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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jedes Mal, wenn er etwas Druck ablässt, auf diese Weise nur noch mehr neuer Sauerstoff hereingelassen. Und dieser Sauerstoff sorgt dafür, dass das Feuer letztendlich nur noch umso heftiger lodert.
    »Du lässt Fabre und dem Rest immer noch keine Ruhe, oder?«, fragte er schließlich.
    »Du bist doch der Sicherheitsexperte«, gab Simões sofort zurück, doch in seiner Stimme schwang nur ein Hauch Zorn mit. »Du liest doch jetzt schon sämtliche meiner E-Mails und Memos und dergleichen, oder etwa nicht?«
    »Na ja ... ja«, gab McBryde zurück.
    »Dann weißt du die Antwort auf die Frage doch schon, nicht wahr?«, forderte Simões ihn heraus.
    »Eine Frage wie diese nennt man in Gesprächen eine ›einleitende Bemerkung‹«, erwiderte McBryde mit ein wenig Nachdruck. »Eine Methode, einen wichtigen Gesprächspunkt aufs Tapet zu bringen, dabei aber immer noch ein Mindestmaß an Takt beizubehalten.«
    »Oh.« Kurz wandte Simões den Blick ab, dann zuckte er mit den Schultern. »Naja, dann ... jou. Ich lasse sie immer noch ... wissen, wie ich darüber denke.«
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie allmählich zumindest eine grobe Vorstellung davon haben dürften«, erwiderte McBryde trocken, und Simões überraschte sie beide damit, dass er kurz auflachte. Es war ein raues Lachen, aber immerhin war es echt.
    Trotzdem war das Thema eigentlich gar nicht dazu angetan, zum Lachen zu reizen. Simões hatte noch nicht ganz den Punkt erreicht, an dem er in seinen E-Mails, die er Martina Fabre zweimal wöchentlich sandte, Drohungen ausstieß, doch das Ausmaß seines Zorns - seines Hasses, um ein ehrlicheres und treffenderes Wort dafür zu verwenden - war zwischen den Zeilen lesbar. Tatsächlich hatte McBryde Fabre heimlich geraten, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Wäre der Mann, der diese Nachrichten verschickte, auch nur einen Deut weniger wichtig für die militärische Forschung des Alignments gewesen, dann hätte man ihn womöglich schon längst festgenommen. Zumindest ihn unter zusätzliche Überwachung gestellt, aus reiner Vorsicht ... nur dass er natürlich bereits längst unter zusätzlicher Überwachung stand.
    Das Ganze hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Erdrutsch, den man sich in Zeitlupe ansieht, dachte McBryde. Und in mancherlei Hinsicht machten Simões' schiere Brillanz, seine geistige Beweglichkeit, sein Konzentrationsvermögen und seine Sturheit, die ihn zu einem der wichtigsten Forscher des Alignments machten, alles nur noch schlimmer. Ob er nun wollte oder nicht, der Hyperphysiker führte seine Kampagne, Fabre und den Mitgliedern des Ausschusses für Langfristige Planung deutlich seinen Hass und seinen Ärger wissen zu lassen, mit dem gleichen konzentrierten Unwillen, der ihn auch ansonsten auszeichnete. In gewisser Hinsicht war diese Kampagne alles, was ihn noch zusammenhielt, das Einzige, was ihm noch Antrieb verlieh - und den Willen -, sich weiterhin der Wüstenlandschaft zu stellen, in die sich der Rest seines Lebens verwandelt hatte.
    Doch nicht einmal das reichte aus, um den schleichenden Zusammenbruch aufzuhalten. Es geschah nicht über Nacht. Das Schicksal war dazu nicht gnädig genug. Doch trotz aller Bemühungen, Herlander Simões zu retten, verfiel der Wissenschaftler innerlich immer weiter, langsam aber unaufhörlich. Es war ihnen lediglich gelungen, diesen Verfall zu verlangsamen, und Simões' Therapeutin gestand McBryde auch zu, dass er den Löwenanteil dabei geleistet hatte.
    Ich glaube nicht, dass irgendetwas ihn aufhalten kann, dachte McBryde düster. Ich denke, er wird von seiner eigenen Unfähigkeit angetrieben, irgendetwas zu erreichen. Ich habe diese E-Mails gelesen, deswegen weiß ich ganz genau, was er Fabre geschrieben hat. Und wäre ich an ihrer Stelle, hätte ich schon längst verlangt, Simões in Vorbeugehaft zu nehmen. Und als Mitglied des ALP bekommt sie immer, was sie verlangt. Ich frage mich, warum sie es noch nicht getan hat! Natürlich ist es durchaus möglich, dass er ihr einfach leidtut. Dass sie sich tatsächlich dafür verantwortlich fühlt, die Umstände geschaffen zu haben, die jetzt sein ganzes Leben zerstören. Aber er hat so viel Zorn in sich, irgendjemanden für das zu strafen, das seiner Tochter widerfahren ist - jemand anderen als sich selbst, oder vielleicht noch zusätzlich zu sich selbst. Eines Tages wird er versuchen, sie umzubringen, oder jemand anderen aus dem Ausschuss. Und das wird dann das Ende sein.
    Wenn dieser Tag irgendwann käme,

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