Die Entstehung der Arten Illustriert - Ueber die Entstehung der Arten durch natuerliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der beguenstigten Rassen im Kampfe ums Dasein
feuchteste Fleckchen konkurrieren.
Daher können wir auch einsehen, dass, wenn eine Pflanzen- oder eine Tierart in eine neue Gegend zwischen neue Concurrenten versetzt wird, die äußeren Lebensbedingungen meistens wesentlich verändert werden, wenn auch das Klima genau dasselbe wie in der alten Heimat bliebe. Wünschten wir das durchschnittliche Zahlenverhältnis dieser Art in ihrer neuen Heimat zu steigern, so müssten wir ihre Natur in einer andern Weise modifizieren, als es in ihrer alten Heimat hätte geschehen müssen; denn wir würden ihr einen Vorteil über eine andre Reihe von Concurrenten oder Feinden, als sie dort gehabt hat, zu verschaffen haben.
Es ist ganz gut, in dieser Weise einmal in Gedanken zu versuchen, irgend einer Form einen Vorteil über eine andere zu verschaffen. Wahrscheinlich wüßten wir nicht in einem einzigen Falle, was wir zu tun hätten, um Erfolg zu haben. Dies sollte uns die Überzeugung von unserer Unwissenheit über die Wechselbeziehungen zwischen allen organischen Wesen verschaffen: eine Überzeugung, welche eben so notwendig als schwer zu erlangen ist. Alles was wir tun können, ist: stets im Sinne zu behalten, dass jedes organische Wesen nach Zunahme in einem geometrischen Verhältnise strebt; dass jedes zu irgend einer Zeit seines Lebens oder zu einer gewissen Jahreszeit, in jeder Generation oder nach Zwischenräumen um’s Dasein kämpfen muss und großer Vernichtung ausgesetzt ist. Wenn wir über diesen Kampf um’s Dasein nachdenken, so mögen wir uns mit dem vollen Glauben trösten, dass der Krieg der Natur nicht ununterbrochen ist, dass keine Furcht gefühlt wird, dass der Tod im Allgemeinen schnell ist, und dass der Kräftige, der Gesunde und Glückliche überlebt und sich
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