Die Evangelistin
Matthäus 26,67 und 27,30.
(26) Verheißungen AT : Psalm 22,8–9, Erfüllung NT : Matthäus 26,67–68 und 27,31 und 27,39–44.
(27) Verheißungen AT : Jesaja 50,6, Erfüllung NT : Matthäus 26,67 und 27,26 und 27,30.
(28) Verheißungen AT : Psalm 22,17, Sacharja 12,10, Erfüllung NT : Matthäus 27,35, Lukas 24,39–40, Johannes 19,18 und 19,34–37 und 20,27.
(29) Verheißungen AT : Psalm 22,16, Erfüllung NT : Johannes 19,28.
(30) Verheißungen AT : Psalm 69,22, Erfüllung NT : Matthäus 27,34, Johannes 19,29.
(31) Verheißung AT : Psalm 22,19, Erfüllung im NT : Matthäus 27,35.
(32) Verheißungen AT : Jesaja 53,5–12, Erfüllung im NT : Die christliche Theologie basiert auf dieser Verheißung.
(33) Verheißungen AT : Jesaja 53,9–10, Erfüllung im NT : die christliche Theologie der Auferstehung.
Siehe auch Anmerkung Prozess vor dem Sanhedrin
Naziräer/Nazoräer/Nazarener. Jesus wird in den Evangelien Nazoräer oder Naziräer genannt, was zu dem Missverständnis führte, dass er aus Nazaret stammte. Ob ›Jesus von Nazaret‹ jemals in jener Stadt in Galiläa gewohnt hat, kann nicht bewiesen werden – gewohnt und gelehrt hat er gemäß den Evangelientexten in Kafarnaum am See Gennesaret.
Ein Naziräer (hebr. Geweihter/Abgesonderter) war ein Asket, der sich nicht die Haare schnitt und sich des Genusses von Wein und Trauben (Früchte des Weinstocks) enthielt, um Gott zu opfern (Numeri 6,1–21). Das Nazirat galt als Zeichen besonderer Frömmigkeit. Trotzdem erlaubten es die Rabbinen nur für eine begrenzte Zeitspanne. Der Talmud verlangte vom Naziräer am Ende seiner Enthaltsamkeit ein Opfer (Numeri 6,13–16), weil er sich gegen seinen eigenen Körper versündigt hatte.
Ein Nazoräer (hebr. Einhalter/Wahrer des Bundes) gehört der judenchristlichen Sekte unter der Führung von Jesu Bruder Jakob an (noch heute werden Christen auf Hebräisch als Nazoräer – Nozrim bezeichnet). Das Gelübde des Nazirats war in der Nazoräer-Gemeinde hoch geschätzt und weit verbreitet. Die Nazoräer als Wahrer des (alten) Bundes waren das Gegenteil von dem, was Paulus später aus der christlichen Lehre gemacht hatte und was die Evangelien historisch und theologisch falsch wiedergeben.
Nazarener ist eine falsche Übersetzung von Nazoräer. Jesus stammt nicht aus Nazaret, die Bezeichnungen Jesus von Nazaret oder Jesus der Nazarener sind also falsch.
Passionszeit. Die herkömmliche Datierung der Kreuzigung errechnet sich aus der Überlieferung der Evangelisten, dass Jesus an einem Freitag während des Pessach-Festes hingerichtet sein soll – am 14. (Johannes) oder 15. Nisan (Matthäus, Markus, Lukas).
Der Ablauf der Ereignisse, wie sie in diesem Buch beschrieben werden, war wie folgt:
Wenn die Passionszeit während des Laubhüttenfestes stattgefunden hat und wenn die Datierung des Todes durch die Evangelisten (am Karfreitag) übernommen wird, errechnen sich als Todestage Jesu die folgenden Daten:
Freitag, 23. Tishri 3792 = Karfreitag, 28. September 31
Freitag, 23. Tishri 3795 = Karfreitag, 24. September 34
Freitag, 23. Tishri 3796 = Karfreitag, 14. Oktober 35
Da Flavius Josephus den Tod von Johannes dem Täufer um die Jahre 33, 34 oder 35 datiert (Jüdische Altertümer 18,116–119) und Jesus gemäß den Evangelien nach Johannes’ Hinrichtung noch ein bis drei Jahre lebt, bleiben nur die Jahre 34, 35 und 36 als Jesu Todesjahr. Pontius Pilatus und Joseph ben Kajafa wurden im Jahr 36 ihrer Ämter enthoben (Pilatus Ende 36).
Drei Wochen vor dem Karfreitag des Jahres 34 war in Jerusalem zwischen 12.00 und 14.24 Uhr Ortszeit eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten (Größe = 33.193 %, Abdeckung = 21.516 %, Dauer der partiellen Phase = 2,37 Stunden), doch sie ist nicht identisch mit der ›Finsternis‹ aus Mt 27,45. Als wahrscheinlichstes Datum für die Kreuzigung Jesu nahm ich daher das Sukkot-Fest des Jahres 35 an: ein bis zwei Jahre nach dem Tod von Johannes dem Täufer und wenige Monate vor der Amtsenthebung von Pontius Pilatus und Joseph ben Kajafa.
Jesus starb also nicht am Freitag, 7. April 30, oder am Freitag, 3. April 33, sondern wahrscheinlich am Freitag, 23. Tishri 3796 = 14. Oktober 35. Diese Datierung ist nicht abhängig von Pfingsten und Schawuot. Das Pilgerfest Schawuot wird am fünfzigsten Tag nach Beginn der Omer-Zählung (Beginn am Pessach-Fest) zur Erinnerung an die Offenbarung an Moses auf dem Berg Sinai gefeiert und stand im Judentum nicht im (christlichen) Zusammenhang mit Jesu
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