einstellen würde.
    Und morgen früh gehe ich zu Fuß zur Arbeit.
    Incipit vita nova.
    Pisa, 23. Juni 2009

Zum Schluss
    Ich hoffe, dass ich mich an alle erinnere, die mir dabei geholfen haben, dieses Buch zu schreiben; es sind nicht gerade wenige, aber ich versuche es einmal.
    Danke an Cristiano Birga, der mir die Verfahrensweisen der Polizei und ihre Datenverarbeitungsmöglichkeiten erläutert hat, andernfalls hätte ich hier eine endliche Menge kapitaler Böcke geschossen.
    Dank Laura Caponi und Federico Soldani, überaus pingelig sowohl in medizinischen wie literarischen Belangen, habe ich gelernt, dass nicht alles, was im Kino tötet, auch in der Wirklichkeit tödlich ist.
    Die genaue Geschichte von Vagli di Sotto hat mir Rino Pescitelli erzählt; Anna Maria Fatti hingegen hat mit übermenschlicher Genauigkeit das Manuskript gelesen und es von vielen Fehlern befreit.
    Dann danke ich meinen treuen Lesern: Virgilio, Serena, Mimmo, Letizia, Papa und Mamma (meinem Bruder nicht, er behauptet, es bringe Glück, es erst zu lesen, wenn es gedruckt ist, und ist eine ganze Zeit lang heldenhaft unwissend geblieben) und den Einwohnern von Olmo Marmorito (Davide, Olmo, Elena, Sara, der S’Indaco, Lentini, Massimo und der Capitano, in absolut sinnfreier Reihenfolge), die das Manuskript im Laufe der Entstehung gelesen, die Vorschläge gemacht und Kritik geäußert, mich ermutigt und mir Gesellschaft geleistet haben.
    Zum Schluss danke ich Samantha dafür, dass sie Leonardo so lange und still in ihrem Bauch versteckt gehalten hat, dass ich dieses Buch zu Ende schreiben konnte; eine kleine Geste, die mir nicht wenig geholfen hat. Jetzt, wo er da ist, wird vom Schreiben eine ganze Weile nicht zu reden sein …

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