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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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schleppender und undeutlicher als sonst«, grinste Biarn.
    »Ach deshalb bist du so still!«, rief Tora. »Und ich dachte, du hättest starke Schmerzen! Wie ist es bei dir Biarn: Haben sie dir nichts eingeflößt?«
    »Doch, aber ich habe mich geweigert, noch mehr davon zu mir zu nehmen.« Er zeigte auf Charlies Nachttisch, auf dem eine Karaffe mit Wasser und ein halbleeres Glas standen.
    »Im Wasser?«, fragte Charlie und seufzte. Sie griff nach dem Glas und stopfte einen Finger hinein.
    Tatsächlich, sie spürte die Energie genau. »Dafür hast du Schmerzen«, sagte sie zu Biarn und setzte sich demonstrativ kraftvoll auf. Ihr blieb fast die Luft weg. Sie wurde kreidebleich und sackte auf ihr Kissen zurück. Biarn sah sie besorgt an.
    »Geht es wieder?«, fragte er.
    Charlie nickte. Ihr war speiübel, und das Zimmer drehte sich um ihr Bett. Sora goss Charlie noch mehr Wasser ein und hielt ihr das Glas an die Lippen. Charlie trank gehorsam.
    »Du solltest auch etwas davon trinken«, warnte Sora Biarn. Er nickte schwach.
    »Noch brauche ich einen klaren Verstand.« Er fuhr mit seiner Erklärung über Elfenmagie fort:
    »Dein Amulett funktioniert sicherlich wunderbar ohne magische Kräfte. Doch der Zauber der Reisenden wurde nachträglich durch einen Magier und nicht durch einen Elf an den Stein gebunden. Diese Energie kann nur durch einen Menschen mit magischen Fähigkeiten genutzt werden.«
    »Ich verstehe«, sagte Sora und blickte in die Vergangenheit. »Erst als ich magische Kräfte entwickelte, konnte ich damit durch den Nebel reisen, und Anaximedes hat erst ab diesem Zeitpunkt eine neue Energie messen können. Vorher hat das Amulett mich vor Krankheiten und vor dem Tode geschützt …«
    Sie sah Ragnar an.
    »Genauso wie du es in der Geschichte über Soraya erzählt hast. Das Amulett schützt seinen Träger.«
    »Genauso wie ich es in der wahren Geschichte über dich erzählt habe«, berichtigte Ragnar sie.
    »Ja, ja«, wehrte Sora ab. »Auf jeden Fall hat das Amulett eigene Kräfte – Energien, die hinein geschmiedet wurden!«
    »So ist es«, murmelte Biarn, der immer schwächer zu werden schien.
    »Du wirst jetzt etwas von diesem Wasser trinken! Ich bestehe darauf!«, sagte Sora und hielt Biarn beharrlich Charlies Glas an den Mund, bis dieser endlich davon trank.
    »Noch einen Schluck«, verlangte Sora. »Wir werden noch genügend Zeit haben, uns ausführlich und bei klarem Verstand zu unterhalten. Du nutzt uns nichts, wenn du nicht gesund wirst. Soweit ich Tora verstanden habe, werden wir dich noch brauchen!«
    »Danke, Sora«, sagte Charlie, die krampfhaft versuchte, den Raum um sich herum zum Stillstand zu bringen. Sie schluckte tapfer. »Ich will mir nicht auch noch um ihn Sorgen machen müssen. Das ist mir im Moment zu anstrengend.«
    Biarn lächelte und leerte Charlie zuliebe das Glas in einem Zug.
    »Also gut«, sagte er dann. »Dann lasst uns noch einige Dinge klären, bevor ich nur noch ähnlich langsam denken kann wie dieser Lockenkopf dort.«
    »Pff«, gab Charlie von sich, während Biarn ein letztes Mal in seinem Bett um sie herumschwebte.
    An Ragnar gewandt sagte Biarn:
    »Darf ich deinen Dolch einmal halten?«
    Ragnar zögerte. Dann legte er Tyrfing in Biarns zitternde Hände.
    »Hm«, murmelte Biarn. »Du sollst also ein Geheimnis hüten …«
    Er drehte und wendete den Dolch in alle Richtungen und begann, seltsame Worte zu murmeln und mit seiner Hand Runen zu zeichnen.
    »Und? Passiert etwas?«, fragte Tora neugierig. Biarn schüttelte verneinend den Kopf.
    »So leicht gibt Tyrfing seine Geheimnisse offenbar nicht frei«, räumte er ein und gab Ragnar den Dolch zurück.
    »Vielleich kann Nyva uns helfen. Immerhin ist Tyrfing schwarz-elfengeschmiedet«, meinte Tora. »Darf ich mal?« Ragnar knurrte, aber reichte Tora dann doch den Dolch.
    »Möglich«, murmelte Biarn wieder und strich sich mit einer Hand über die Augen. Das Schmerzmittel hatte begonnen zu wirken und umnebelte seine Sinne.
    »Wie kommt es eigentlich, dass sie Sora das Amulett sofort abgenommen haben, aber Ragnar seinen Dolch behalten durfte?«, fragte Tora und wiegte Tyrfing in ihren Händen.
    Sora seufzte.
    »Das liegt daran, dass ich ein offizieller Bürger von Euripides bin und damit allen Rechten und Pflichten dieser Welt unterliege. Ihr dagegen seid Besucher. Es widerstrebt dem Gerechtigkeitsempfinden der Euripiden, einem Fremden uneingeschränkt ihre Gesetze aufzuzwingen. Das war damals schon ein Problem, als ich

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